Stellen Sie sich vor, Sie werden im Ausland geblitzt und die Behörden machen sich die Mühe, Sie in ihrem tausende Kilometer entfernten Heimatland dafür zu belangen. So geschehen im Falle des pakistanischen Politikers Arbab Farooq, der in Luzern geblitzt wurde.
Der Parteivorsitzende der JUI-F Arbab Farooq erhielt vergangene Woche Post von der Luzerner Kantonspolizei. Grund: Er wurde letzten Mai in Luzern gleich zweimal geblitzt. Farooq raste durch den Sonnenbergtunnel mit 142 km/h. Nur drei Minuten später erwischte ihn die Radarfalle auf der A2 mit 117 km/h, wie der «Blick» berichtet.
Das Verdikt: Eine Busse über 109 Euro. Farooq kündigte in einem Facebookvideo (über 200’000 Klicks) an, die Busse bezahlen zu wollen. Und sogar mehr als das. Er lobt: «Es zeigt, dass in diesem Land die Verkehrsregeln streng befolgt werden. Das ist lobenswert.»
Er ruft nun seine Bevölkerung dazu auf, die Verkehrsregeln einzuhalten. «Ich wünsche mir auch ein solch lobenswertes System, wie die Schweizer haben.»
Der Haken an der Geschichte: Die 109 Euro sind bloss die administrativen Umtriebskosten des Strassenverkehrsamts. Auf Farooq kommen zwei happige Strafbefehle der Luzerner Staatsanwaltschaft zu. Die Bussen betragen deutlich über 1000 Franken.
Die Strafbefehle sind jedoch noch nicht rechtskräftig, da sie noch nicht bei Farooq noch nicht erreicht haben. «In beiden Fällen kassiert er Bussen und Gebühren. Im ersten Fall zudem eine bedingte Geldstrafe», sagt Simon Kopp, Mediensprecher der Luzerner Polizei.
Im Video zeigt Arbab Farooq stolz die Post aus der Schweiz:
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.
Stefan W. Huber, 17.01.2019, 08:29 Uhr Kann mir Zentral+ vielleicht sagen, wie sie auf den seltsamen Betrag von 109 Euro kommen? Warum 109 und warum in Euro?! Im Video ist der Bussgeldbescheid doch klar ersichtlich, und dort sehe ich 300 SFR…
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterSimon Bertschi, 17.01.2019, 09:36 Uhr Der Grund für den Betrag in Euro ist, dass die Luzerner Polizei über ein UBS-Konto in Deutschland verrechnet. Die 109 Euro sind wie erwähnt bloss die administrativen Umtriebskosten von Seiten des Strassenverkehrsamts.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter