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Hirschen Oberägeri: Junges Team wirkt im Geist von Dani Kühne

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • Preiskategorie●●●●●●
  • Küche Schweizerisch
  • Ambiente Traditionell
Was hat sich seit dem Wirten-Wechsel im Hirschen Oberägeri geändert? (Bild: zvg)

In Oberägeri blieb das Restaurant Hirschen in den letzten Monaten geschlossen – nicht nur coronabedingt. Seit Anfang September führen nun Patrizia Nussbaumer und Jenny Holländer das bekannte Lokal. Hat sich der Geist des beliebten Restaurants verändert? Wir waren im Hirschen zu Gast.

Die Nachfolge des verstorbenen Hirschen-Wirts Daniel Kühne haben Patrizia Nussbaumer und Jenny Holländer angetreten (zentralplus berichtete). Die neuen Wirtinnen haben schon seit mehreren Jahren im Hirschen gearbeitet, das Umfeld und die Gäste sind ihnen deshalb bestens bekannt. Einige wenige Änderungen im Inneren des beliebten Lokals weisen auf einen leicht frischen Wind hin, welcher in dem traditionsreichen Gasthaus Einzug halten soll. Doch grosse Veränderungen wollten die beiden Gastronominnen nicht vornehmen.

Unter der Woche, von Dienstag bis Freitag, verwöhnt das Hirschen-Team seine Gäste mit täglich wechselnden und rasch servierten Mittagsmenüs. Dieses Angebot dürfte vor allem bei Berufstätigen willkommen sein, die so – trotz einer kurzen Mittagszeit – in den Genuss eines saisonalen und regionalen Angebots kommen.

Hirschenmenü und Hirschen-Klassiker

Auf der Speisekarte finden sich, wie in den letzten Jahren, regionale und saisonale Schweizer Gerichte, aktuell, der Herbstzeit entsprechend, auch verschiedene Wildspezialitäten.

Beim «Hirschenmenü» kann der Gast aus sechs Gängen, je nach Lust und Appetit, den persönlichen Ablauf seines Gourmet-Events zusammenstellen. Dies gilt natürlich auch für die etwas kleine, überschaubare «à la carte»-Auswahl, bei der sich auch die bewährten «Hirschen-Klassiker» finden.

Anlässlich unseres Besuchs entschieden sich zwei aus unserer vierköpfigen Runde für eine Kürbiscrèmesuppe als Vorspeise, die andern beiden für einen gemischten Salat und beim Hauptgang fiel die Wahl auf das Hirsch-Entrecôte respektive auf das Wienerschnitzel.

Dreifacher Gruss aus der Küche

Als Wein genehmigten wir uns aus der vielseitigen Kellerauswahl eine Flasche «Les Terrasses 2016», ein Priorat-Klassiker mit einem einzigartigen Geschmacksprofil. Zum Start unseres Abends wurden wir mit einem dreifachen Gruss aus der Küche überrascht, der aus einem feinen Gemüsesüppchen, einem Wildhackbällchen und einer Crêpe mit Frischkäsefüllung bestand.

Die Kürbiscrèmesuppe, als erster Gang, verfeinert mit Rahm und karamellisierten Kernen, wurde begleitet von einem separaten Wachtelbrüstli, zusammen schmeckte dies sehr harmonisch.

Der ebenfalls als erster Gang bestellte bunt gemischte Salat mit Dressing nach Wahl entpuppte sich eher als ein kleiner Beilagensalat, garniert mit einem Tomatenschnitz, zwei Scheibchen eines Radieschens und geraffelten Rüebli.

Herbstlich oder klassisch

Gefreut haben wir uns über das Hirsch-Entrecôte, perfekt rosa gebraten, das begleitet war von hausgemachten leicht angebratenen Spätzli, in einer separaten Schale serviert, feinem Rotkraut, zwei Marronis und einem halben Preiselbeer-Apfel. Das Wienerschnitzel, es waren zwei Stück, serviert auf etwas Gemüse sowie mit separaten Pommes-frites, war zart und fein gebraten und entsprach den Erwartungen an diesen «Klassiker».

Die servierten Portionen der Beilagen waren allgemein etwas klein, für unser Alter und unseren Appetit jedoch ausreichend. Im Bedarfsfall hätten wir ein Supplement verlangen können, worauf uns die Bedienung mehrmals hingewiesen hatte. Als Abschluss des Abends genehmigten wir uns einen Mini-Eiskaffee respektive ein Sorbet Colonel, angereichert mit einer Extraportion Wodka «Absolut».

Fazit: Wir verbrachten im Hirschen einen gemütlichen Abend,  gut betreut, in einem schönen Ambiente, mit feinen Gerichten und einer dazu passenden Flasche Wein. Der Geist von Dani Kühne war immer noch zu spüren, ebenso das sympathische Wirken eines jungen und motivierten Teams.

Preis/Leistung
Angemessen; eine gute Leistung darf etwas kosten. Die Gerichte sind der gebotenen Qualität entsprechend kalkuliert, ebenso die Weinkarte mit regionalen und europäischen Gewächsen, dazu saisonale Offenweine.
Mittagsmenüs liegen zwischen 19.50 und 36 Franken
Hauptgerichte à la carte liegen zwischen 36 und 53 Franken
**** von *****

Qualität
Gut bis sehr gut, wie es sich für ein gehobenes Restaurant mit Gourmet-Flair gehört, auch wenn die bisherigen Sterne und Punkte neu erarbeitet werden müssen.
**** von *****

Service
Junges Servicepersonal, äusserst freundlich und aufmerksam.
**** von *****

Ambiente
Im Gasthaus Hirschen werden bereits seit 1887 Gäste von nah und fern bewirtet. Ein im Jahr 1953 vom bekannten Zuger Künstler Johnny Potthof geschaffenes Wandbild verleiht dem Raum eine besondere Note.
Das Restaurant ist mit Blumen geschmückt, die Tische haben weisse Tischtücher; alles wirkt gepflegt und gemütlich.
Das heutige jugendliche Team unter der Leitung von Patrizia Nussbaumer (Küche) und Jenny Holländer (Service) ist motiviert, dynamisch und ideenreich.
**** von *****

Corona-Umsetzung
Für den Zutritt ins Restaurant sind ein Covid-Zertifikat und ein amtlicher Ausweis erforderlich. Diese werden beim Eintreten ins Restaurant geprüft. Es ist ein Desinfektionsmittel vorhanden.
***** von *****

Online-Faktor
Die Website ist ansprechend aufgemacht und erfüllt die üblichen Anforderungen an einen professionellen Gastronomie-Auftritt. So sind die Speisekarte sowie die Wein- und Getränkekarte online abrufbar.
Ein Abruf des Tagesmenüs auf der Homepage ist vorgesehen und folgt in Kürze.
Tischreservationen sind im Moment erst per Mail oder telefonisch möglich.
** von *****



Gasthaus Hirschen

Adresse:
Morgartenstrasse 1
6315 Oberägeri

Telefon:
041 750 16 19

E-Mailadresse:
Webseite:
https://hirschen-oberaegeri.ch/

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag: 10.00 – 14.00 / 17.00 – 24.00 Uhr (Küche von 11.30 – 13.30 / 18.00 – 21.15 Uhr geöffnet) Samstag: 17.00 – 24.00 Uhr (Küche von 18.00 – 21.15 Uhr geöffnet) Sonntag – Montag: Ruhetage

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So isst zentralplus – Vom Gourmet bis zum Fast-Food – der eat’n drink-Blog befasst sich mit alltäglichen und besonderen gastronomischen Erlebnissen aus den Kantonen Zug und Luzern.
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