Luzerner Am-Rhyn-Haus muss erneut saniert werden

Sofortmassnahmen sollen Einsturz von Bürgerhaus verhindern

Das Am-Rhyn-Haus an der Reuss, gleich neben dem Rathaus. (Bild: Screenshot Google Maps)

Das Am-Rhyn-Haus ist eines der wichtigsten Bürgerhäuser in Luzern. Nun steht eine Innensanierung an. Dabei haben sich aber noch weitere Probleme bemerkbar gemacht. Diese zu beheben kostet die Stadt eine gute Stange Geld.

Das Am-Rhyn-Haus, entstanden im 17. Jahrhundert, gehört zu den wichtigsten Bürgerhäusern in Luzern und steht unter Denkmalschutz des Bundes und des Kantons. Es steht zum Teil auf instabilem Baugrund, was immer wieder zu statischen Problemen geführt hat. In den Jahren 2011 und 2012 wurden die Dächer und die Aussenfassade saniert sowie statische Massnahmen an der reussseitigen Fassade durchgeführt.

Neue Risse und Senkungen – Sofortmassnahmen unumgänglich

Wie die Stadt in einer Medienmitteilung schreibt, wurden bei Untersuchungen im Zusammenhang mit der anstehenden Innensanierung neue Risse und Senkungen festgestellt. Dies seien allenfalls Spätfolgen früherer Sanierungen (zum Beispiel in den Jahren 1785/86, als das Hinterhaus durch umfangreiche Umbauten an den damaligen Zeitgeschmack angepasst wurde). Insbesondere der Einbau der Cheminéeanlagen im östlichen Gebäudeteil dürfte massgeblich für die Schäden verantwortlich sein, lässt die Stadt verlauten.

Sondierungen und Messungen im Dezember 2015 hätten gezeigt, dass Sofortmassnahmen unumgänglich seien. Nur so können weitere Absenkungen und damit verbunden ein Einsturz von tragenden Bauteilen verhindert werden. Der Stadtrat hat nun einen Kredit von über einer Million Franken bewilligt, um die Massnahmen umzusetzen.

Zuerst Statik, dann Innensanierung

Am Mittwoch beginnt die Sanierung der Statik. Gemäss Angaben der Stadt wird zuerst die Holzkonstruktion bei den Arkaden von unten her abgestützt und um drei bis fünf Zentimeter hochgedrückt. Damit wird eine Entlastung der Tragkonstruktion des Hauses um rund eineinhalb Tonnen erreicht. Dieser Prozess dauert drei bis sechs Monate. Die Bewegungen während des Anhebens würden kontinuierlich kontrolliert und überwacht, wie der Medeinmitteilung zu entnehmen ist. 

Anschliessend werde der südöstliche Gebäudebereich statisch saniert. Dazu müsse ein Wandstück im Erdgeschoss abgebaut und neu erstellt werden. Zusätzlich müssen zwei schadhafte Balken über den Arkaden durch Stahlträger ersetzt, der Bodenaufbau über den Arkaden erneuert sowie ein neuer Schiebeboden eingebaut werden.

Laufe alles nach Plan, können die Arbeiten Anfang 2017 abgeschlossen werden, schreibt die Stadt. Ende 2016 wird der Stadtrat dem Parlament ein Konzept für die Innensanierung sowie ein Nutzungskonzept für das Am-Rhyn-Haus vorlegen, das dem engen historischen, baulichen und funktionellen Zusammenhang mit dem Rathaus Rechnung trage, so die Mitteilung weiter.

So sieht das Gebäude von innen aus.

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