Wärmetauscher in Bossard Arena defekt

Die Wärmetauscher in der Bossard Arena für die Wärme- und Kälteproduktion haben ein Problem. «Von acht Geräten sind bereits zwei kurz nach Ende der Garantiefrist ausgefallen. Ein drittes wurde vorsorglich ersetzt», teilte die Stadt Zug am Dienstag mit.

Eine Risikoanalyse zeige auf, dass zwei weitere Wärmetauscher dringend ersetzt werden müssten. Aus Zeitgründen sei dies vor dem Start zur Eishockey-Saison nicht mehr möglich. «Zwei Lösungen bleiben: ein temporäres Eisfeld oder eine vorübergehende Umstellung des Kältesystems», heisst es in der Mitteilung.

Ein provisorisches Eisfeld für die Eishockey-Saison 2016/17 koste rund 300’000 Franken. Eine solche Anlage könne vier Wochen nach der Bestellung in Betrieb genommen werden, schreibt die Stadt. Dies bedingt jedoch Anpassungen bei der bestehenden Infrastruktur. So müssten unter anderem die Banden am Eisfeldrand für das Verlegen der Leitungen um drei Zentimeter angehoben werden.

Wenn die bestehende Anlage vorübergehend für ein Jahr auf einen reinen Ammoniak- Betrieb umgestellt werde, entstünden Kosten von 60’000 bis 70’000 Franken. Die entsprechenden Arbeiten dauerten rund zwei Wochen. Die Stadt Zug sei zusammen mit Verantwortlichen der Kunsteisbahn Zug AG und des Ingenieurbüros im Gespräch mit dem Amt für Umweltschutz (AfU) des Kantons Zug. «Das AfU wird bis späestens Ende Juni eine Risikoabschätzung für eine vorübergehende Umrüstung der Anlage vornehmen», heisst in der Mitteilung, «so oder so: Beide Lösungen sichern die Eisproduktion für die ganze Eishockey-Saison.»

Nicht reparierbare Wärmetauscher

Die Bossard Arena wurde im August 2010 eröffnet. Gestützt auf eine Leistungsvereinbarung mit der Stadt Zug ist die Kunsteisbahn Zug AG für den Betrieb des Eisstadions zuständig. Die Kälteerzeugung zur Eisaufbereitung erfolgt über ein zweiteiliges System mit Ammoniak für die Kälteproduktion und flüssigem Kohlendioxyd (CO2) als Kälteträger für die Verteilung. Das komplexe System ist mit insgesamt acht vollverschweissten Wärmetauschern ausgerüstet. Vollverschweisste Wärmetauscher haben den Vorteil eines geringeren Platzbedarfs, können jedoch nicht repariert werden.

Unabhängige Untersuchung läuft noch

Im Oktober 2015 zeigte sich an einem Wärmetauscher eine undichte Stelle. Das defekte Gerät wurde ersetzt. Ein baugleicher zweiter Wärmetauscher wurde zum selben Zeitpunkt vorsorglich ebenfalls ausgetauscht. Ein weiterer wurde im April 2016 undicht. Aufgrund dieses Schadenfalls musste die Wärmeerzeugung für die Wohnungen vorübergehend über mobile Provisorien sichergestellt werden. Nach den beiden Vorfällen, deren Kosten von der Versicherung übernommen wurden, hat die Stadt Zug eine Risikoanalyse vornehmen lassen und eine unabhängige Institution mit der Untersuchung des zweiten defekten Wärmetauschers beauftragt. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Warum bereits zwei Geräte kurz nach Ablauf der Garantiefrist undicht wurden, bleibe vorerst unklar, schreibt die Stadt Zug.

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