8 Millionen: Kanton will sich am Bushof Sursee beteiligen

Sursee soll einen neuen Bushof erhalten. Der Kanton will sich mit 8 Millionen Franken beteiligen. Bald entscheidet der Kantonsrat über den Sonderkredit.

Autor

Elio Wildisen

«Unübersichtlich und unattraktiv». So bezeichnet der Luzerner Mobilitätskoordinator Patrick Abegg den aktuellen Bushub beim Bahnhof Sursee. Dieser soll darum komplett neu gestaltet werden. Für knapp 13 Millionen Franken wollen die Stadt Sursee sowie der Kanton Luzern gemeinsam einen neuen, attraktiven Busbahnhof bauen.

Mit rund 8 Millionen Franken will sich der Kanton am Bauprojekt beteiligen. Die restlichen Kosten übernimmt die Stadt Sursee. Neu sind diese Pläne nicht (zentralplus berichtete). Doch in diesem Jahr stehen entscheidende Schritte zur Realisierung des Projekts an. Im Frühling werden nämlich sowohl der Luzerner Kantonsrat als auch die Einwohnerinnen Sursees über die Bewilligung des entsprechenden Sonderkredits abstimmen.

Doch was genau ist geplant? Und wieso kostet das so viel? zentralplus hat nachgefragt und zeigt dir auf, was du zum geplanten Bushub wissen musst:

Ausgangslage

Die heutigen Bushaltestellen auf dem Bahnhofplatz Sursee sind auf drei Perronkanten konzentriert. Keine dieser Kanten ist dabei fix einer Buslinie zugewiesen. Die Anzahl Halteplätze ist vor allem während der Hauptverkehrszeiten ungenügend. Zudem sind die heutigen Haltekanten nicht hindernisfrei gestaltet.

Das ist geplant

Der geplante Bushub beim Bahnhof Sursee wird neu acht Haltestellen auf der Mittelinsel beinhalten. Die Haltekante wird mit einem lichtdurchlässigen Dach vom Wetter geschützt. Die Haltekanten haben eine Höhe von 22 Zentimeter, was hindernisfreies Reisen ermöglicht. Die Realisierung eines barrierefreien Busbahnhofs sei einer der ausschlaggebenden Punkte für das Gesamtprojekt gewesen, so Projektkoordinator Patrick Abegg.

Die Zufahrt für Kundinnen und Lieferanten mit Autos zu den Geschäften rund um den Bahnhofplatz bleibt auch nach dem Bau des Bushofs gestattet. Um Personen auszuladen, wird es zudem neu sogenannte «Kiss-and-ride»-Parkplätze geben. Die bestehenden rund 300 «Park-and-ride»-Parkplätze am Bahnhof Sursee bleiben auch in Zukunft bestehen.

Hier harzt es noch

Wie der kantonale Mobilitätskoordinator Patrick Abegg bestätigt, sind derzeit von ursprünglich sechs noch zwei Einsprachen gegen den geplanten Bushof hängig. Es handelt sich dabei um Bedenken bezüglich der Anlieferung von Waren bei den Geschäften in der Umgebung des Bahnhofs. Für die Behandlung der Einsprachen ist die Stadt Sursee zuständig.

Nebst dem Bushof enthält das Bauprojekt am Bahnhof Sursee auch den Bau einer neuen, unterirdischen Velostation. Diese soll für über 1'000 Velos Platz bieten. Die neue Velostation wird rund 10 Millionen Franken kosten. Einen Grossteil dieser Kosten übernehmen die Stadt Sursee sowie die SBB. Allerdings haben letztere im Herbst 2021 verkündet, dass sie weniger Geld zum Projekt beitragen werden, als ursprünglich geplant (zentralplus berichtete). Seither besteht für die Finanzierung der Velostation Unsicherheit.

So geht es weiter

Die Luzerner Regierung hat am Dienstag die Botschaft ans Parlament veröffentlicht. Darin empfiehlt sie dem Kantonsrat, dem Sonderkredit zuzustimmen. Das Parlament wird voraussichtlich an der Session im Mai über die Vorlage beraten.

Auch die Stadtbevölkerung Sursees muss dem Kredit erst noch zustimmen. Die Stadt wird sich mit knapp fünf Millionen Franken am Bauprojekt beteiligen. Die entsprechende Abstimmung findet voraussichtlich am 15. Mai statt.

Wenn Stadt und Kanton den Sonderkrediten zustimmen, soll der Baustart für den neuen Bushub Ende dieses Jahres erfolgen. Ab Herbst 2025 soll der neue Bushof dann fertig sein und in Betrieb genommen werden.