Gemeinde hob den Baurechtsvertrag auf

Die Bürgergemeinde Unterägeri darf das Gebiet Euw überbauen

Die Kindergärten Euw werden einer Überbauung weichen.

(Bild: zvg)

Am Montag an der Unterägerer Gemeindeversammlung wurde eine bunte Palette von Themen diskutiert. Eine Überbauung in der Euw, eine App, um das Quartierleben zu stärken. – Am meisten Diskussionspotenzial jedoch barg ein unerwartetes Thema.

An der Gemeindeversammlung von Unterägeri am Montagabend beantragte der Gemeinderat, einen 1977 beschlossenen Baurechtsvertrag mit der Bürgergemeinde aufzuheben. Dieser betraf das Grundstück, auf dem die beiden Kindergärten Euw stehen. Der Vertrag sollte eigentlich bis 2075 andauern. Die Bürgergemeinde will auf dem Grundstück nun eine Überbauung realisieren.

Der Gemeinderat konnte sich zuvor bereits mit dem Bürgerrat auf eine Ablösungssumme einigen. Sie wurde auf rund 1,3 Millionen Franken festgelegt und ist zweckgebunden. In der geplanten Überbauung sollen nämlich wieder Kindergärten einquartiert werden. Das Geld ist für deren Endausbau und ein Kindergartenprovisorium für die Zeit der Bauarbeiten bestimmt.

Die Räumlichkeiten für diese Kindergärten soll die Einwohner- einst von der Bürgergemeinde mieten. Auch die Zustimmung dazu und zur Zweckbindung der Ablösesumme beantragte der Gemeinderat. Die Bevölkerung hat sich darauf eingelassen. Sie hat dem Antrag des Gemeinderates mit nur einer Gegenstimme zugestimmt, somit wird der Vertrag aufgehoben.

Unstimmiges Protokoll?

Obwohl es für die Gemeindeversammlung viele Traktanden gab, die spannender daherkamen, wurde vor allem über das Protokoll der letzten Versammlung debattiert. Neu wird nur noch ein Kurzprotokoll verfasst. Auf ein ausführliches Wortprotokoll wird verzichtet, dafür gewährt eine Audioaufnahme detaillierten Einblick in vergangene Versammlungen.

Aus dem Volk gab es allerdings Stimmen, die das Kurzprotokoll insofern bemängelten, als dass nicht alle relevanten Voten darin enthalten seien. Der Gemeindepräsident Josef Ribary tat dies ab. «Seine eigenen Aussagen findet wohl jeder wichtig, aber am Ende muss ein gekürzter Überblick geschaffen werden», so Ribary.

Kantischüler bekommen Extrabusse

Die CVP und die FDP forderten eine direkte Busverbindung zwischen Ägeri und Menzingen (zentralplus berichtete). Nun ist es so weit, bereits mit Beginn des neuen Schuljahres wird es sowohl am Morgen, wie auch am Nachmittag einen Verstärkungskurs geben, der die Kantischüler aus Ägeri in lediglich 15 Minuten ans Gymnasium fährt.

Damit möglichst viele Schüler davon profitieren, spreche sich die ZVB mit der Kantonsschule Menzingen ab. Die zusätzlich eingesetzten Busse kosten erwartungsgemäss gut 36’000 Franken, bis die Kosten mit dem Fahrplanwechsel hinfällig werden. Diesen Betrag teilen sich Ober- und Unterägeri. Die Motionen der CVP und FDP werden aber noch nicht abgeschrieben, der Gemeinderat wolle vorerst beobachten, wie sich die Situation für die Schüler nun entwickle.

Protokollauszüge für alle

«Kann der Gemeinderat Unterägeri Auskunft darüber geben, ob und in welchem Umfang die Publikation von Auszügen aus den Protokollen der Gemeinderatssitzungen geplant ist?» Diese Frage wollte die CVP in einer Interpellation beantwortet haben. Nicht nur in Unterägeri, sondern auch in Oberägeri musste sich der Gemeinderat dieser Frage stellen.

Gemeindepräsident Josef Ribary konnte 179 Stimmberechtigte an der Gemeindeversammlung wilkommen heissen.

Gemeindepräsident Josef Ribary konnte 179 Stimmberechtigte an der Gemeindeversammlung wilkommen heissen.

(Bild: ewy)

Ribary erklärte, dass man darum bemüht sei. Der Zugang soll geregelt werden, ohne dabei den Datenschutz zu verletzen. Jeder soll ein Gesuch stellen können. Dies müsse in aller Regel auch gewährt werden und könne elektronisch, auf Papier oder vor Ort im Gemeindehaus beantwortet werden.

Update zur Ortsplanung

Am Ende der Gemeindeversammlung wurde die Bevölkerung noch über den momentanen Stand bezüglich Ortsplanung informiert. Davon war zwar vieles schon bekannt (zentralplus berichtete). Überrascht hat indes die Idee, eine App zu entwickeln, um das Quartierleben zu stärken. Ausserdem wolle man gegen die Überalterung des Tals Massnahmen ergreifen, das Ägerital habe nämlich im nationalen Vergleich wenig junge Singles.

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