Nachdem diverse Gemeinden sie nicht wollen

Stadt Luzern führt neue Spartageskarte trotz Kritik ein

Ab 2024 gibt es in Luzern die neue Spartageskarte Gemeinde zu kaufen. (Bild: Leserreporter)

Die Tageskarte Gemeinde ist bald Geschichte, ersetzt werden soll sie durch eine neue Spartageskarte. Viele Gemeinden führen sie aber nicht ein. Die Stadt Luzern und die Stadt Kriens hingegen begrüssen das Angebot nun.

Die neue Spartageskarte Gemeinde wird in den Kantonen Luzern und Zug kritisch beäugt. Zu aufwendig, zu bürokratisch – so die oft gehörte Kritik am neuen Modell, welches die beliebte Tageskarte Gemeinde per Anfang 2024 ablösen soll (zentralplus berichtete).

Im Kanton Zug beispielsweise führt nicht eine Gemeinde das neue Angebot der ÖV-Organisation Alliance Swisspass ein (zentralplus berichtete). Denn es sei «wesentlich weniger attraktiv», argumentierte der Zuger Stadtrat (zentralplus berichtete auch hier). Ähnlich lautet die Begründung in Emmen. Die Spartageskarte Gemeinde ziele an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei, hiess es von der drittgrössten Zentralschweizer Gemeinde im vergangenen Sommer (natürlich berichtete zentralplus auch hier). Grösster Kritikpunkt: Der Aufwand steige für die Gemeinden.

Neu nicht mehr in der Stadtbibliothek

In letzter Zeit äusserten sich also diverse Gemeinden vor allem ablehnend zum neuen Billett. Doch jetzt gibt es für die Alliance Swisspass zur Abwechslung mal wieder gute Nachrichten. Kriens will die Spartageskarte einführen, wie die Stadt vergangene Woche mitteilte. Und nun auch die Stadt Luzern. Das schreibt sie in einer Mitteilung vom Mittwoch. «Die gesamtschweizerische Lösung verspricht mehr Flexibilität für die Kundschaft», argumentiert die Stadt.

Während die Bevölkerung die alte Tageskarte, die noch bis am 31. Dezember angeboten wird, bei der Stadtbibliothek im Bourbaki erwerben konnte, gibt es ab dem neuen Jahr einen neuen Verkaufsstandort. Luzern Tourismus übernimmt den Verkauf und bietet das Billett ab dem 3. Januar bei der «Tourist Information» im Bahnhof Luzern an. Der erstmögliche Reisetag ist dabei der 4. Januar.

Kriens bietet Spartageskarte im Stadtbüro an

Zum Grund dafür, dass die Stadtbibliothek die Karten nicht mehr anbietet, schreibt die Stadt: «Wie alle digitalen Fahrausweise ist die neue Spartageskarte Gemeinde nur personalisiert mit Vor-, Nachname sowie Geburtsdatum der reisenden Person erhältlich. Diese Daten müssen beim Verkauf jeweils manuell erfasst werden. Dieser Aufwand lässt sich in der Stadtbibliothek neben den vielen Ausleihen kaum leisten.» Um jenen Personen, die wenig geübt seien im Bedienen von Billettautomaten und im Lösen von Onlinebilletten, weiterhin eine ÖV-Tageskarte anzubieten, habe die Stadt Luzern eine alternative Ausgabestelle zur Stadtbibliothek gesucht.

In Kriens muss die Spartageskarte Gemeinde im Stadtbüro Kriens gekauft und abgeholt werden. Eine vorgängige Reservation sei nicht möglich, schreibt die Stadt. Derzeit gibt es in Kriens das alte Angebot nicht mehr zu erwerben, da die Stadt den Vertrieb der Tageskarte Gemeinde im vergangenen Sommer einstellte.

Der Preis ist neu einheitlich

Die neue Spartageskarte ist sechs Monate bis maximal einen Tag vor dem Reisetag erhältlich. Neu gibt es kein Kontingent pro Gemeinde mehr, sondern ein schweizweites. Ist dieses ausgeschöpft, kann für den gewünschten Reisetag im ganzen Land keine Spartageskarte mehr gekauft werden.

Neu ist ebenfalls der Preis, der schweizweit einheitlich ist. Die alten Tageskarten kosteten je nach Gemeinde zwischen 40 und 50 Franken – auch Passagiere ohne Halbtax bezahlten diesen Preis. Ab 2024 gibt es Preisunterschiede für Personen mit Halbtax und solche ohne. Der günstigste Preis (2. Klasse) beläuft sich auf 39 Franken für Halbtaxinhaber, ohne Halbtax kostet eine Spartageskarte neu mindestens 52 Franken. Ab zehn Tagen vor dem Reisetag werden nur noch Spartageskarten mit dem höheren Preis angeboten. Für Personen mit Halbtax kostet ein solches Billett 59 Franken, für Passagiere ohne 88 Franken.

So sieht das Preismodell für die neue Tageskarte aus. (Bild: Screenshot Alliance Swisspass)
Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Stadt Luzern
  • Mitteilung der Stadt Kriens
  • Medienarchiv zentralplus
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