Studie stellt Bypass Luzern gutes Zeugnis aus

Bisher war nur immer von den Kosten des Bypass Luzern die Rede. Nun ist für einmal vom Nutzen die Rede. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat diesen in Zahlen berechnen lassen. Die entsprechende Studie von 2016 zeigt, dass das Strassenprojekt 1,5 Milliarden Franken wert sein wird, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Die Zahl setzt sich aus den monetarisierten Vorteilen des Strassenprojekts zusammen. So hat das Astra beispielsweise ausgerechnet, wie viele Staustunden durch den Bypass wegfallen würden. Der Wert wurde mit 23 Franken pro Person beziffert. Die Reduktion des Staus macht den grössten Teil des Nutzens aus, nämlich 1,3 Milliarden Franken.

Zweifel an Zahlen

Ebenfalls positive Folgen hat der Bypass auf die Zahl der Unfälle, die laut Astra-Studie zurückgeht. Das wird mit weiteren 172 Millionen Franken angerechnet. Auch weniger Lärm und tiefere Betriebskosten für die Fahrzeugen haben einen Einfluss. Auf der anderen Seite der Rechnung stehen die negativen Konsequenzen des Mehrverkehrs für die Umwelt, die mit 55 Millionen Franken zu Buche schlagen.

Die Kosten des Autobahnprojekts belaufen sich mitsamt Zubringer Spange Nord auf 1,7 Milliarden Franken. In der Studie wurden davon die Ausgaben abzogen, die auch ohne Bypass getätigt werden müssten. So kommt das Astra auf einen Kostenwert von 1,16 Milliarden Franken – und somit zum Schluss, dass der Nutzen von knapp 1,5 Milliarden Franken die Kosten übersteigt.

Diese Ansicht teilen allerdings nicht alle. «Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist nicht besonders positiv», sagt etwa der Luzerner Nationalrat Michael Töngi (Grüne) gegenüber der LZ. Dies, weil das Astra nicht berechnet hat, welcher Nutzen ohne die Spange Nord entsteht, die in der Stadt Luzern weit über das linke Lager hinaus auf Kritik stösst.