Schriftzug wieder entfernt

Luzerner Brillengeschäft eckt mit «Mohrenkopf»-Spruch an

Für diese Aktion auf seinem Schaufenster erhielt der Luzerner Optiker gemischte Reaktionen. (Bild: Facebook)

Ein Luzerner Optiker wollte mit «Mohrenkopf»-Sprüchen an seinem Schaufenster auf Rassismus aufmerksam machen. Doch der Schuss ging nach hinten los: Nach heftigen Reaktionen in den sozialen Medien hat er die Schriftzüge wieder entfernt.

«Ob weiss, ob schwarz, ob gelb oder braun – jeder Kopf braucht eine Brille» prangte an einem Schaufenster des Brillengeschäfts Pfistergassoptik. Auf dem anderen steht: «Was bin ich? a) Schoggikuss, b) Schaumkuss, c) Mohrenkopf, d) Schockoköpfli, e) weiss nicht mehr, wie ich heisse ...» Der angepeilte Humor kommt auf Social Media nicht gerade gut an.

Die Online-Plattform «Ron Orp Luzern» stellte die Fotos der Schaufenster am Donnerstag auf Facebook und schrieb dazu: «Liebe Scherzkekse der Pfistergassoptik, eure Verharmlosung von Rassismus in der Schweiz macht mir ehrlich gesagt etwas Bauchweh.»

Geschäftsführer wollte Zeichen gegen Rassismus setzen

Ein weiterer Nutzer wirft dem Optiker vor, die aktuelle Debatte für Werbezwecke missbraucht zu haben. Wenig später reagiert Jürg Lischer, Geschäftsführer von Pfistergassoptik, in den Kommentaren und zeigt sich enttäuscht. «Es ist nicht die Rückmeldung, die ich problematisch finde. Die Art und Weise finde ich schwierig. Aber ich hab es angezettelt, ich stehe es aus.»

Die Idee hinter den Schriftzügen sei nicht böswillig gewesen: «Wir wollten eigentlich mitteilen, dass es schlauer wäre, den Rassismus an der Wurzel zu packen und dass jeder bei uns willkommen ist, ob schwarz, weiss, braun.» Ob die Aktion gut war, könne er nicht sagen. Er habe unterschiedliche Rückmeldungen erhalten, schreibt er auf Facebook.

Zu einer Reaktion veranlasst sah man sich bei der Pfistergassoptik offenbar trotzdem: Der «Schriftzug ist weg», schreibt Lischer schliesslich auf Facebook.

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