Yannick Portmann bringt frische Farbe ins Neubad Luzern

Im Neubad Luzern entsteht dieser Tage ein neues, grosses Wandbild. Es ist bereits das Dritte seit der Umnutzung des alten städtischen Hallenbades. Gemalt wird es vom Kunststudenten Yannick Portmann. Er erklärt uns, weshalb Meditation im Entstehungsprozess von hoher Bedeutung ist.

Redaktion

Jan Rucki

Lange zierte ein Kunstwerk vom verstorbenen Luzerner Künstler Hans Erni die grosse Rückwand im Pool des alten Luzerner Hallenbads. Seit 2013, also jenem Jahr als aus dem Hallenbad ein Kulturzentrum wurde, entstanden auf jener Fläche, die fünfzehn auf acht Meter gross ist, zwei neue Bilder. Während von 2013 bis 2018 ein Werk des Ampelmagazin zu bestaunen war, behandelte das letzte Wandbild bis vor Kurzem das Thema «Nachbarschaft».

Nun ist es an der Zeit, den Pool des Neubads Luzern in einem neuen Gewand erstrahlen zu lassen. Aus diesem Grund hat das Betriebsteam des Hauses den Auftrag, ein neues Wandbild zu kreieren, ausgeschrieben. Über 30 Studierende und bereits Studierte der Hochschule Luzern haben sich auf die Ausschreibung beworben. Eine Fachjury bestehend aus Personen aus Bildung, Kunst und Kultur – und natürlich einer Vertretung aus dem Neubad selbst – entschieden sich schlussendlich für die Idee des Luzerner Kunststudenten Yannick Portmann.

Wasser, ein sehr wichtiges Element

Der 23-Jährige erklärt uns, was sein Bild bedeutet. «Es geht um den Ursprung», erklärt er und hält sich damit eher bedeckt. Als wir weiter nachfragten, lüftet er das Geheimnis dann doch noch: «Ich war im vergangenen Dezember im Neubad Pool meditieren gegangen. Da versank ich sehr fest in mich hinein und in meine Gedanken. Auf einmal drehte sich in mir alles nur noch um das Thema Baden.»

Portmann begann sich zu überlegen: «Warum baut man ein Bad in eine Stadt, wo doch ein Fluss und ein See existiert?» Der junge Künstler beantwortete sich die Frage gleich selbst: «Wasser hat für uns Menschen einen hohen Stellenwert. Nur schon, weil wir Lebewesen zu einem grossen Teil aus Wasser bestehen. Wasser ist der Ursprung von uns. Und so wurde ich an dieses Konzept herangeführt.»

Meditation als Arbeitstechnik

Mit Meditation schaffe es Portmann, sich von einem Ego zu lösen, sich auf die Wirkung eines Raumes, eines Gefühls zu konzentrieren. Und das komme nicht von irgendwo: «Diese Technik der Mediation lernte ich auf meiner Reise durch Nepal. Seither gehört das bei mir zur täglichen Routine.»

Für das neue Wandbild hinter dem Sprungturm im Pool des Neubad Luzern arbeitet Portmann mit 108 Kreisen. «Diese zeichne ich mit einem grossen Zirkel auf, den ich in den letzten drei Monaten selber erstellt habe. Über die Kreise konstruierte ich einen Farbverlauf, der dann auf das Bild gemalt wird.» Was genau die Bedeutung der Kreise ist, verrät uns Portmann nicht. Er spricht aber von einer grossen Sogwirkung, die das Bild auf die Betrachtende haben wird.

Portmann helfen 24 Personen im Neubad

Ein 120 Quadratmeter grosses Bild zu malen ist aufwändig. Das kann sich wohl auch ein Laie vorstellen. Portmann hat dafür rund 24 Helferinnen organisiert, die das Werk mit ihm gemeinsam erarbeiten. «Es braucht viele Leute, damit wir den Ursprung richtig wirken lassen können», führt er weiter aus. Bei den helfenden Personen handelt es sich um Leute aus den Netzwerken des Neubads, der Hochschule Luzern und auch Helfer aus dem privaten Umfeld.» Bisher, so Portmann, gehe der Prozess gemäss Zeitplan voran.

Am Abend des 31. März wird das neue Wandbild im Neubad Luzern fertiggestellt sein und in seiner vollen Pracht erstrahlen. Eingeweiht wird es im Neubad-Pool mit musikalischer Untermalung des Sounds einer Band mit einem überraschend passenden Namen «Subaqua».