Fragen zu Gülle in Gewässern

Zuger Nationalrätin will Luzerner Seen retten

Der Baldeggersee muss seit rund 40 Jahren künstlich belüftet werden. (Bild: Emanuel Ammon)

Die Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt sorgt sich um überdüngte Seen in der Schweiz – und vor allem im Kanton Luzern. Nun will die Zuger Politikerin Antworten vom Bundesrat.

Seit gut 40 Jahren wird der Baldeggersee wegen zu hoher Phosphor-Werte im Luzerner Seetal künstlich belüftet. Auch im Sempacher- und Hallwilersee gibt es zu viel Gülle im Wasser. Der Kanton Luzern erliess daher vor drei eine Jahren eine Verschärfung der Phosphor-Verordnung. Das wiederum akzeptierten 84 Bauern nicht und zogen den Entscheid vor Bundesgericht. Dieses wies die landwirtschaftlichen Beschwerden im vergangenen Januar ab (zentralplus berichtete). Die verschärfte Phosphor-Verordnung bleibt also in Kraft.

Nun beschäftigt das Thema auch Bundesbern. Die Zuger Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt hat soeben eine Interpellation zum Thema eingereicht. Konkret will sie vom Bundesrat wissen, wie belastete Seen gerettet werden können.

Wie viel hat der Bund bis dato für die Sanierung von Schweizer Seen bezahlt?

Sie stellt der Landesregierung dazu mehrere Fragen: Weichelt will wissen, wie der Bundesrat die Situation rund um die Nährstoffeinträge in Schweizer Seen beurteilt, welche Schlüsse er aus der jahrzehntelangen Sauerstoffzufuhr in den Luzerner Seen zieht und wie viel Geld der Bund seit 1990 in die Sanierung von Schweizer Seen aufgrund von Überdüngung gesteckt hat.

Ausserdem fragt Manuela Weichelt den Bundesrat, ob er die Einschätzung von Experten teile, dass technische Massnahmen alleine nicht reichen würden und die Nutztierbestände in gewissen Gegenden der Schweiz reduziert werden müssten. Abschliessend stellt sie die Frage, ob die «intensive Tierproduktion» die dem Problem zugrunde liege, weiterhin subventioniert werden solle.

Nun liegt der Ball beim Bundesrat. Er wird Weichelts Fragen beantworten.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Tipftopf
    Tipftopf, 21.04.2024, 12:43 Uhr

    Man liest immer wieder, dass ein grosser Teil des Phosphors aus Kläranlagen kommen und somit auch aus Privat-/Industriebereichen. Die Berechnungsmethoden sind meiner Ansicht nach, mehr geschätzt als gemessen.
    Wird das weiterhin ignoriert? Es kann doch nicht alles der Landwirtschaft angerechnet werden.

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    • Profilfoto von Ludwig Zeier
      Ludwig Zeier, 22.04.2024, 08:18 Uhr

      In den heutigen Kläranlagen wird Phosphor durch Phosphatfällung mit Eisenchlorid aus dem Abwasser entfernt.
      Im Gegensatz dazu der Bauernhaushalt, da landet alles was den Ablauf runterläuft lin der Güllengrube.
      Also landet das haushältliche Abwasser in der Gülle samt darin enthaltenen Rückstände wie Schwermetallen, krankmachende Mikroorganismen, Hormonen und Medikamentenrückstände, Waschmittelrückstände, Färbemittel, Lösungsmittel ect. Ohne dass das Zeugs je ein Kläranlage gesehen hätte wird das Ganze feinsäuberlich über die Landschaft verteilt und landet so wieder in den See und unserem Trinkwasser. Wenn das in einem Land mit den strengsten Umweltgesetzen kein Skandal ist ?!

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