Gymis und Berufsfachschulen sollen WLAN erhalten

An den Luzerner Gymnasien und Berufsfachschulen wird WLAN eingeführt, wenn der Kantonsrat dem Projekt zustimmt. (Bild: Martin Rütschi)

Die kantonalen Gymnasien und Berufsfachschulen sollen auf das Schuljahr 2015/16 mit einem kabellosen lokalen Netzwerk (WLAN) ausgerüstet werden. Dies beantragt der Luzerner Regierungsrat in einer Botschaft an den Kantonsrat. Heute stellten Bildungsdirektor Reto Wyss sowie Aldo Magno, Leiter Dienststelle Gymnasialbildung und Christof Spöring, Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung die Vorlage vor.

Damit könnten die Voraussetzungen für den Einsatz mobiler Endgeräte und ihr Einbezug in den Unterricht geschaffen werden. Ein pädagogisches Konzept, das vom Bildungs- und Kulturdepartement für die Sek-II-Stufe entwickelt wurde, zeigt den bildungsrelevanten Mehrwert auf. Damit können rund 50 Prozent der bisher fest installierten PCs an den Schulen eingespart werden.

Der Einsatz mobiler Endgeräte – Notebooks, Tablets, Mobile Phones – ist aus dem heutigen Schulbetrieb nicht mehr wegzudenken und in methodisch-didaktischer und organisatorischer Hinsicht ein grosser Fortschritt. Dieser Fortschritt zeigt sich vor allem in den Bereichen des Multimedia-Einsatzes, der digitalen Lehrmittel, der elektronischen Kommunikation und der Zusammenarbeit. Die Voraussetzung dafür bildet jedoch ein einfacher Zugang der mobilen Geräte zum Internet, was mit der bestehenden Informatik-Infrastruktur an den Schulen nicht möglich ist. Eine zusätzliche Schwierigkeit besteht darin, dass viele der heutigen Endgeräte bereits bei der Herstellung auf kabellose Netzwerke ausgerichtet sind und ohne Kabelanschlüsse für die Internet-Anbindung auf den Markt kommen.

Vorlage namens Pegasus vorgestellt

Pilotprojekt an der Kantonsschule Seetal und am BBZ Bau und Gewerbe

An der Kantonsschule Seetal wurde im Sommer 2012 ein erstes Pilotprojekt mit einem umfassenden Netzwerk umgesetzt. Zentral gesteuerte Sende- und Empfangsmodule dienen der flächendeckenden Internetversorgung. Die positiven Rückmeldungen der Schule zu Stabilität und Performance des WLAN zeigen, dass das technische Konzept funktioniert. Zudem wurden die Lehrpersonen durch die Schule sorgfältig auf den Einsatz von eigenen Geräten im Unterricht vorbereitet. «Damit nähert sich die Schule auf dem Weg zur Digitalisierung der Lebenswelt ihrer Schüler an. Die regelmässige Nutzung der eigenen Computer während des Unterrichts eröffnet Lernenden und Lehrpersonen interaktive Lernarrangements und neue Unterrichtsformen», ist Aldo Magno, Dienststellenleiter Gymnasialbildung überzeugt.

Um den WLAN-Einsatz und die damit verbundene Verwendung von eigenen Geräten auch im Berufsschulumfeld verlässlich zu konzipieren, wird gegenwärtig eine Pilotinstallation für das Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe beim Bahnhof Luzern aufgebaut. «Damit wir die Berufsmarktfähigkeit der jungen Leute erhalten und laufend verbessern können, brauchen wir WLAN an den Berufsfachschulen. Neue Trends, Erkenntnisse und Technologien müssen vermittelt werden können – dies gelingt nur, wenn wir auf mobile persönliche Geräte mit drahtlosem Internetzugang setzen», erläutert Christof Spöring, Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung.

Der Kanton Luzern will nun die Voraussetzungen für den Einsatz moderner Technologien an den Schulen schaffen: Der Regierungsrat schlägt dafür dem Kantonsrat in der Botschaft «Pegasus – persönliche Geräte ans Schulnetz» einen Kredit für ein kabelloses Netzwerk an allen kantonalen Schulen vor.
Konkret beantragt der Regierungsrat mit der Botschaft «Pegasus» dem Kantonsrat einen Sonderkredit für die Erweiterung der Informatik-Infrastruktur der kantonalen Gymnasien und Berufsfachschulen. Damit soll eine flächendeckende kabellose Internetanbindung an den Schulen geschaffen und den Jugendlichen mit Hilfe moderner Medien eine zeitgemässe und zukunftsweisende Ausbildung ermöglicht werden. Vorgesehen ist, die Schulen durch die Installation von Sende- und Empfangsmodulen (Access Points) mit WLAN zu erschliessen und zugleich die Lehrpersonen für den professionellen und lernwirksamen Einsatz von persönlichen mobilen Geräten im Unterricht weiterzubilden.

Auf diese Weise soll das pädagogische Konzept, das vom Bildungsdepartement begleitend zum WLAN-Konzept ausgearbeitet worden ist, umgesetzt werden. «Die pädagogischen Ansprüche an die Einsatzmöglichkeiten der modernen Technologie sind hoch», erläuterte der kantonale Bildungsdirektor Reto Wyss an der Medienorientierung. «Unterrichten mit neuen Kommunikationsmitteln muss pädagogische Mehrwerte ermöglichen.» Die vorliegende Botschaft soll «die Voraussetzungen schaffen, damit die Jugendlichen sich in der Welt der Informationstechnologien sicher bewegen können – auch im Hinblick auf die zunehmende Verwendung in der Berufswelt», so Wyss weiter.

Kredit von 4,6 Millionen Franken nötig

Für einen flächendeckenden kabellosen Internetzugang sind Ausgaben von 4,697 Millionen Franken notwendig. Darin enthalten sind 3,047
Millionen Franken für die Netzwerkkomponenten und deren Betrieb sowie 1,650 Millionen Franken für die Installation. Die Weiterbildung der Lehrpersonen wird aus den ordentlichen Weiterbildungsbudgets finanziert. Es wird damit gerechnet, dass durch die Einführung von WLAN rund 50 Prozent der fest installierten Geräte reduziert werden können.

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