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Wo nachhaltiger Konsum möglich ist

Zentralschweiz: Hotspot nachhaltiger Mode

Schmuck, Mode und Accessoires fanden sich am Jahrmarkt der schönen Dinge. (Bild: zvg)

Was macht eine Region zu einem Hotspot für nachhaltige Mode? Dieser Frage geht unsere Bloggerin nach und verkündet eine frohe Botschaft für die Zentralschweiz.

Letzthin meinte eine Bekannte ganz euphorisch: «Ich glaube, die Zentralschweiz wird zu einem Hotspot nachhaltiger Mode!» Ich wünsche mir, dass sie Recht behält. Aber ich getraue mich nicht zu jubeln. Man will sich ja nicht vorschnell freuen und dann doch wieder enttäuscht werden. Aber ganz verdrängen kann ich den Gedanken nicht.

Ich frage mich, was eine Region zu einem Hotspot für nachhaltige Mode macht. Lokale Designer, die sich einer verantwortungsbewussten Produktion verschreiben? Concept Stores, die diese Mode anbieten? Oder eine Bevölkerung, die mit ihrem bewussten Lebensstil die Städte und Gemeinden prägt? Konsumkritische Blogger vielleicht? Innovative, die mit neuen Ideen nachhaltige Mode zum Thema machen? Alles davon. Und je mehr von allem, desto besser.

Anti-Fast-Fashion in der Zentralschweiz

Und ja, die Zentralschweiz hat davon. Es wird mehr und mehr. Hier gibt es Designer, die Angebotslücken füllen und kompromisslose Mode machen. ZRCL zum Beispiel. Das Streetwear-Label ohne Geheimnisse, wie es der Designer Kilian Wiget selber anpreist. Der Schwyzer macht stylische Print-Shirts aus Bio-Baumwolle, deren Produktion per Traceability-Code komplett nachvollziehbar ist.

Auch Julia Kreienbühl ist Vorreiterin: Sie macht Kindermode aus Bio-Baumwolle unter dem Namen little indi. Lange hat sie alles selber genäht. Inzwischen arbeitet sie mit einer indischen Fabrik zusammen, die faire Arbeitsbedingungen garantieren kann.

«Die Zentralschweizer sind durchaus kritisch, was das konventionelle Modeangebot betrifft.»

Andere sind noch nicht ganz so konsequent, was nachhaltige Materialien betrifft, schaffen aber Mode, die total Anti-Fast-Fashion ist. Herausragendes Beispiel ist Velvet Novel. Schön und zeitlos, was die zwei Luzerner Designerinnen kreieren. Genäht wird in der Schweiz, Deutschland oder den Niederlanden, die Stoffe sind oft aus europäischer Wolle (leider noch nicht aus kontrolliert biologischer Tierhaltung).

Nachhaltigkeit an verschiedensten Ecken

Kaufen kann man nachhaltige Mode hier auch verhältnismässig einfach. Concept und Flagship Stores sowie Boutiquen, die zumindest einen Teil des Angebots nach nachhaltigen Kriterien aussuchen, zieren verschiedene Ecken der Luzerner Innenstadt. Second Hand Shops gibt’s in fast jedem Quartier und nicht selten finden Flohmärkte statt (zentralplus berichtete).

Mit verschiedenen Veranstaltungen wie DesignSchenken, Desing & alles oder Von Luzern Für Dich wird die Bevölkerung aufmerksam gemacht auf Produkte fernab der schnelllebigen Massenproduktion. In Luzern gibt es zudem eine FairFührung, bei der Interessenten das nachhaltige Angebot der Stadt Luzern entdecken können.

Die frohe Botschaft

Das alles scheint Anklang zu finden – die Zentralschweizer sind durchaus kritisch, was das konventionelle Modeangebot betrifft. Nun springen auch Blogger auf die Schiene auf, allen voran das Model Karen Fleischmann, die gleich doppelt punktet: Lozärn läbt zeigt Alternativen zum billigen Mainstream, back2nature entdeckt natürliche, biologische und nachhaltige Mode, Accessoires und Kosmetik (zentralplus berichtete).

«Das Modefestival Gwand wird zeigen, dass High Fashion und Sustainability Hand in Hand gehen.»

Das Sahnehäubchen ist aber Folgendes: Das Modefestival Gwand kommt zurück (zentralplus berichtete). Und zwar im neuen – nachhaltigen – Kleid. Allzu viel verrät Modedesignerin Suzanna Vock aber noch nicht. Aber klar ist: Das erfolgreiche Fashion Festival positioniert sich neu und will wiederum international Aufsehen erregen. Die Gwand wird zeigen, dass High Fashion und Sustainability Hand in Hand gehen. Welch frohe Botschaft für die Zentralschweiz! Welch frohe Botschaft für die nachhaltige Mode! Welch frohe Botschaft für mich!

Ich juble. Jetzt eben doch. Weil ich glaube, dass meine Bekannte Recht behält. Es fühlt sich gut an, Teil davon zu sein. Teil einer Bevölkerung, die bewusst konsumiert. Teil einer Region, die sich als Hotspot nachhaltiger Mode etablieren kann. Lasst uns die Welt verändern. Zumindest ein kleines Bisschen. Das wär dann auch mein ganz persönlicher Weihnachtswunsch. Und mein Vorsatz fürs neue Jahr.

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