HSLU macht 7.1 Millionen Franken Defizit

Es hätten mehr Erträge an die Forschung fliessen sollen. Nun schreibt die Hochschule Luzern dieses Jahr tiefrote Zahlen – und landet damit 1.5 Millionen Franken unter dem budgetierten Defizit. 

Die Hochschule Luzern präsentierte heute ihre Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Das Defizit fiel 1.5 Millionen Franken höher aus als budgetiert und liegt bei 7.1 Mio. Franken. «Diese Abweichung ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Drittmittelerträge in der Forschung geringer ausfielen als budgetiert», schreibt die Hochschule in einer Mitteilung. Das heisst, es konnten weniger Forschungsgelder generiert werden, als vorgesehen.

Das Eigenkapital der Hochschule Luzern soll generell reduziert werden, so lautete eine Vorgabe des Konkordatsrates. Deshalb wurde für 2014 ein Defizit von 5.6 Millionen vorgesehen. Diese Vorgabe wurde nun nicht erreicht. 

Was sind Drittmittel? 

In dieser Höhe wurde noch nie ein Defizit budgetiert, wie Sprecherin Sigrid Cariola sagt: «Drittmittel sind finanzielle Mittel vom Bund oder von weiteren Forschungspartnern (sowohl Profit- wie Nonprofit-Unternehmen, wie beispielsweise kantonale Behörden oder Stiftungen). Diese Mittel lassen sich nicht exakt budgetieren, weil es in gemeinsamen Projekten zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann oder weil sich die Rahmenbedingungen im Laufe eines Jahres ändern.»

Wenn man das nicht budgetierte Defizit von 1.5 Mio CHF in Relation zum Gesamt-Aufwand von 243,4 Millionen Franken stetzt, sind dies 0,6 Prozent. Damit bewege sich die HSLU im Rahmen der möglichen Abweichung.»

Eine gefragte Partnerin sei die Hochschule in den Bereichen anwendungsorientierte Forschung & Entwicklung sowie Dienstleistungen inner- und ausserhalb der Region. 2014 wurden 423 neue Forschungsprojekte gestartet. An den Gesamtkosten hat die Forschung einen Anteil von 21 Prozent (49 Mio. Franken). Der gesamte Betriebsaufwand der Hochschule Luzern belief sich 2014 auf 243 Mio. Franken (Vorjahr: 234 Mio. Franken). «Die Kosten pro Studierende bewegen sich auf tiefem Niveau– sie liegen rund 11 % unter dem Mittelwert aller Schweizer Fachhochschulen», sagt  Cariola. 

Strategische Entscheide zur Entwicklung der Infrastruktur

Mit Stichtag 15. Oktober 2014 waren 5’913 Frauen und Männer in den Bachelor- bzw. Master- Studiengängen der Hochschule Luzern eingeschrieben. Das sind 1.3% mehr als 2013. 2’603 Stu- dierende (44%) kommen aus der Zentralschweiz, 2’981 aus den übrigen Kantonen und 329 haben ihren Wohnsitz im Ausland. Insgesamt 1’365 Studierende konnten 2014 ihr Studium erfolgreich abschliessen, die meisten davon in den Fachgebieten Informatik, Technik und Wirtschaft. Das breite Weiterbildungsangebot der Hochschule Luzern nutzten 4’364 Berufspersonen, um ihre Fachkenntnisse zu vertiefen.

Die Hochschule Luzern beschäftigte im vergangenen Jahr gesamthaft 1’555 Mitarbeitende (Stichtag: 31.12.2014) und ist damit eine der 15 grössten Arbeitgeberinnen der Zentralschweiz.

2014 wurden Weichen gestellt

2014 fielen wichtige strategische Entscheide: So entschied der Konkordatsrat im letzten Oktober einstimmig, dass in Rotkreuz ein neuer Informatik- und Finanzcampus der Hochschule Luzern entstehen soll. Dort werden in einem durch Zug Estates zu erstellenden Neubau nicht nur rund 1’000 Informatik-Studierende Platz finden, sondern ab 2019 auch Studierende des Departements Wirtschaft, namentlich des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ.

Eine Weichenstellung erfolgte auch für das Departement Musik: Aus einem Wettbewerb für den Neubau am Südpol in Luzern ging das Projekt von Enzmann Fischer & Büro Konstrukt AG als Sieger hervor. Der Bezug dieses Gebäudes ist auf den Sommer 2019 geplant.
Die Entwicklung der Infrastruktur des Departements Design & Kunst auf dem ehemaligen Fabrik- gelände Viscosistadt schritt ebenfalls planmässig voran. Ende 2014 starteten die Abbrucharbeiten, der Umzug ist für 2016 vorgesehen.

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