Attraktiver als die anderen: Cham will die Steuern senken

Die Gemeinde Cham blickt finanziell rosigen Zeiten entgegen. Das veranlasst die Gemeinde sogar dazu, nach mehreren Jahren der Stabilität den Steuerfuss anzupassen.

Redaktion

Redaktion zentralplus

Es sind gute Zeiten für den Chamer Finanzvorsteher Arno Grüter. Die Gemeindefinanzen sind stabil und fürs kommende Jahr prognostiziert Grüter einen Überschuss von einer Viertelmillion Franken. Das liegt daran, dass der kantonalen Finanzausgleich mehr Geld in die Chamer Kasse spült.

Das veranlasst den Gemeinderat nun sogar dazu, die Steuern zu senken. Er schlägt der Gemeindeversammlung vor, den Steuerfuss der Gemeinde von 59 auf 56 Prozent zu senken.

Während der letzten vier Jahre betrug der Steuerfuss in Cham 59 Prozent. 2019 wurde er zuletzt von 61 Prozent auf das bis heute bestehende Niveau gesenkt. Angesichts der gesunden Finanzen sei eine erneute Senkung des Steuerfusses gerechtfertigt, wird Grüter in einer Mitteilung der Gemeinde zitiert.

Cham will steuerlich attraktiver sein als andere Zuger Gemeinden

Der Schritt geschieht jedoch nicht nur aus Grosszügigkeit gegenüber den Chamerinnen. Die Steuersenkung ist vor allem strategisch begründet. Denn der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, dass der Steuerfuss der Gemeinde unter dem Durchschnitt der anderen Zuger Gemeinden liegen soll.

«Unser Ziel ist es, für Firmen attraktiv zu bleiben und dadurch langfristig mehr Steuererträge insbesondere von juristischen Personen zu generieren», so Arno Grüter. «Wir wollen so das Steuersubstrat stärken und weniger abhängig vom kantonalen Finanzausgleich werden.» Der Steuerwettbewerb ist also selbst innerhalb des Tiefsteuerkantons Zug in vollem Gang.

Aktuell ist der Steuerfuss nur in Hünenberg, Menzingen und Neuheim höher als in Cham. Winkt die Gemeindeversammlung der Steuersenkung durch, überholt Cham die Gemeinde Unterägeri und liegt künftig gleichauf mit Steinhausen und Rotkreuz.

weiterlesen

Mögliche Steuersenkung: Drohen in Luzern erneute Schulschliessungen?

Deutlich tiefere Überschüsse – Stadt Zug investiert massiv

Der nächste reiche Norweger kommt – ihn zieht es nach Baar