Mit Öl und Klebstoff übergossen

Geht hier ein Katzenquäler um?

Die Katze wurde mit Klebstoff verschmiert. (Bild: Facebook)

In Pfaffnau häufen sich Meldungen, dass Katzen absichtlich mit Öl, Teer und Klebstoff übergossen werden. Die Polizei ermittelt. Derweil schiessen in der Gemeinde die Spekulationen ins Kraut.

Die Wut und die Sorge sind gross im Zweitausend-Seelen-Dorf. Auf Facebook häufen sich seit Anfang Jahr die Meldungen, dass Katzen mit giftigen Stoffen wie Alt- oder Motorenöl, Klebstoff oder Teer übergossen nach Hause kämen. Die Vermutung der Pfaffnauer: Dahinter steckt ein Katzenhasser.

«Wer macht so öbbis?!? Ongloublech», «Sone verd*** Vollidiot» oder «Falls die Polizei dich nicht findet, werde ich es tun», schreiben die erbosten Büsi-Besitzerinnen und -Besitzer auf Facebook.

Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Seit Anfang Jahr haben sich gleich eine Handvoll Personen auf Social Media gemeldet. Teilweise seien ihre Katzen schon mehrmals dem mutmasslichen Tierquäler zum Opfer gefallen. Oft sei nicht anderes übrig geblieben, als die Tiere komplett zu rasieren. Teilweise hätten die Katzen zum Tierarzt gemusst.

Ein Besitzer einer Katze, die verschmiert wurde, macht seinem Ärger Luft.

Wie die Luzerner Polizei auf Anfrage schreibt, habe sie Kenntnis von Vorfällen in Pfaffnau. Es sei eine Anzeige wegen Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz eingegangen. Tatort sowie die mutmassliche Täterschaft seien derzeit nicht bekannt. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen.

In Pfaffnau machen derweil Spekulationen die Runde, wer die Katzen verschmiert. Einige vermuten dabei, dass es sich um eine Person handelt, welche die Katzen von ihrem Grundstück verscheuchen will. Andere vermuten einen Lausbubenstreich dahinter und dass Jugendliche die Tiere verunreinigen, wie ein Blick in die Kommentarspalten auf Facebook zeigt. Darin zeigen sich die Pfaffnauerinnen und Pfaffnauer aber auch schockiert ob der Häufung der Vorfälle. «Die ganzi Sach isch truurig …», «So saucheibe» oder «Nid zum gloube … üsi chranki Mönschheit», heisst es etwa in der Kommentarspalten.

Aus Angst: Katzen müssen drinnen bleiben

Sollte ein Täter erwischt werden, drohen happige Strafen. Je nach Vergehen wird das Quälen eines Tieres mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder Geldstrafen bestraft. Die Tierquälerei ist in Artikel 26 des Tierschutzgesetzes geregelt und beschränkt sich auf wenige, genau umschriebene Tatbestände. Im rechtlichen Sinn begeht eine Tierquälerei unter anderem, wer vorsätzlich oder fahrlässig ein Tier misshandelt, vernachlässigt oder dessen Würde in anderer Weise missachtet. Am schwersten ins Gewicht fällt dabei die absichtliche Tötung einer Katze, wie es etwa vergangenen Sommer in Kriens geschehen ist (zentralplus berichtete).

Die Vorfälle in Pfaffnau sind bisher verhältnismässig glimpflich ausgegangen. Sie sorgen in der Gemeinde aber dennoch für grosse Verunsicherung. So wird etwa rege diskutiert, ob man die Katzen mit Tracker versehen sollte, um ihre Streifzüge nachverfolgen zu können. Gleich mehrere Personen schreiben zudem, dass sie ihre Katzen, bis der mutmassliche Tierquäler gefasst sei, nicht mehr vor die Türe lassen würden.

Verwendete Quellen
  • Facebook-Gruppe Pfaffnau
  • Anfrage bei der Luzerner Polizei
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 20.03.2024, 06:32 Uhr

    Freigänger-Katzen drinnen zu lassen ist im Übrigen ebenfalls Tierquälerei und vermutlich das grössere Übel.

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