Schneise im Wald

Nach Steinschlag in Oberwil: Ist der Hang genug sicher?

Am vergangenen Dienstag raste ein zwöf Tonnen schwerer Felsbrocken durch den Schutzwald bis auf die Weidlistrasse. (Bild: zvg)

Nach dem Steinschlag in Oberwil sagt der Kanton Zug, dass er nicht mit einem solch schweren Ereignis gerechnet habe. Ein Geologe analysiert daher, ob ein weiterer Steinschlag dieses Ausmasses möglich ist.

Am vergangenen Dienstagabend krachte beinahe ein 12 Tonnen schwerer Felsen auf Häuser in Oberwil. Der dichte Wald über der Siedlung Räbmatt in Oberwil hat die Häuser aber vor einer Katastrophe bewahrt (zentralplus berichtete).

Trotz Wald kam ein fünf Kubikmeter grosser Steinbrocken erst auf der Strasse zu liegen. Mit einem solch grossen Felsbrocken hat der Kanton Zug nicht gerechnet, wie Martin Ziegler, Leiter beim Amt für Wald und Wild, gegenüber der «Zuger Zeitung» bestätigt. Nun muss ein Geologe abklären, ob es sich bei diesem Ereignis um einen Einzelfall handelt oder ob mit einem weiteren Steinschlag gerechnet werden müsse.

Sollten die Analysen ergeben, dass Steinschläge weiterhin wahrscheinlich sind, müsse der Kanton das Pflegekonzept des Waldes überdenken. Klar ist: Um schwere Felsbrocken aufzuhalten, braucht es grosse uns starke Bäume. Bisher ist der Schutzwald aber auf kleinere Steindimension ausgelegt.

Bis der Schutzwald wieder seine Funktion erfüllt, könnte es 30 Jahre dauern

Eine geologische Erstbeurteilung habe ergeben, dass noch ein ähnlich grosses Felspaket vorhanden ist. Dieses drohe aber nicht unmittelbar abzustürzen. Aus Sicherheitsgründen werde das Felspaket aber noch während der Strassensperrung entfernt.

Die Schneise im Schutzwald. (Bild: zvg)

Aufgrund des Steinschlags klafft derzeit eine Schneise im Schutzwald. Die kahle Stelle wolle man bald wieder aufforsten. Doch das braucht seine Zeit. Gemäss Steiner könne es «problemlos 30 Jahre» dauern, bis der Schutzwald seine Funktion wieder erfüllt. Daher müsse in der Zwischenzeit die betroffene Stelle mit technischen Massnahmen gesichert werden.

Verwendete Quellen
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