Entlassungen und düstere Aussichten

KKL Luzern verzeichnet über 70 Prozent Umsatzverlust

Das KKL Luzern blickt schweren Zeiten entgegen. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Weil die Corona-Massnahmen zu einem Quasi-Lockdown führten, kämpft das KKL mit schweren Umsatzeinbussen und Entlassungen. Eine Besserung ist noch nicht in Sicht, die Betreiber haben dennoch Hoffnung.

Die Freude der ersten Massnahmen-Lockerungen Mitte Oktober war von kurzer Dauer. Nach nur wenigen Konzerten und Anlässen war Ende des Monats schon wieder Schluss. Seither herrscht im KKL – abgesehen von den Restaurants und dem Kunstmuseum – Stillstand.

Der Einbruch schlägt sich natürlich auf den Gesamtumsatz nieder: «Wir verzeichnen 70 bis 80 Prozent Umsatzrückgang», sagte Philipp Keller, CEO der KKL Management AG gegenüber der «Luzerner Zeitung». Ein herber Rückschlag, nachdem das KKL im Vorjahr einen Umsatzrekord von rund 33 Millionen Franken verzeichnen konnte.

Kündigungen unvermeidbar

Wie die Zeitung schreibt, hätte das KKL zwar eine Pandemie-Versicherung abgeschlossen, die den Schaden von eineinhalb Monaten überbrücken konnte, mit mehr ist aber nicht zu rechnen. Der Versicherer habe den Vertrag nach der ersten Zahlung gekündigt.

Gekündigt wurde auch einigen Mitarbeitern des KKL. «Maximal zehn Personen werden noch dieses Jahr davon betroffen sein», wird CEO Keller zitiert. Man könne diesen Angestellten auf längere Frist leider keine Arbeit bieten.

Unsichere Lichtblicke

Die unmittelbare Zukunft gibt zwar kleine Lichtblicke wie etwa das Lucerne Festival im Sommer oder Anlässe des WEF, aber eine absolute Planungssicherheit dafür gibt es noch nicht. Darum hat das KKL für das Jahr 2021 vier verschiedene Budgets erstellt. Vom worst (5 Millionen Franken) zum best-case Szenario (20 Millionen Franken) – je nachdem, wie sich die Situation um die Corona-Massnahmen entwickelt. In trockenen Tüchern ist aber selbst dann noch nichts.

«Das reicht bei weitem nicht, um den Betrieb zu finanzieren, sagt Verwaltungsratspräsident Felix Howald gegenüber der Zeitung. «Dazu brauchen wir mindestens 30 Millionen Franken pro Jahr.»

Normalbetrieb erst 2024 denkbar

Nun hofft der Veranstalter auf Unterstützung von Stadt und Kanton. «Wir sind im Gespräch mit der Stadt und dem Kanton für weitere Unterstützung», so Howald. Noch sei es aber unklar, welcher Betrag schliesslich gesprochen werde. Howald hofft auf eine Summe von 6 bis 8 Millionen Franken bis 2023.

Die Hoffnung will das KKL trotzdem nicht aufgeben. Die aktuelle Betriebspause wird für Unterhaltsarbeiten genutzt – die eigentlich für nächstes Jahr vorgesehen gewesen wären, nun aber vorverschoben wurden. Eine Rückkehr zum Normalbetrieb ist gemäss Howald aber frühestens 2024 denkbar.

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