Zwei Beschwerden beim Verwaltungsgericht

Asylzentrum in Baar verzögert sich weiter

Wo heute nur Gras wächst, Schafe weiden und zwischendurch ein Zirkus steht, soll künftig ein Asylzentrum stehen.

(Bild: Google Maps)

Die Gegner des geplanten Asylzentrums in Baar sind sich ihrer Sache sicher. Sie wollen partout keine Asylbewerber mitten im Dorf. Nachdem der Regierungsrat im April grünes Licht gegeben hat fürs Asylzentrum, tragen zwei Privatparteien ihre Beschwerde nun an die nächsthöhere Instanz.

Was bereits angedroht worden war, ist nun bestätigt. Nachdem der Zuger Regierungsrat im April sein Okay fürs Baarer Asylzentrum gab, haben sich nun zwei Privatparteien mit einer Sammeleinsprache an die nächsthöhere Instanz gewendet (zentralplus berichtete). Dies hat das Zuger Verwaltungsgericht am Montag bestätigt.

Damit verzögert sich der Bau des Asylzentrums bei der Obermühle in Baar weiterhin. Denn nun müssen erst einmal Schriftwechsel zwischen Gericht und Beschwerdeführern geführt werden, zudem folgt allenfalls ein Augenschein vor Ort.

Vor einer Woche wurde bekannt, dass die Besitzer des Motels in Sihlbrugg ihr Angebot zurückgezogen haben (zentralplus berichtete). Sie wollten den Betrieb ursprünglich dem Kanton als Asylzentrum anbieten. Den Rückzug begründen die Motelbesitzer damit, dass es sie aufgrund der rückläufigen Asylzahl nicht mehr brauche. Ausserdem sei die Vermietung an den Kanton weniger attraktiv, als man meinen könnte.

Noch immer fehlen Baar 57 Asylplätze

Die SVP hatte befürwortet, dass anstelle eines Asylzentrums mitten in Baar das Motel in Sihlbrugg umgenutzt werde. Doch dieses Projekt ist nun bachab gegangen, und der Gemeinde Baar fehlen nach wie vor 57 Asylplätze. Was sagt die SVP dazu? «Es ist Sache der Regierung, entsprechende Plätze zur Verfügung zu stellen. Zusammen mit Privatpersonen», erklärt Sprecher Michael Riboni.

«Unseres Erachtens soll eine kostengünstige Lösung gefunden werden, auch wenn diese nicht dem kantonalen Verteilschlüssel entspricht.»

Michael Riboni, Sprecher der SVP-Sektion Baar

Doch genau das hat die Hotz Obermühle AG ja getan vor zwei Jahren. Was bei der SVP denkbar schlecht angekommen ist. Riboni erklärt: «Wir wehren uns grundsätzlich dagegen, dass ein solch grosses Asylzentrum mitten im Dorf Baar gebaut werden soll.» An der Haltung gegenüber dem Asylzentrum bei der Obermühle habe sich deshalb nichts geändert. Selbst, wenn nun das Motel keine Alternative mehr sei.

Nun jedenfalls liegen zwei Beschwerden von Privatparteien auf dem Pult des Zuger Verwaltungsgerichts. Eigenen Angaben zufolge dauert deren Bearbeitung wohl bis zum Herbst.

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