Rauch- und Alkoholverbot

Vandalen zeuseln im Dorf: Buttisholz greift durch

Bei einem der Brände musste die Feuerwehr ausrücken. (Bild: Luzerner Polizei.)

Immer wieder wurden in den vergangenen Monaten in Buttisholz Dinge in Brand gesetzt – einmal brannte deswegen eine Scheune ab. Dahinter vermutet die Gemeinde Jugendliche. Deshalb hat sie jetzt reagiert.

Einmal war es ein Tisch beim Spielplatz Villa Kunterbunt, ein anderes Mal ein Stecker für die Weihnachtsbeleuchtung und eine Blache: Immer wieder wurden in den vergangenen Monaten in Buttisholz kleinere Brände gelegt. Im Falle der entzündeten Blache konnte ein grösserer Brand mit viel Glück knapp verhindert werden – ein Scheunenbalken darunter hatte bereits zu glimmen begonnen, heisst es in den Gemeindenachrichten vom Mittwoch.

Weniger glimpflich verlief der Brand in einer alten Scheune am 1. Oktober. Insgesamt 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten ausrücken, um das Feuer zu löschen. Verletzt wurde niemand, doch die Luzerner Polizei hat Ermittlungen aufgenommen (zentralplus berichtete). Diese seien immer noch im Gang, wie es auf Anfrage von zentralplus heisst.

Auch Abfall wird zum Problem

Der Buttisholzer Gemeindepräsident Franz Zemp vermutet hinter den verschiedenen Bränden einen Zusammenhang. «Wir glauben, dass eine Gruppierung von Jugendlichen – teilweise in unterschiedlicher Zusammensetzung – dafür verantwortlich ist.» Beim Feuerlegen gesehen wurde sie bisher nie. Trotzdem sei bekannt, dass sich nachts auf Spielplätzen oder an den betroffenen, eher abgelegenen Orten Jugendliche aufhalten und Alkohol konsumieren. Hinweise von Passanten unterstützen die Vermutung.

Die Sache ist ernst. «Bei der brennenden Blache hatten wir wirklich Glück, dass es keinen Brand gab», sagt Zemp. Feuer ist nicht das einzige Problem: Teilweise hinterlässt die Täterschaft auch einen Haufen Unrat und Glas, auch auf Parkplätzen. Es ist das erste Mal, dass Buttisholz mit Fällen in diesem Ausmass konfrontiert ist. «Wir wollen unbedingt verhindern, dass plötzlich Menschen oder Tiere zu Schaden kommen.»

Hoffnung ruht auf sozialer Kontrolle

Die Gemeinde hat nun reagiert. Ab sofort gilt auf öffentlichen Spielplätzen bis auf Weiteres ein Alkohol-, Feuer- und Rauchverbot. Ab 22 Uhr herrsche zudem Nachtruhe. Wer Widerhandlungen beobachte, soll die Personen direkt darauf ansprechen oder umgehend die Polizei rufen. «Es handelt sich schliesslich um Treffpunkte für Kinder», erklärt Zemp den Schritt. Er glaubt, dass bereits die soziale Kontrolle – also das Wissen, dass die Bevölkerung ein Auge darauf hat – helfen könnte. Zudem werde das Thema an den Schulen immer wieder angesprochen. Sollte die Täterschaft ausfindig gemacht und der Fall abgeschlossen werden, dürfte auch das Verbot wieder aufgehoben werden.

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