Luzerner Verein geht vor Gericht

Geheimdienst beobachtet Mass-Voll

Der Nachrichtendienst beobachtet Mass-Voll – deren Präsident Nicolas A. Rimoldi wehrt sich vor Gericht. (Bild: zvg)

Der Staatsschutz sammelt Informationen über den Verein Mass-Voll. Nun zieht Präsident Nicolas A. Rimoldi deswegen vor Gericht.

Heute ist es gemäss dem Bundesgesetz über den Nachrichtendienst ausdrücklich verboten, «Informationen über die politische Betätigung und über die Ausübung der Meinungs-, Versammlungs- oder Vereinigungsfreiheit» zu beschaffen. Nur: Hält sich der Geheimdienst daran?

Daran gibt es Zweifel. So kam letztes Jahr ans Licht, dass der Nachrichtendienst Informationen über die Zuger Nationalrätin Manuela Weichelt gesammelt hatte (zentralplus berichtete). Und auch über den massnahmenkritischen Luzerner Verein Mass-Voll scheint es eine Akte zu geben.

Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, hat der Verein um Präsident Nicolas A. Rimoldi gegen den Nachrichtendienst des Bundes eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Der Hintergrund: Der Nachrichtendienst weigert sich, den Verein darüber aufzuklären, welche Daten er über ihn aufbewahrt.

Der Nachrichtendienst lehnte ein entsprechendes Gesuch gemäss dem Zeitungsbericht ohne inhaltliche Begründung ab – mit Verweis auf «überwiegende öffentliche Geheimhaltungsinteressen». Das lässt Erinnerungen an den Fichenskandal auskommen, der Ende der 1980er-Jahre aufflog. Damals hatte der Nachrichtendienst Hunderttausende von Fichen über Menschen, politische Organisationen und Parteien angelegt – die vollkommen unverdächtig waren.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Loris Fabrizio Mainardi
    Loris Fabrizio Mainardi, 04.02.2023, 09:36 Uhr

    Wichtige Präzisierung:

    Gemäss dem Erstbericht von chmedia ist die Auskunft aufgeschoben worden, «weil ein Geheimhaltungsinteresse bestehe, sagt eine Sprecherin. Bundesorgane könnten die Auskunft verweigern, einschränken oder aufschieben, wenn dies wegen überwiegender öffentlicher Interessen, insbesondere der inneren und äusseren Sicherheit der Eidgenossenschaft, nötig sei. Die Voraussetzungen seien im vorliegenden Fall gegeben.»

    Tatsächlich hatte ich die kommunalen und kantonalen Behörden wiederholt vor dieser Gruppierung und deren Umfeld gewarnt. Man hörte nicht darauf:
    https://www.zentralplus.ch/news/jurist-will-antworten-von-luzerner-behoerden-und-regierung-2152681/

    Loris Fabrizio Mainardi, lic.iur.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 04.02.2023, 14:14 Uhr

      Danke, Herr Mainardi. Schön, dass Sie sich auch zu diesem Thema einmal zu Wort melden.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 04.02.2023, 16:54 Uhr

      Es hat sich doch, Herr Mainardi, inzwischen in sämtlichen europäischen Ländern herumgesprochen und wird sich weiter herumsprechen, dass sehr viele der sogenannten „Massnahmen“ nicht nur verfassungswidrig, sondern auch vollkommen unnütz und unnötig waren. Naja, nicht dass man das nicht schon vorher hätte wissen können. Herr Rimoldi hat es gewusst und gesagt. Es kommt mir jetzt gerade nicht in den Sinn, was daran falsch war.

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