Nach 0:2 gegen St. Gallen noch gesiegt

Die grossartige Auferstehung des FC Luzern

Drei Minuten nach seiner Einwechslung glich er die Partie aus: Pascal Schürpf (links) nach seinem Tor zum 2:2. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Was für ein Wahnsinnsspiel: Nach einer schwachen ersten Halbzeit sah der FCL wie der sichere Verlierer aus. Aber der FC St. Gallen verpasste es, die Vorentscheidung herbeizuführen. Das nutzten die Luzerner gnadenlos aus und gewannen noch 4:2.

In der zweiten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse: Nachdem es die St. Galler zweimal verpassten, den alten Zweitore-Vorsprung wiederherzustellen (einmal Pfostenschuss von Duah), zelebrierte der FC Luzern nach einer schwachen ersten Halbzeit eine lange nicht für möglich gehaltene Auferstehung.

Innerhalb von 16 Minuten machte er aus dem 1:2 ein 4:2. Was wäre das für ein grossartiges Fussballfest auf der Allmend gewesen, wenn Zuschauer zugelassen gewesen wäre.

Er kam, sah und traf

Erst hämmerte der eingewechselte Pascal Schürpf zum zwischenzeitlichen Ausgleich ins Netz (65.). Dann folgte der grosse Auftritt von Silvan Sidler, dessen Abschluss zunächst von der Torlatte wieder zu ihm zurücksprang. Beim zweiten Versuch kannte er keine Gnade mehr und haute den Ball ins entfernte Eck.

Und schliesslich zeigte Varol Tasar den St. Gallern, wie das geht mit dem Draufmachen des Deckels auf ein Spiel. Fein verwandelte er einen Handspenalty und machte sich so zum Doppeltorschützen.

Es war nicht einfach nur ein grosser, es war ein eminent wichtiger Sieg für die Luzerner. Sie sind Schritt für Schritt aus dem Tabellenkeller entstiegen und kämpfen jetzt sogar um die beiden Qualifikationsplätze zur Europa-League. So schnell kann es in einem Spiel und in der Tabelle – mit Ausnahme von Leader und Titelverteidiger YB – rauf und runter gehen.

Ein kapitaler Fehlstart

Die erste Halbzeit von Fabio Celestinis Mannen fühlte sich an wie ein Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten. Der Gastgeber hatte kaum einen Stich gegen die Balljäger aus St. Gallen. Zudem kämpfte er mit vielen eigenen Unzulänglichkeiten im Passspiel. Phasenweise fand er kaum mehr einen Weg aus der eigenen Platzhälfte.

Der FCL erlebte das, was er am Donnerstag den Zürchern zugefügt hat. Er lag nach wenigen Spielminuten mit zwei Toren im Hintertreffen. Nach genau zehn Minuten, um exakt zu sein.

Tasars Signal aus dem Nichts

Kwadwo Duah zelebrierte einen wunderbaren Schlenzer aus 18 Metern, als Luzerns Varol Tasar coronakonforme Zweikampf-Distanz einhielt (4.). Und nachdem Adamu einen Freistoss am entfernteren Pfosten erfolgreich einköpfelte, war der FCL auf bestem Weg zu einer Abreibung.

Zumal Duah, Victor Ruiz und Lukas Görtler in der Folge ihre Abschlüsse jeweils nur ganz knapp nebens Tor setzten. Es hätte sich auf Luzerner Seite niemand beklagen können, wenn die Führung für die Ostschweizer noch höher ausgefallen wäre.

Und der FCL in der Offensive? Da hatte Louis Schaub zwei Aktionen, in denen er keinen entschlossenen Eindruck machte.

Dennoch sollte alles anders kommen: Den Anfang machte ausgerechnet Varol Tasar, bis dahin einer der schlechtesten Luzerner auf dem Platz. Mit einer Energie-Leistung umspielte er drei St. Galler und hatte dann das Glück, dass sein abgefälschter Schuss über den gegnerischen Goalie hinweg zum 1:2-Anschlusstreffer flog. Ein schöner Lohn für die schwache FCL-Leistung.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hannes Estermann
    Hannes Estermann, 08.03.2021, 08:48 Uhr

    Diesen Sieg mach ich dem FCL herzlichst gönnen.
    Eines sollte man nicht,dieses spektakuläre Resultat fussballerisch zu über bewerten.
    Es hatte kritisch betrachtet – eher Grümpelturnier Qualität…trotz 6 Goals !

    Dank der Unbeständigkeit sämtlicher SL Clubs ( ausser YB ) können alle alle Zweiter oder Absteiger werden.Der Spannung wegen, sicher weiterhin interessant.

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