Luzerner Friedhof wählt pragmatische Lösung

Mit Vorhängli christliche Symbole abdecken

Die Wandgemälde sind nun doch nicht entfernt worden.

(Bild: Stadt Luzern)

Die Abdankungs- und die Einsegnungshalle im Luzerner Friedhof Friedental sind renoviert und neu gestaltet worden. Die christlichen Gemälde sind jetzt doch nicht entfernt worden. Man hat aber eine gutschweizerische Kompromiss-Lösung gefunden.

2016 gab es heftige Diskussionen im Stadtparlament, als die Stadt die Absicht mitteilte, die christlichen Gemälde im städtischen Friedhof entfernen zu wollen. Vor allem CVP und SVP stemmten sich dagegen (zentralplus berichtete). Der Stadtrat gab den Plan danach auf.

Nun hat man eine pragmatische Lösung gefunden, damit Mitglieder von anderen Glaubensgemeinschaften und Konfessionslose sich ebenfalls wohl fühlen und ihre Erinnerungsfeier im Friedenthal abhalten können.

Die beiden Hallen seien freundlicher, heller und technisch auf dem neusten Stand gebracht worden, teilte die Stadt Luzern mit.

Gemälde können abgedeckt werden

Mit neuem Licht, neuen Farben und neuer Möblierung sei eine freundlichere Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen worden. Das Gemälde in der Abdankungs- wie auch das Kreuz in der Einsegnungshalle wurden in die Umgestaltung miteinbezogen.

Neu sind die beiden Hallen mit Stoffbahnen ausgestattet: Mit Hilfe einer Schiene an an der Decke können mit den Stoffbahnen bei Bedarf das Gemälde oder das Kreuz unkompliziert abgedeckt werden.

Man kann die Gemäde aber mit einem Vorhang abdecken, wenn sich jemand daran stört.

Man kann die Gemälde mit einem Vorhang abdecken, wenn sich jemand daran stört.

(Bild: Stadt Luzern)

Laut Pascal Vincent von der Friedhofverwaltung Luzern hat man jetzt verschiedenste Möglichkeiten mit dem Vorhang. «Hie und da stört sich jemand, manche finden die Gemälde zu alt oder stören sich an einzelnen Darstellungen wie Engeln.» Es gebe eben immer mehr konfessionslose Personen. Der Friedhof stehe Angehörigen aller Religionen offen. Ein Nebeneffekt der gefundenen Lösung: Die Akkustik ist laut Vincent besser geworden mit den Stoffbahnen.

Kleine Feier im September

Die Hallen stehen Angehörigen ab sofort für Trauerfeiern wieder uneingeschränkt zur Verfügung. Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 380’000 Franken. Die Arbeiten dauerten vom 6. März bis 12. Juni. Am 16. September 2017, dem Tag des Friedhofs, findet eine kleine öffentliche Feier statt.

Zentralplus führte 2016 auch eine Umfrage durch, ob die christlichen Symbole entfernt werden sollen. 61 Prozent der Teilnehmer stimmten damals Ja. Zur Umfrage.

 

 

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