Übung Ameise: Als der Sonnenbergtunnel zum Flop wurde
Es ist Herbst 1987: Die Welt wird vom Kalten Krieg im Bann gehalten. Während sich die Westmächte und der Ostblock ein Wettrüsten liefern, hat sich auch die Stadt Luzern gegen die Bedrohung gewappnet. In der damals wohl grössten Zivilschutzanlage der Welt, dem Sonnenbergtunnel, findet eine gross angelegte Übung statt, die zum Flop verkommt.
Es ist Herbst 1987: Die Welt wird vom Kalten Krieg im Bann gehalten. Während sich die Westmächte und der Ostblock ein Wettrüsten liefern, hat sich auch die Stadt Luzern gegen die Bedrohung gewappnet. Zum Beispiel mit der damals grössten Zivilschutzanlage der Welt: Dem Sonnenbergtunnel. Im Rahmen der «Übung Ameise» soll ein Krisenszenario simuliert werden, um unter Beweis zu stellen, dass man im Ernstfall 20’000 Personen für zwei Wochen im Sonnenbergtunnel unterbringen könnte.
Die Übung offenbart erhebliche systemische Probleme. Logistische Mängel werden festgestellt. So funktionieren etwa Lüftung und Notstromversorgung nicht wunschgemäss und eines der 350 Tonnen schweren Tore, welche eigentlich vor atomaren Schlägen schützen sollten, lässt sich bis zum Schluss nicht vollständig schliessen. Im Jahr 2006 begrub dann auch die Stadt Luzern ihre Pläne, bei einer Krise fast einen Drittel der Bevölkerung im Berg einzuschliessen.