Luzerner Lifthersteller vor grossen Herausforderungen

Lockdowns in China machen Schindler zu schaffen

Schindler Lifte sind in der Schweiz weit verbreitet, die Firma hat ihren SItz in Luzern. (Bild: ber)

Das Luzerner Unternehmen Schindler steht unter Druck. Die Aufträge gehen zurück – unter anderem wegen Covid-bedingten Lockdowns in China. Und das ist nur eine von vielen Herausforderungen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 war das Geschäft von Schindler weiterhin unter Druck. «Insbesondere aufgrund der verlangsamten Entwicklung der chinesischen Wirtschaft», wie der Luzerner Lifthersteller in einer Medienmitteilung schreibt.

Gründe hierfür seien Covid-bedingte Lockdowns in China, anhaltende Störungen in der Lieferkette und starke Inflation.

«Wir sehen uns weiterhin mit einer einzigartigen Mischung von Herausforderungen konfrontiert, die in ihrem Ausmass und ihrer Komplexität beispiellos sind.»

Silvio Napoli, Verwaltungsratspräsident und CEO

Ergebnisse von Schindler durch Verschärfung in China belastet

Der Auftragseingang sei in den ersten Monaten dieses Jahres um 3 Prozent auf 6227 Millionen Franken angestiegen. Allerdings ging der Umsatz um 2,4 Prozent zurück auf 5345 Millionen Franken. «Wir sehen uns weiterhin mit einer einzigartigen Mischung von Herausforderungen konfrontiert, die in ihrem Ausmass und ihrer Komplexität beispiellos sind. Die Probleme in der Lieferkette in Kombination mit der verschärften Situation in China und der stark steigenden Inflation haben unsere Ergebnisse in den ersten sechs Monaten des Jahres belastet», wird Silvio Napoli, Verwaltungsratspräsident und CEO von Schindler, in der Mitteilung zitiert.

Und weiter: «Die seit Februar forcierten Massnahmen zur Performance- und Profitabilitätssteigerung zeigen bereits erste Erfolge. Ihre volle Wirkung werden sie jedoch aufgrund der Vorlaufzeiten in unserem Auftragsbestand erst in einiger Zeit entfalten.»

Die Regionen Amerika sowie Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) verzeichneten positives Wachstum, während die Region Asien-Pazifik unter dem starken Rückgang im chinesischen Neuanlagenmarkt litt.

Konzernleitung stellt sich neu auf

Gemäss der Mitteilung gibt es bei Schindler einige Änderungen in der Konzernleitung. Finanzchef Urs Scheidegger werde die Konzernleitung verlassen und per 1. September 2022 zum Chief Risk Officer ernannt. In seiner neuen Rolle werde er an den Aufsichts- und Strategieausschuss berichten.

Carla De Geyseleer wird seine Nachfolge als Finanzchefin (CFO) in der Konzernleitung antreten. Zuletzt war sie in der gleichen Position bei Volvo Cars. Davor war sie CFO bei Société Générale de Surveillance (SGS) sowie in verschiedenen Führungspositionen im Finanz- und Controlling-Bereich bei Vodafone und DHL tätig. Carla De Geyseleer ist Verwaltungsratsmitglied bei Hilti und Polestar und Beiratsmitglied der Universität Genf.

Sabine Siméon-Aissaoui, verantwortlich für Supply Chain, wird per 31. Juli 2022 aus der Konzernleitung ausscheiden und das Unternehmen verlassen.

Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hatte schon einen schweren Start in das laufende Jahr. Verschärfte Probleme bei den Lieferketten, teurere Rohstoffe und Lockdowns in China haben dem Unternehmen zugesetzt. (zentralplus berichtete).

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Dr. Daniel Zimmermann
    Dr. Daniel Zimmermann, 22.07.2022, 12:12 Uhr

    Gibt es jetzt wieder weitere Hauruck-Kostenspar-Projekte zum sogenannten «Kistentarif»? Das Personal kommt an die Leistungsgrenze.

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