Voriger Fraktionsentscheid gekippt

Grüne Emmen stellen sich gegen Bebauungsplan Herdschwand

Eine Visualisierung der geplanten Überbauung Herdschwand in Emmen.

(Bild: Gemeinde Emmen /zvg)

Die Parteibasis der Grünen Emmen hat an ihrer Mitgliederversammlung vom 15. Januar den Entscheid der Fraktion korrigiert und die Nein-Parole zum Bebauungsplan und der Umzonung Neuschwand beschlossen. Der Bebauungsplan entspreche nicht den Qualitätsvorstellungen, welche die Partei an einen Bebauungsplan stelle. Auch die finanziellen Auswirkungen seien zu unklar.

Seit im Sommer 2014 das Sieger-Projekt für die Überbauung Herdschwand gewählt wurde, regt sich gegen die Bebauungspläne Widerstand. So rüffelte bereits der Kanton das Projekt (zentralplus berichtete), im August letzten Jahres reichte ein Komite ein Referendum gegen den Abriss ein (zentralplus berichtete). Nun erteilen auch die Grünen Emmen dem Vorhaben eine Absage.

Fehlende Vision im Bebauungsplan

«Aufgrund von Anträgen der Grünen Emmen fanden erstmals zeitgemässe Energievorschriften in einem Bebauungsplan Platz», schreibt die Partei in der heutigen Medienmitteilung. Dies habe die Basis aber nicht zu überzeugen vermocht: «Die Defizite wurden durch die Mitglieder höher gewichtet als die positiven Aspekte des Bebauungsplans.»

Die Energievorgaben seien zwar zeitgemöss, jedoch würden soziale und wirtschaftliche Faktoren zu wenig berücksichtig. «Gemeinschaftsräume und Multifunktionsräume fehlen fast gänzlich, Räume für Arbeiten und Wohnen am selben Ort fehlen vollständig.» Auch seinen keine Wohnungen für Wohnen im Alter ausgelegt, und auch in ökologischen Fragestellungen werde zu wenig getan. «Dem Wohnflächenwachstum wird nicht entgegengewirkt und die Anzahl der Parkplätze ist für die zentrale Lage in der ÖV- Güteklasse B zu hoch», bemängeln die Verfasser in der Medienmitteilung weiter. Als Vorbilder müssten das Hunziker-Areal in Zürich, die Überbauung Stöckacker-Süd in Bern oder die Teiggi in Kriens dienen.

«Finanzielle Auswirkungen unklar»

Erfahrungen aus anderen Gemeinden würden zeigen, dass auf Grund des Landverkaufs mit einem grossen Einnahmeausfall aus dem kantonalen Finanzausgleich zu rechnen sei. Der Gemeinderat habe bis anhin die versprochen Prognose, was der Verkauf finanziell für Auswirkungen auf Emmen habe, nicht geliefert, monieren die Grünen. «Ob über mehrere Jahre betrachtet überhaupt ein positiver Finanzertrag für Emmen raus schaut ist ungewiss.» Unter dem Strich bleibe für die Grünen zu wenig übrig, um Bebauungsplan und Zonenänderung zustimmen zu können.

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