Stadt Luzern: Wie gut ist das Lärm-Argument?

Astra-Direktor weibelt für Spange Nord

Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt für Strassen (Astra), sprach zu den Anwesenden.

(Bild: PPR/Patrick Huerlimann)

Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamt für Strassen, macht sich für die Spange Nord stark. Er sagt, die Gegner werden dank des technologischen Fortschritts ihre Hauptargumente verlieren. Zudem sei die Spange «mehr als einfach ein Betonschlauch».

Der Autobahnzubringer Spange Nord erhitzt die Gemüter. Die betroffenen Quartiere in der Stadt Luzern wehren sich vehement gegen das Strassenprojekt. Und auch der Kantonsrat ist nicht wirklich zufrieden – der Kanton muss Verbesserungen des Projekts anstreben. Nach wie vor von der Spange Nord überzeugt, ist das Bundesamt für Strassen Astra. 

«Sie ist mehr als einfach ein Betonschlauch, wie das von den Kritikern dargestellt wird», sagt Astra-Direktor Jürg Röthlisberger in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung». Er kritisiert die Gegner des Projekts. Den Vorwurf, man operiere mit veralteten Zahlen bezeichnet er als Standard-Argumentarium der Gegner. 

Verpasst die Stadt den Anschluss?

Auch, dass die Spange Nord ein überholtes Rezept aus der Vergangenheit sei, ist laut Röthlisberger eine ungerechte Darstellung. «Man darf nicht vergessen: Wir bauen heute Strassen für eine Zukunft, in der sich der motorisierte Individualverkehr radikal verändert.» Dank Elektromobilität und autonomen Fahrzeugen würden Lärm, Schadstoffe und Unfallrisiken eine deutlich kleinere Rolle spielen als heute. «Damit verlieren die Gegner von neuen Strassen ihre Hauptargumente», so der Astra-Direktor.

Er sieht grosse Chancen im Bypass und der Spange Nord. Damit der Bypass jedoch seine volle Wirkung entfalten könne, brauche es die Spange Nord. «Was nützt es, wenn man auf der Autobahn schnell nach Luzern kommt, dann aber nicht zum Parking gelangt, weil man in der Stadt im Stau steht?», fragt er rhetorisch.

In einem früheren Interview mit zentralplus hatte Röthlisberger auch schon die Haltung der Stadt Luzern scharf kritisiert. «Ich habe schon sehr Mühe zu verstehen, weshalb sich die Stadt dermassen wehrt gegen diese tolle Medizin», sagte er.

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