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Warum Snacks hilfreich sein können

Die Herausforderung, für seine Kinder zu kochen

Kinderernährung ist nicht immer leicht. (Symbolbild). (Bild: Freepik.com)

Kinder sind wählerisch, und Mütter möchten nur das Beste für ihre Kinder. Keine leichte Aufgabe, wenn es ums Essen geht.

Essen war für mich immer schon ein sehr präsentes Thema. Nicht nur, weil ich Köchin bin, sondern auch schon als Kind. Es war wichtig, als Familie zusammen am Tisch zu essen. Ganz egal, ob wir Hunger hatten oder nicht. Dabei mussten wir von allem probieren, auch dann, wenn wir es schon hundertmal probiert hatten und es noch immer nicht mochten. Meine Mama hatte jeweils viel Mühe und Zeit investiert, um unter anderem Brot, Butter und Joghurt selber herzustellen. Wir Kinder waren wohl wenig dankbar, aber einfach ehrlich, wenn wir uns mit «Hani ned gern» oder «Das isch ned fein» äusserten.

Wir mussten immer den Teller leer essen, vorher durften wir nicht aufstehen. Leider entwickelte sich das in eine falsche Richtung. Hatten wir etwas übrig gelassen, wurde es aufbewahrt und uns bei der nächsten Mahlzeit erneut vorgesetzt. Das Ganze hat definitiv sein Ziel verfehlt, denn anstatt zu lernen, Nahrungsmittel zu mögen, entwickelten ich, meine Schwester und der jüngste Bruder eine Essstörung. Zwar alle in verschiedenen Lebensabschnitten, aber der Ursprung liegt definitiv in unserer Kindheit.

Nun bin ich die, die kocht

Jetzt bin ich selber Mama und bin dafür verantwortlich, wie meine Kinder den Umgang mit Essen lernen. Von Anfang an war mir wichtig, dass sie eine Vielfalt geboten bekommen, allerdings ganz ohne Druck. Wenn sie etwas nicht essen möchten, ist das eben so. Dennoch ärgert es mich manchmal, wenn ich was richtig Tolles koche und dann Brot verlangt wird. Klar ist es mir wichtig, dass die Kleinen alle Nährstoffe bekommen, aber zwingen kann und will ich sie nicht.

Nach meiner Erfahrung probiert ein Kind eher mal etwas, wenn es nicht gezwungen wird. Klar frage ich ab und an, ob sie etwas probieren möchten, akzeptiere ein Nein aber ganz klar. Was auch super funktioniert, sind Esswaren in Formen. Dafür kann man zum Beispiel einen Guetzliausstecher verwenden. Und wohl das Wichtigste: vorleben. Ich koche immer wieder Menüs, von denen ich weiss, dass die Kids sie nicht mögen. Ich esse sie dann selbst, frage, ob sie auch etwas abhaben möchten, aber biete immer eine Alternative an. Viel wichtiger ist mir, dass sie satt ins Bett gehen.

Kinder wissen, wann sie genug haben

Es ist sehr spannend, die Entwicklung und das Essverhalten eines Kindes zu beobachten. Als Elternteil ist es aber manchmal nicht einfach, dabei entspannt zu bleiben. Mein Sohn hat im Moment eine Spaghettiphase. Das ist nicht einfach, denn zum einen will ich nicht nur Spaghetti kochen, zum anderen möchte ich aber, dass er etwas isst. Aber ich vertraue ihm komplett. Ich setze die Rahmenbedingungen, lasse ihn aber selbst entscheiden. Denn es ist doch so: Wenn sie auf die Welt kommen, sagen sie uns, wann und wie viel sie essen möchten. Als wir also bei ihm mit fester Nahrung angefangen haben, wusste ich, dass diese Intuition immer noch da ist, und habe darauf vertraut.

Beide Kinder haben ihre Vorlieben, und beide sind sehr probierfreudig. Der Grosse braucht im Moment viel und schnelle Energie. Das bekommt er eben von den Nudeln. Oder Brot. Oder Reis. Diese Dinge isst er eigentlich immer. Und ich käme nicht auf die Idee, ihm diese zu verweigern. Und siehe da, plötzlich kommt ein Ja auf meine Frage, ob er vom Gemüse probieren möchte. Und er möchte mehr. Immer öfter verlangt er wieder nach Gemüse oder Salat, und ich könnte nicht glücklicher sein. Denn wir haben einander vertraut, und er konnte auf seine Intuition vertrauen.

Snacks sind nicht nur Fluch

Was wir sicher alle kennen, ist die Snackbox, die immer mit dabei ist. Kinder haben gefühlt nonstop Hunger. Wenn wir bedenken, dass ihre Mägen so klein sind wie ihre Fäuste und sich ihr Körper rasant entwickelt, ist es nur logisch, dass sie oft essen müssen. Ich selbst esse ja auch, wenn ich hungrig bin. Warum also soll das mein Kind nicht auch so machen dürfen?

Das Problem ist vor allem, dass sie ständig von Essen umgeben sind und dann gar keinen Hunger mehr haben, wenn wir zu Hause am Tisch sitzen. Aber Kinder funktionieren nun mal anders. Daher rechne ich die Snackbox mit ein. Dabei ist mir die Wahl der Snacks wichtig. Zum einen packe ich immer etwas Sättigendes ein, aber auch Trockenfrüchte zum Naschen, um den Blutzucker zu heben. So können Snacks richtig hilfreich sein.

Mein Fazit daraus? Wir sollten den Fokus nicht auf das gemeinsame Essen am Tisch legen, sondern auf das Essen im Allgemeinen.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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