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Der teuerste Test in der Geschichte von zentralplus

Wo es das beste Sushi von Luzern gibt

zentralplus wagt den Sushitest.

Anders als im Herkunftsland Japan traten Sushi ihren Siegeszug hierzulande erst vor einigen Jahren an. Mittlerweile gibt es jedoch auch in Luzern mehrere Anbieter. Wir haben die gängigen Hosomaki und Nigiri einem ausführlichen Test unterzogen, zusammen mit einer Packung vom Grossverteiler. Spürt man den Unterschied und wie frisch sind die Luzerner Sushi?

Sushi sind seit mehreren Jahren im Trend. Die kleinen Fischhäppchen mit Reis gelten nicht nur als schmackhaft, sondern auch als gesund. Nachdem wir zu einem früheren Zeitpunkt bereits die Zuger Sushi-Anbieter unter die Lupe genommen haben (zentralplus berichtete), war nun Luzern an der Reihe. In und um Luzern gibt es verschiedene Anbieter. Darunter befinden sich grosse Ketten wie Negishi oder Yooji's, die beide beim Bahnhof ihre Standorte haben. Ebenfalls zentral liegt das Sushi-Restaurant Kaiten.

Mit in unseren Blindtest aufgenommen (siehe Box: So haben wir getestet) haben wir ausserdem Zeku-Sushi aus Malters – sowie eine Packung aus dem Coop. Besteht ein Unterschied in der Qualität und der Frische zwischen den spezialisierten und dem Angebot eines Detailhändlers? Die Antwort ist schnell gegeben: Ja.

Grosse Preisunterschiede

Was ebenfalls auffällt: Bei den spezialisierten Sushi-Anbietern fielen die Noten recht ähnlich aus. Angesichts der teilweise sehr grossen Preisunterschiede mag dies erstaunen. So kostete beispielsweise das Angebot des viertplatzierten Anbieters doppelt so viel wie jenes auf dem dritten Platz. Für fünf Portionen kamen wir insgesamt auf einen Betrag von gegen 200 Franken – der teuerste Test in der zentralplus-Geschichte.

Allen Anbietern gemeinsam ist das breite Angebot mit einer grossen Auswahl an Sushi-Arten. Bei den Hosomaki handelt es sich um Reisrondellen mit einer Fisch- oder Gemüsefüllung, bei den Nigiri ist es Fisch auf einem Reisbett. Immer mitgeliefert werden die Zutaten Ingwer, Sojasauce und Wasabi.

Im Test haben wir uns auf die gängigsten Arten beschränkt: Hosomaki mit Thunfisch oder Lachs sowie Nigiri, jeweils mit Thunfisch, Lachs oder Crevetten. Alle Preise sind in Franken pro Stück berechnet.

Platz 5 – Das Sushi vom Detailhändler

Das Sushi von Coop landet auf dem letzten Platz. Sämtliche Tester waren der Meinung, dass die anderen Anbieter deutlich besser abschneiden. Grund waren beispielsweise Hosomaki, die nur sehr wenig Fisch enthielten, dafür mehr Reis.

Die Nigiri waren fürs Auge nicht gerade ansprechend, da der Thunfisch auf dem Nigiri einen leichten Grauton aufwies und auch geschmacklich nicht ganz frisch schien. Zudem war der Reis süsslich, was zusammen mit dem Fisch eine unkonventionelle Note ergab. Und auch das Crevetten-Nigiri musste Federn lassen, die Meeresfrucht war viel kleiner als bei den anderen Anbietern.

Coop Bahnhof Luzern, Gesamtnote: 3,6
Preise:
Hosomaki Thun 1.00
Hosomaki Lachs 1.00
Nigiri Thun 2.00
Nigiri Lachs 2.00
Nigiri Crevetten 2.00

Das Angebot von Coop.

Platz 4 – War das wirklich ganz frisch?

Auch das rund doppelt so teure Produkt von Negishi hat uns nicht restlos überzeugt. Die Hosomaki von Negishi erhielten sowohl bei der (gefühlten) Frische und beim Geschmack tiefere Noten. Auch die Grösse der Hosomaki insgesamt war, im Vergleich zu den Mitbewerbern, kleiner. Beim Geruchstest fiel der Algenring der Hosomaki negativ auf.

Auch bei den Nigiri blieben die Reaktionen der Tester verhalten. Die Crevette roch intensiv, der Thunfisch überzeugte ebenfalls nicht restlos. Und der Lachs machte vom Geschmack her einen etwas gar faden Eindruck. Positiv aufgefallen ist uns der beste Wasabi des Tests.

Negishi Luzern, Gesamtnote: 4,2
Preise:
Hosomaki Thun 1.75
Hosomaki Lachs 1.50
Nigiri Thun 5.00
Nigiri Lachs 4.00
Nigiri Crevetten 4.00

Das Sushi von Negishi.

Platz 3 – die optisch Ansprechenden

Auch das Sortiment von Zeku Sushi war wohl schon einige Zeit vor der bestellten Abholung gelagert. Beim Reis hätten wir uns weniger Biss gewünscht. Die Algen des Hosomaki waren etwas klebrig, was sich aber nicht auf den Geschmack auswirkte.

Bei den Nigiri zeigte sich dasselbe Bild zur Frische. Farblich war der Lachs etwas bleich. Dafür wurde das Crevetten-Nigiri von einem optisch sehr ansprechenden Algenband zusammengehalten.

Zeku Sushi, Kriens, Gesamtnote: 4,2
Preise:
Hosomaki Thun 1.50
Homosaki Lachs 1.50
Nigiri Thun 2.50
Nigiri Lachs 2.50
Nigiri Crevetten 2.50

Die Produkte von Zeku-Sushi aus Kriens.
So haben wir getestet

Um möglichst vergleichbare Testbedingungen zu schaffen, haben wir die Sushi-Klassiker Hosomaki mit Thun und Lachs sowie Nigiri mit Crevetten, Lachs und Thun eingekauft. Sie wurden auf einen bestimmten Zeitpunkt bestellt und innerhalb von zwei Stunden nach Abholung getestet.

Bewertet haben wir die Kriterien Aussehen, Geruch, Frische, Geschmack. Zudem haben wir eine Gesamtnote für jedes Hosomaki und Nigiri vergeben. Zu jedem Sushi gab es Ingwer und Wasabi, welches wir ebenfalls getestet haben. Es wurden Schulnoten von eins bis sechs vergeben. Die Tester wussten nicht, von welchem Anbieter die Produkte stammen.

Platz 2: Das Sushi der Sushikette

Beim Sushi von Yooji's waren sich die Tester das einzige Mal in diesem Test nicht einig. Die Hosomaki wurde einerseits als gut gefüllt und frisch, von anderen Testern jedoch als eher fad bezeichnet. Für ein Einsteiger-Sushi waren die Algen geschmacklich jedoch zu auffällig. Die Konsistenz war ebenfalls nicht ganz stimmig, zudem wurde ein eher grosser Reisanteil festgehalten.

Bei den Nigiri ergab sich das gleiche Bild wie bei den Hosomaki. Diese wurden auf der positiven Seite als frisch und mit schöner Thunfischdecke bezeichnet. Geschmacklich hätten wir uns etwas mehr Intensität gewünscht.

Yooji's Luzern, Gesamtnote: 4,3
Preise:
Hosomaki Thun 1.50
Hosomaki Lachs 1.50
Nigiri Thun 4.50
Nigiri Lachs 4.00
Nigiri Crevetten 3.50

Yooji’s Sushi – Angeboten im Bahnhof Luzern. (Bild: zvg)

Platz 1 – Das Sushi vom Japaner

Den Spitzenplatz in unserem Test belegt das Sushi von Kaiten. Das Hosomaki überzeugt durch frischen Thun und Lachs. Das Gleiche gilt für die Optik. Gut gefallen hat uns, dass bei den Zutaten nicht gespart wurde, der Fischanteil war auffallend hoch. Die Algen des Hosomakis waren frisch, wenn auch leicht zäh.

Bei den Nigiri überzeugten die grossen und frischen Fischstücke, der natürliche Geschmack sowie die Konsistenz und Frische. Optisch waren die Nigiri schön anzusehen. Besonders gut gefallen haben uns die Farbe und die Maserung des Lachses. Auch das Reis-Fisch-Verhältnis fiel zu Gunsten der Meeresgetiere aus. Der Reis hatte Biss, und auch Wasabi und Ingwer waren geschmacklich stimmig.

Kaiten Sushi Luzern, Gesamtnote: 4,4
Preis:
Hosomaki Thun 2.50
Hosomaki Lachs 2.50
Nigiri Thun 3.50
Nigiri Lachs 3.50
Nigiri Crevetten 3.50

Das Sushi von Kaiten.
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So isst zentralplus – Vom Gourmet bis zum Fast-Food – der eat’n drink-Blog befasst sich mit alltäglichen und besonderen gastronomischen Erlebnissen aus den Kantonen Zug und Luzern.
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Lupo.
    Lupo., 14.11.2019, 12:37 Uhr

    Meine Kollegin und ich werden nie mehr in Nr. 4 Negishi Sushi essen gehen. Denn der Titel sagt alles. Sushi waren nicht frisch und wir bekamen beide eine heftige Lebensmittelvergiftung nach dem Reataurantbesuch. Hinzu kommt, dass wir nicht die einzigen in unserem Kollegenkreis mit dieser negativen Erfahrung sind!

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