Neubau soll 150 Asylsuchende aufnehmen können

Zuger Regierung plant neues Asylzentrum in Steinhausen

Durchgangsstation Steinhausen, Leben einer eritreischen Familie (Bild: Patrick Hürlimann)

Nach 27 Jahren wird die Durchgangsstation für Asylsuchende in Steinhausen ersetzt. Der Regierungsrat plant einen Neubau für 150 Asylsuchende. Auch auf dem Areal des ehemaligen Kantonsspitals Zug geht es vorwärts.

Der Zuger Regierungsrat hat entschieden, einen Neubau der Durchgangsstation Steinhausen für 150 Asylsuchende zu planen. Das Gebäude soll spätestens Ende 2024 bezugsbereit sein, wie der Kanton Zug mitteilt.

Die aktuelle Durchgangsstation, 1991 als Provisorium erbaut, bietet derzeit Platz für 80 bis 100 Personen. Sie genügt in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Anforderungen. Eine Totalsanierung wäre laut dem Regierungsrat finanziell nicht vertretbar.

Im Vorfeld wurden Ersatzbauvarianten für 350 Personen, 250 und 150 Personen geprüft. Aufgrund einer Machbarkeitsstudie hat sich die Regierung für ein Kontingent von 150 Personen entschieden, dazu kommt eine Schwankungsreserve von 100 Plätzen, die in Ausnahmefällen zur Verfügung stehen. Dass sich Zug für die kleinere Variante entschieden hat, hängt auch damit zusammen, dass der Bund den Kantonen ab Frühling 2019 vor allemAsylsuchende mit Bleibeperspektive zuweist.

Mit seinem Entscheid komme die Zuger Regierung dem Gemeinderat Steinhausen entgegen. Dieser hat sich zuletzt mit der Erhöhung auf maximal 150 Plätze einverstanden erklärt. Trotzdem zeigt sich der Regierungsrat bewusst, dass die Planung und Realisierung von Asylunterkünften in der Bevölkerung zu Diskussionen führt. «Gleichzeitig ist der Kanton gegenüber dem Bund verpflichtet, Aufnahmekapazitäten sicherzustellen. Er verfolgt sowohl gegenüber dem Bund wie den Gemeinden einen partnerschaftlichen, lösungsorientierten und pragmatischen Ansatz», wird Frau Landammann Manuela Weichelt in einer Mitteilung zitiert.

Ideenwettbewerb für ehemaliges Kantonsspital-Areal

Als Ersatz während der Bauzeit des neuen Durchgangszentrums Steinhausen dient das provisorische Zentrum für maximal 80 Asylsuchende an der Artherstrasse 27 in Zug. Sie wurde im Frühling 2016 infolge von Kapazitätsengpässen eingerichtet.

Gleichzeitig muss die Zuger Regierung vorwärts machen mit der Entwicklung des Areals des ehemaligen Kantonsspitals Zug. Ende 2018 soll ein Ideen- und Investorenwettbewerb mit anschliessendem Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden. Dadurch sollen die Leitplanken für die künftige Nutzung und Überbauung der zentralen Baufelder festgelegt werden. Sämtliche Projekte, denen die Räume des ehemaligen Kantonsspitals als Zwischennutzung dienen, müssen laut Regierungsrat also rasch möglichst vorangetrieben werden, damit das Areal voraussichtlich ab Ende 2024 zur Überbauung freigegeben werden kann.

Auch in Steinhausen werden zusätzliche Nutzungen geprüft. Auf dem nordöstlichen Teil des Grundstücks, der für die neue Durchgangsstation nicht gebraucht wird, soll im Rahmen der geplanten Überbauung eine Büronutzung für den Kanton Zug evaluiert werden. Der Regierungsrat plant, dem Kantonsrat bis im Herbst 2018 eine Vorlage für einen Planungs- und Baukredit vorzulegen.

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