Anfang April beginnt die Totalsanierung des Gebäudes am Bundesplatz 4 in der Stadt Luzern. Dieser Tage müssen die verbliebenen Mieter ihre Wohnungen verlassen.
70 Jahre alt ist das Gebäude am Bundesplatz 4. So lange leben dort schon Menschen. Nun aber müssen alle gehen. Denn das Haus wird totalsaniert. Betroffen seien rund 30 Wohnungen und 5 geschäftliche Flächen, schreibt die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG auf Anfrage. Ihr gehört das Gebäude, das vielen Luzerner wegen der «Matrix Bar» im Erdgeschoss ein Begriff ist.
Auch die beliebte Bar muss raus. Am Samstag, dem 23. März, wird die Theke zum letzten Mal öffnen (zentralplus berichtete). Auch die Bewohner müssen im Verlauf des Monats raus. Denn am 2. April beginnen die 14-monatigen Sanierungsarbeiten.
Zürcher Versicherung kündigte Totalsanierung zwei Jahre im Voraus an
22 Monate Zeit hätten die Mieter Zeit gehabt, um eine neue Wohnung zu finden, schreibt die Eigentümerin. Sie habe die Bewohner im Mai 2022 über die Kündigung wegen Totalsanierung informiert. Ausserdem sei ihnen Hilfe bei der Wohnungssuche angeboten worden.
Wer fündig wurde, durfte seine Wohnung innert eines Monates abgeben. In vielen der freien Wohnungen habe es seither Zwischennutzungen gegeben. Eine stadtbekannte Zwischennutzung gab es mit dem «Refugium» auch nebenan, am Bundesplatz 4a. Hier gab es über zwei Jahre lang Kultur und Bier gegen Spenden (zentralplus berichtete).
Suva kündigte im Februar 150 Parteien wegen Totalsanierung
Ähnlich wie die Zürcher Versicherung handhabt es auch der Luzerner Unfallversicherer Suva. Er hat im Februar 129 Luzerner Mietern am Matthofring die Kündigung wegen Totalsanierung mitgeteilt. Sie haben zwei bis drei Jahre Zeit, eine neue Bleibe zu finden. Auch 24 Parteien in Meggen sind betroffen (zentralplus berichtete).
Der Grund: Die Sanierungen seien so tiefgreifend, dass ein Verbleib der Mieter in den Wohnungen unmöglich sei, sagte die Suva. Die Eigentümerin des Hauses am Bundesplatz 4 schreibt nun das Gleiche.
Haus am Bundesplatz 4 wird komplett erneuert
«Sämtliche Bauteile stehen am Ende des Lebenszyklus.» Deshalb seien umfassende Sanierungsarbeiten notwendig, die einen Verbleib der Mieterinnen und Mieter in den Wohnungen verunmöglichen würden. Geplant sind folgende Eingriffe:
Das Haus wird erdbebensicher, erhält eine Fotovoltaikanlage und später einen Anschluss an den städtischen See-Wärmeverbund. Der CO₂-Ausstoss soll durch die Sanierung deutlich reduziert werden. Auch der Denkmalschutz wird berücksichtigt, und das Erscheinungsbild soll, so gut wie möglich, erhalten bleiben.
Wie das Gebäude am Bundesplatz 4 künftig genutzt werde, sei noch nicht abschliessend definiert, schreibt die Zürich Versicherungs-Gesellschaft. «Die Nutzung soll aber ähnlich bleiben wie bisher.» Wohnungen und neues Gewerbe im Erdgeschoss darf man also erwarten.
- zentralplus Medienarchiv
- Schriftlicher Austausch mit der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG
- Kündigung wegen Totalsanierung: Infoblatt des Mieterverbands
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Luna, 17.03.2024, 23:52 Uhr Nach den Sanierungen egal wo werden die Mietpreise um min die Hälfte erhöht was niemals gerechtfertigt sein kann nach all den Jahren in denen nur Geld eingefahren wurde und nicht an Mieter weitergegeben und dazu egal ist, Hauptsache die Kasse klingelt.
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@Zentralplus: Wäre gut, genau hinzuschauen und nachzufragen, danke.👍0Gefällt mir👏2Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterGabriela Schmid, 16.03.2024, 07:58 Uhr Am Bundesplatz 3 habe ich mit meinen Eltern gewohnt, über 40 Jahre. Die Eltern waren da Abwart. Da habe ich zum Teil meine Kindheit und Jugendzeit verbracht. Eine zum Teil schöne, unvergessliche Zeit. Schade, aber die haben es wirklich nötig, neu saniert zu werden.
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👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎2Daumen runterRoli Greter, 16.03.2024, 10:46 Uhr Auf die Strasse stellen sich die Mieter am Grünauring selber, sie haben mehr als genügend Zeit erhalten.
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Hamu, 15.03.2024, 16:12 Uhr "Cervalat-Bau" nannte die ältere Generation den Bau…warum wohl?
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James' Meinung, 15.03.2024, 15:28 Uhr Schade…ich hätte das ganze Gebäude abgerissen. Für mich eines der "Schandflecke" in der Stadt Luzern. Man kann es drehen wie man will, hier zählen nicht einmal die inneren Werte.
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Dieser Architekt war nicht der Schlauste im Lande…👍4Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎3Daumen runterRonja, 15.03.2024, 18:15 Uhr Ja, früher wars in der Tat ein Schandfleck. Heute würde ich es im Vergleich zu all den vierreckigen Neubauten, die alle gleich aussehen (innen, wie aussen) sogar als recht kreativ bezeichnen. Ich meine, den Namen Cervelat-Palast muss man sich auch erst verdienen. Die künftigen Mietpreise würden mich interessieren. Teuer dürften die Wohnungen an dieser hässlichen Lage ja nicht werden…
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