Tragischer Tod im Tessin

Krienser Krimi-Schriftsteller (†63) stirbt auf Wanderung

Wurde seit Sonntag vermisst: Der Krienser Krimi-Schriftsteller Erich Hirtler (†63) starb auf einer Wanderung im Tessin.

Auf einer Wanderung im Tessin ist der Krienser Krimi-Schriftsteller Erich Hirtler (†63) tödlich verunglückt. Der in Kriens wohnhafte Autor galt seit Sonntag als vermisst. Am Montagabend herrschte traurige Gewissheit. Hirtler wurde abseits des Wanderwegs im Gebiet Novaggio tot aufgefunden.

Tragödie im Tessin: Ein 63-jähriger Krienser ist von seiner Wanderung am Sonntag nicht zurückgekehrt. Tags darauf publiziert die Luzerner Polizei eine Vermisstmeldung, gibt an, dass «sein Aufenthaltsort unbekannt» sei. Die Suche nach dem Vermissten läuft auf Hochtouren. Doch bald schon herrscht traurige Gewissheit. Der vermisste Luzerner ist tot (zentralplus berichtete).

zentralplus-Recherchen zeigen: Beim verunglückten Wanderer handelt es sich um den Krienser Krimi-Schriftsteller Erich Hirtler (†63). Dem derzeitigen Ermittlungsstand zufolge war der Schriftsteller, der früher bei zahlreichen Zeitungen in der Zentralschweiz als Journalist tätig war, an jenem Tag allein unterwegs.

Obduktion soll Todesursache des verunglückten Schriftstellers klären

Der Luzerner verliess seine Ferienwohnung in Monteggio am Sonntag, um etwa 11 Uhr. Er machte sich auf den Weg ins rund acht Kilometer entfernte Novaggio. Auf WhatsApp ist er zuletzt um 11.26 Uhr online. Dann bricht er zu seiner Wanderung auf. Doch von dieser kehrt er nie zurück.

«Es wurde kein Notruf abgesetzt», sagt Simon Kopp, Sprecher der Staatsanwaltschaft Luzern, auf Anfrage von zentralplus. Die Leiche des Kriensers wurde schliesslich am Montagabend im Gebiet Novaggio abseits vom Wanderweg im Gelände entdeckt. Noch sind die Umstände seines Todes unklar.

Die Tessiner Polizei hat laut Kopp entsprechende Ermittlungen aufgenommen. «Um die Todesursache zu klären, wird eine Obduktion durchgeführt», so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Luzern. Die Frage, die es laut Kopp zu klären gilt: «Ist der Mann vom Wanderweg abgerutscht und hat sich beim Sturz tödliche Verletzungen zugezogen oder aber ist er beim Wandern zusammengebrochen und daraufhin vom Weg abgekommen?»

«Die Obduktion wird Aufschluss darüber geben, ob es ein Unfall oder ein gesundheitliches Problem war, das zum Tod des Mannes geführt hat», so der Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft.

Toter Wanderer drehte Dokumentarfilm

Hirtler war seit Anfang seiner 20er-Jahre, seit 1979, «schriftstellerisch tätig», wie er auf seiner Webseite schreibt. Im Schreiben fernab des Journalismus fand Hirtler seine Bestimmung. «Ich wollte immer in meinem Leben ausbrechen. Druck und Autorität empfand ich als Feinde. Meine Erzieher und Freunde waren Bücher. Mit der Melancholie konnte ich entschweben, kein Traum ohne Einsamkeit», heisst es auf der Webseite weiter.

«Ich habe immer geschrieben», sagt der Schriftsteller in einem 2015 veröffentlichten Video-Porträt. Erst Lyrik, später dann schrieb er Romane. Mitte der 1980er wirkte Hirtler als Teil des Filmkollektivs Innerschweiz, zusammen mit dem bekannten Schweizer Filmregisseur Edwin Beeler, am Dokumentarfilm «Rothenthurm» mit. Das Erstlingsprojekt über die damalige Waffenplatzproblematik wurde vom Bundesamt für Kulturpflege unterstützt. Ausserdem arbeitete er für das 1991 eingestellte «Luzerner Tagblatt». Mit «Die Abartigen» erschien im April 2016 sein letztes Buch.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Mein Beileid
    Mein Beileid, 24.06.2021, 13:01 Uhr

    R.I.P.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon