Noch bis zum 7. Juli dauert die Planauflage des Projekt Bypass Luzern. In Kriens sind die Diskussionen in vollem Gange. Nun hat sich auch die CVP Emmen mit dem Projekt befasst. Ihr Fazit: Das Bundesamt für Strassen muss unbedingt nachbessern.
Die rund zehnjährige Bauphase werde auf Emmen dramatische Auswirkungen haben. Das hält die CVP Emmen gleich zu Beginn ihrer Mitteilung fest, die nur so vor Kritik am Projekt Bypass strotzt: Während über sieben Jahren sei der Anschluss Emmen Süd nur teilweise geöffnet und der Verkehr solle mitten durch Wohnquartiere geführt werden.
Gleichzeitig erachtet die Partei die beiden für das Projekt gesetzten Ziele für die Agglomeration Luzern als «nicht erfüllt»:
- Versprochen wird eine Verbesserung der Erreichbarkeit der Agglomeration Luzern für den motorisierten Individualverkehr und den strassengebundenen öffentlichen Verkehr (ÖV).
- Zudem soll das übrige Verkehrsnetz entlastet werden und damit der ÖV verbessert werden können.
Die CVP bezieht sich dabei auf Modellrechnungen: Der Autoverkehr auf der Seetalstrasse werde trotz Bypass um 24 Prozent zunehmen. Auf der Gerliswilstrasse gehen die Berechnungen von 14 Prozent aus. «Beide Achsen sind heute schon komplett am Anschlag. Beide Ziele werden nicht ansatzweise erreicht», kritisiert die Partei. Es gebe durch den Bypass keine Entlastung, keine bessere Erreichbarkeit «und schon gar keine Verbesserungsmöglichkeit für den ÖV».
Gemeinderat soll beim Astra intervenieren
Die CVP Emmen reicht deshalb vier dringliche Postulate ein. Sie fordert die Gemeinde Emmen auf, beim Bundesamt für Strassen (Astra) Nachbesserungen zu verlangen. Die vier Postulate fordern:
- Optimierungen im Projekt Bypass um für Emmen einen Nutzen zu schaffen.
- Optimierungen in den Bauphasen um die Auswirkungen auf Emmen auf ein Minimum zu reduzieren.
- Ausgleichsmassnahmen für die Emmer Bevölkerung.
- Ausgleichsmassnahmen für die Emmer Wirtschaft.
Nachdem bereits Kriens Anpassungen verlangt, zeichnet sich also ab, dass auch in der zweiten grossen Agglomerationsgemeinde mit grösserem Widerstand gegen das 1,8-Milliarden-Franken-Projekt des Bundes zu rechnen ist.
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