Fahrplanwechsel: Neuer Schnellbus Zug–Ägeri

Diese Änderungen erwarten dich im Zuger ÖV‑Fahrplan

Mit dem Fahrplanwechsel stehen zahlreiche Änderungen im Zuger Busnetz an. (Bild: Andreas Busslinger)

Die Zuger Regierung gibt ihre Ideen für den Fahrplanwechsel im Dezember bekannt. Das ÖV-Angebot soll deutlich ausgebaut werden, vor allem zwischen Zug und dem Ägerital.

Über die besondere Bedeutung des Autos im Kanton Zug wurde schon viel geschrieben. In Zug ist das Auto, wie in der gesamten Schweiz, unbestritten das Haupttransportmittel. Das bedeutet aber nicht, dass der ÖV bedeutungslos ist.

Immerhin legen Zugerinnen pro Tag im Durchschnitt rund acht Kilometer mit dem Bus oder im Zug zurück. Und zwei Drittel der Bevölkerung im Kanton besitzen ein ÖV-Abo. Viele davon werden sich wohl über die neuste Ankündigung der Baudirektion freuen. Denn sie wird das Angebot auf den jährlich stattfindenden Fahrplanwechsel im Dezember deutlich ausbauen (zentralplus berichtete).

Linie 1 fährt neu als Schnellbus zwischen Zug und Ägeri

Die auffälligste und gleichzeitig unbedeutendste Änderung vollzieht der Kanton bei der Nummerierung seiner Buslinien. Aufgrund nationaler Vorgaben werden die Linien neu im 600er-Bereich angezeigt. Sprich: Aus der Linie 1 wird die Linie 601 und aus der Linie 3 die 603.

Für diese beiden Linien stehen nebst der Bezeichnung auch gewichtige Änderungen an. So wird die Linie 1 zum Schnellbus zwischen Zug und dem Ägerital. Alle Busse fahren neu von Metalli/Bahnhof über die Tangente und die Tobelbrücke bis Oberägeri. Zwischen Zug und der Haltestelle Spinnerei in Unterägeri halten die Busse nur an den Haltestellen V-Zug und Nidfuren.

Zwei Zuger sind wegen Gewaltdelikten am Bahnhof Zug verurteilt worden – eines der Opfer ist ein Buschauffeur.
Der Bahnhof Zug bleibt ein wichtiger Knotenpunkt im Zuger Busnetz. (Bild: Andreas Busslinger)

Bereits heute fahren einige Busse der Linie 1 einen Eilkurs. Künftig wird aber die gesamte Linie als Schnellbus zwischen Zug und dem Ägerital funktionieren und das Dorf Allenwinden links liegenlassen. «Keine Sorge, wir hängen Allenwinden nicht vom öffentlichen Verkehr ab», wird Baudirektor Florian Weber in einer Mitteilung des Kantons zitiert. «Denn neue direkte Verbindungen führen von Allenwinden direkt nach Baar und in der Spitzenzeit nach Zug zum Bahnhof.»

Linien 3 und 11 werden aufeinander abgestimmt

Eine neue Linie 12 fährt zu den Stosszeiten von Montag bis Freitag zwischen Oberägeri und dem Postplatz in Zug. Weiter wird das Angebot der Linie 34 zwischen Oberägeri und Baar ausgebaut. Heute fahren die meisten Busse ab Baar nur bis zum Talacher. Künftig fahren alle Busse die gesamte Strecke zwischen Oberägeri und Baar. Beim Talacher besteht die Möglichkeit, auf die Linie 2 umzusteigen, die zwischen Zug und Menzingen verkehrt.

Diese Linie wiederum baut der Kanton neu in Richtung Oberägeri aus. So sollen am Vormittag Busse der Linie 2 auch zwischen Oberägeri und Menzingen fahren. Damit will die Regierung den steigenden Schülerzahlen an der Kantonsschule Menzingen Rechnung tragen.

Ändern werden sich auch die Strecken der Linien 3 und 11. Neu fahren Busse der Linie 3 zur Talstation der Zugerbergbahn in Schönegg und ersetzen somit auf dieser Strecke die Linie 11. Diese Busse wiederum fahren künftig nach Oberwil und übernehmen die Strecke der Linie 3. Die Fahrpläne der beiden Linien sind so aufeinander abgestimmt, dass bei der Metalli schnell umgestiegen und direkt weitergefahren werden kann. Die längeren Wartezeiten der beiden Linien an der Haltestelle Metalli entfallen somit.

Weitere Neuerung im Zuger ÖV-Fahrplan

  • Linie 4 Blickensdorf–Zug: Linienendpunkt ist neu der Zuger Bahnhofplatz. Die Fahrt über die Zuger Vorstadt entfällt.
  • Linie 5 Zug–Walchwil: Zusätzlicher Kurs Zug–Walchwil um 00.37 Uhr jeweils in den Nächten am Wochenende.
  • Linie 9 Oberägeri–Sattel: Alle Kurse fahren neu bis nach Sattel. Samstag und Sonntag werden zusätzliche, saisonale Kurse bis Sattel angeboten, diese verdichten das Angebot zum Halbstundentakt.
  • Linie 10 Oberägeri–Raten: Neuer Halbstundentakt bis nach Raten.
  • Linie 42 Cham–Knonau: Montag bis Freitag verkehrt ein zusätzliches Kurspaar. So erreichen Pendler Zürich Altstetten vor 7.30 Uhr.
  • Linie 43 Cham–Rumentikon: Am Samstag gibt es neu einen Viertelstundentakt. Damit entstehen zusätzliche Verbindungen von und zur Stadtbahnlinie S1 in beide Richtungen.
  • Linie 48 Cham–Rotkreuz: Sonntags wird der Halbstundentakt bis Betriebsschluss angeboten.
  • Linie 53 Rotkreuz–Küssnacht am Rigi: Montag bis Samstag verkehren die Busse bis 18 Uhr im Viertelstundentakt.

In Stein gemeisselt sind diese Änderungen noch nicht. Es handelt sich erst um einen ersten Entwurf des neuen Fahrplans. Vom 25. Mai bis zum 11. Juni können Interessierte diesen Entwurf kommentieren und ihre eigenen Anliegen einbringen. Das definitive Angebot legt der Regierungsrat im Spätsommer fest, der Fahrplanwechsel erfolgt am 10. Dezember.

Hier gibt es Abstriche

Bei ÖV-Benutzerinnen dürfte die Freude über das ausgebaute Angebot gross sein. Allerdings enthält der Fahrplanwechsel auch einen Wermutstropfen. Denn auf der Schiene gibt es Abstriche, welche besonders Zuger Feriengänger betreffen. Die Direktverbindung zum Zürcher Flughafen entfällt vorübergehend.

Wegen Bauarbeiten am Wipkinger Viadukt in der Stadt Zürich entfallen sämtliche Direktverbindungen zwischen Zug und dem Flughafen. Wer kommendes Jahr ab Zürich in die Ferien fliegen will, muss darum zwingend am Hauptbahnhof in Zürich umsteigen.

Verwendete Quellen
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Steinhauser
    Steinhauser, 05.05.2023, 18:25 Uhr

    Und in Steinhausen vielleicht mal die Linienführung überdenken? 6, 16, 36, alle fahren einander über die Zugerstrasse hinterher, während die Quartiere Hasenberg und Höfe/Eschfeld/Mattenstrasse über gar keinen Busanschluss verfügen.

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