Der Kandidat aus Zug im Interview

«Bachelorette-Heinz»: Unbemerkt auf der Überholspur

Der Zuger Kandidat Heinz Baumann ist auch in der fünften Woche noch mit dabei und holt mächtig auf.

Die aktuelle Staffel der «Bachelorette» ist in der fünften Woche angekommen. Heinz aus Zug ist noch immer im Rennen. Im Interview erzählt er unter anderem, was er von seinem neuen Spitznamen «Dirty Heinz» hält.

Die sechste Staffel der Reality-TV-Sendung «Bachelorette» ist in der fünften Woche. Der Luzerner Kandidat Giuliano und der Zuger Kandidat Heinz sind beide noch im Rennen um die Liebe der Zürcherin Yuliya. Nach dem ersten Interview mit Rapper Giuliano (zentralplus berichtete) hat zentralplus nun mit Heinz gesprochen, dem etwas steif wirkenden Bünzli aus Zug.

Heinz, schaust du dir die «Bachelorette» jeden Montag an?

Ja, sicher. Sogar so richtig auf einer Leinwand. Wie der Rest der Schweiz wahrscheinlich auch (schmunzelt).

Die Staffel ist in der fünften Woche angekommen und die Zuschauerinnen konnten einen ersten Kuss zwischen dir und Yuliya sehen. Kannst du dich noch erinnern, wie du dich nach dem Date mit Yuliya gefühlt hast?

Ich war mega nervös. Sonst bin ich nicht so nervös vor Dates. Aber da war ich schon unglaublich nervös. Wir hatten ja nicht viel Zeit mit ihr und ich hatte ja schon von den anderen viel über sie gehört. Das hat mich angesteckt. Denn der optische Eindruck von ihr hat mir nicht auf Anhieb gepasst. Wie sie auf mich gewirkt hat, das ist normalerwiese nicht meins. Deswegen hielt ich sie zunächst für oberflächlich. Aber als wir uns dann näher kennengelernt haben, habe ich gemerkt, dass wir ähnliche Werte haben und dass sie sehr bodenständig ist. Und mir war es auch sehr wichtig, wie sie darauf reagiert, dass ich eine Tochter habe. Es war sehr schön, wie sie darauf eingegangen ist. Das hat mich beeindruckt.

«Mehr Bünzli als ich gibt es ja gar nicht.»

Steckte hinter dem Kuss auch ein wenig die Absicht, die anderen Jungs zu beeindrucken?

Nein, ich war überhaupt nicht wegen des Fames da. Und auch der Kuss war völlig authentisch. Ich meine, ich war mir auch bewusst, dass ich heraussteche und anders bin als die anderen Jungs.

Wie meinst du das?

Ich war ja nach der ersten Folge schon der älteste Kandidat. Zudem war ich schon immer sehr brav und diszipliniert. Und mit 32 kam dann der Moment, als ich wusste, ich musste noch einmal etwas völlig anderes für mich machen. Deswegen habe ich auch bei der «Bachelorette» mitgemacht. Aber angeben oder protzen musste ich nicht. Das waren meine Momente, die ich genossen habe.

Wie war das für dich als ältester Kandidat zwischen den vielen Jungen?

Ich war sehr froh, dass ich immer ich selbst gewesen bin. Das merke ich jetzt, wenn ich die Sendungen schaue. Und ich bin sehr froh, dass ich meine Art auch so authentisch herüberbringen konnte. Gegenüber den Jungs merkt man das vielleicht. Ich hatte es mit ihnen sehr gut. Ich habe jeden sehr respektiert und jedem seinen Freiraum gegeben. Wir hatten sehr viel Spass.

Du hast in der Folge am Montag gesagt, dass deine Taktik eher das Von-hinten-Anschleichen ist. War das von Anfang an dein Plan?

Von den 16 Kandidaten dachten am Anfang ja alle, der Typ ist schon 32, ruhig, steht mit beiden Beinen im Leben. Der wird hier nicht herausstechen und bald rausfliegen. Und so habe ich mir von Sendung zu Sendung mehr Sichtbarkeit geschaffen. Und in der fünften Sendung bin ich auf einmal da und habe etwas erreicht. Das hat beeindruckt, das habe ich auch von den anderen gespürt.

Wo hast du dich als ältester, aber auch als Vater, Geschäftsführer etc. in dem Gefüge wiedergefunden?

Ich hatte schon fast eine kleine Vaterrolle für die anderen (lacht). Der Respekt war von Anfang an da und ich habe mich mit den anderen Jungs sehr wohl gefühlt. Ich hatte die Sendungen ja über die verschiedenen Staffeln immer mitverfolgt. Und ich habe mir gedacht, es braucht mehr authentische Leute, mehr Swissness und Bünzli, mehr Stil. Und mehr Bünzli als ich gibt es ja gar nicht (lacht). Ich war sehr offen und habe jeden akzeptiert, so wie er war. Deshalb habe ich mich in einer sehr natürlichen Rolle wiedergefunden.

Zwischen all den Neckereien und Sprüchen ist es nicht immer klar, wie viel Respekt wirklich da war. Wie hast du das wahrgenommen?

Mir gegenüber haben sich alle völlig normal verhalten. Selbst Marcel hat völlig normal mit mir gesprochen. Auch als ich in der ersten Sendung nach dem Golfen zu den anderen hochkam, hat niemand einen dummen Spruch fallenlassen. Das bedeutet, dass auch Leute, die polarisieren, mich respektieren. Und das habe ich von Anfang an gespürt. Und ich habe auch nie gegen jemanden geschossen. Sie haben gesehen: Das ist ein gestandener Mann. Und das habe ich auch nicht als selbstverständlich angesehen.

Ich glaube auch, dass die Sendung an Niveau gewonnen hat. Nicht nur wegen mir, sondern auch wegen den anderen. Es hat einfach viele sehr authentische Kandidaten.

Haben die anderen in dir auch ein wenig ein Vorbild gesehen? Dass man auch mit einer stilvollen und ruhigen Art weit kommen kann?

Vielleicht. Sie haben sicher gesehen, dass ich gar nicht so polarisieren musste. Dass es auch mit Stil geht. Und es haben sich vielleicht schon die einen oder anderen gesagt, es geht auch, wenn ich etwas ruhiger bin.

Hast du den Eindruck, dass Zuschauer es auch geschätzt haben, dass jemand an der «Bachelorette» teilnimmt, der etwas von den bisherigen Kandidaten abweicht und anders ist?

Ich habe das Gefühl, dass einige Zuschauerinnen es schätzen, dass auch der Durchschnittsbünzli repräsentiert wird. Das habe ich schon viel als Feedback bekommen, dass die Leute sich sagen: «Hey, endlich ist mal jemand da, der etwas anders ist.» Und ein solches Feedback habe ich nicht nur von Frauen bekommen, sondern auch von Männern. Ich glaube auch, dass die Sendung an Niveau gewonnen hat. Nicht nur wegen mir, sondern auch wegen den anderen. Es hat einfach viele sehr authentische Kandidaten.

Was hältst du von deinen Spitznamen wie «Dirty Heinz»?

Die meisten Spitznamen, die ich so auf Social Media lese, kenne ich gar nicht. Das ist für mich zu sehr Jugendslang. Aber, ehrlich gesagt finde ich sie ziemlich lustig. Es gibt dem Ganzen noch eine Lockerheit.

Wieso hast du dich genau bei der «Bachelorette» beworben? Es gibt ja auch Abenteuer, bei denen man nicht so exponiert ist.

Ich habe die Sendung ja geschaut und fand es immer spannend, wie das Ganze funktioniert mit dem Dating im Fernsehen. Das war sicher der Reiz für mich. Und dann kam hinzu, dass ich tolle Gespräche mit dem Sender hatte. Sie sagten mir, wenn du wirklich mitmachen willst und du dich wohlfühlst, dann mach das.

«Mein Umfeld hatte Angst um mich, dass ich zur Lachnummer der Nation würde.»

Als Vater bist du sicher mit einem anderne Mindset an die Sendung herangegangen als gewisse andere Kandidaten, die nach der grossen Liebe suchten. Was war deine Einstellung?

Ja, es war nicht immer einfach als Vater. Wir haben es aber sehr gut, meine Expartnerin und ich. Ich hatte meine Tochter auch lange bei mir. Und ich war mir bewusst, dass eine Teilnahme mit so viel Reichweite Auswirkungen hat für mich als Vater. Aber ich sagte mir auch, wenn ich mich so zeige wie ich bin, kann ich das auch gegenüber meiner Tochter vertreten, wenn sie das in 10 Jahren mal schaut. Und natürlich wollte ich auch keine negativen Folgen für mein Umfeld. Es gab schon Leute, die mir gesagt haben: «Ou nein, bloss nicht!»

Was waren die konkreten Sorgen in deinem Umfeld?

Im Geschäft redet niemand darüber. Aber in meinem Umfeld gab es schon viele Vorurteile. Ich habe ja auch nicht jede Staffel super gefunden und da dachte ich mir schon, wenn ich mitmachen sollte, dann sicher nicht so. Mein Umfeld hatte auch Angst um mich, dass ich zur Lachnummer der Nation würde. Aber im Fernsehen kommt es wirklich sehr authentisch rüber. Alle denken, es ist so viel gefakt und gespielt. Aber jetzt realisieren viele Menschen, die mir nahe stehen, dass es auch einfach ein wirklich tolles Abenteuer war.

Haben sich mit den anderen Kandidaten auch Freundschaften entwickelt?

Auf jeden Fall, ganz tolle Freundschaften. Gerade mit Yuri, Giuliano, Peter oder Gian. Das hat es glaube ich vorher auch noch nicht gegeben.

Und jetzt zum Schluss noch: Auf was können wir uns freuen?

Ich bin ja rechts am überholen (lacht). Ich werde mit Gian etwas aneinandergeraten. Aber ich freue mich.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Heinz Baumann
  • Instagram-Account der Sendung «Bachelor» & «Bachelorette»
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