Ein Luzerner Optiker wollte mit «Mohrenkopf»-Sprüchen an seinem Schaufenster auf Rassismus aufmerksam machen. Doch der Schuss ging nach hinten los: Nach heftigen Reaktionen in den sozialen Medien hat er die Schriftzüge wieder entfernt.
«Ob weiss, ob schwarz, ob gelb oder braun – jeder Kopf braucht eine Brille» prangte an einem Schaufenster des Brillengeschäfts Pfistergassoptik. Auf dem anderen steht: «Was bin ich? a) Schoggikuss, b) Schaumkuss, c) Mohrenkopf, d) Schockoköpfli, e) weiss nicht mehr, wie ich heisse ...» Der angepeilte Humor kommt auf Social Media nicht gerade gut an.
Die Online-Plattform «Ron Orp Luzern» stellte die Fotos der Schaufenster am Donnerstag auf Facebook und schrieb dazu: «Liebe Scherzkekse der Pfistergassoptik, eure Verharmlosung von Rassismus in der Schweiz macht mir ehrlich gesagt etwas Bauchweh.»
Geschäftsführer wollte Zeichen gegen Rassismus setzen
Ein weiterer Nutzer wirft dem Optiker vor, die aktuelle Debatte für Werbezwecke missbraucht zu haben. Wenig später reagiert Jürg Lischer, Geschäftsführer von Pfistergassoptik, in den Kommentaren und zeigt sich enttäuscht. «Es ist nicht die Rückmeldung, die ich problematisch finde. Die Art und Weise finde ich schwierig. Aber ich hab es angezettelt, ich stehe es aus.»
Die Idee hinter den Schriftzügen sei nicht böswillig gewesen: «Wir wollten eigentlich mitteilen, dass es schlauer wäre, den Rassismus an der Wurzel zu packen und dass jeder bei uns willkommen ist, ob schwarz, weiss, braun.» Ob die Aktion gut war, könne er nicht sagen. Er habe unterschiedliche Rückmeldungen erhalten, schreibt er auf Facebook.
Zu einer Reaktion veranlasst sah man sich bei der Pfistergassoptik offenbar trotzdem: Der «Schriftzug ist weg», schreibt Lischer schliesslich auf Facebook.
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Physiotherapie, 27.06.2020, 12:36 Uhr Demokratie bedeutet:
Wir haben das Recht unsere freie Meinung zu äussern.
Wir haben die Pflicht dem/der Anderen zu zuhören um ihn/ sie zu verstehen.
Gewaltfreie Kommunikation gibt unserer Gesellschaft eine neue Chance miteinander zu leben , uns gegenseitig zu verstehen und gut miteinander umzugehen.
Eine Chance das aufzuarbeiten was Jahrhunderte verbrochen wurde.
Andrea Hörig👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMarie-Françoise Arouet, 27.06.2020, 15:11 Uhr Was wurde denn „Jahrhunderte verbrochen“.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterLukas, 29.06.2020, 08:34 Uhr Nein, es besteht glücklicherweise keine Pflicht anderen zu zuhören.
Es gibt das Recht, die Meinung frei zu äussern. Aber zur Meinungsfreiheit gehört es auch, andere Meinungen kritisieren zu dürfen. Das wird gerne vergessen.
Sprich:
Nur weil die Reaktionen auf eine Meinung unangenehm sind, schränken diese die Meinungsfreiheit noch lange nicht ein.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
ludin, 26.06.2020, 22:07 Uhr In der Diskussion um politisch korrekte sprache meinte er ein sehr beleibter kollege, sprache würde nicht verletzen. ich verklemmte mir die frage, wie er reagieren würde, wenn er als «dicke pfluttere» tituliert würde.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMarie-Françoise Arouet, 27.06.2020, 07:26 Uhr Dabei hätten Sie so möglicherweise der diversity Vorschub und Ihren Beitrag geleistet, um einer weiteren diskriminierten Minderheit zu Geld, Quote und vielleicht sogar einem Winselfach an einer Hochschule zu verhelfen.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterRoli Greter, 27.06.2020, 08:11 Uhr Eine gereifte und vernünftige Person steht darüber, und offenbar entspricht «dicke Pfluttere» wohl der Wahrheit. Das traurige in der ganzen Diskussion ist, dass es vielen Menschen ganz offensichtlich an Selbstvertrauen fehlt.
Gruss von einem Verrückten.PS: Mensch Ludin, wo hast du schreiben gelernt? In der Baumschule? 😉
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Marie-Françoise Arouet, 26.06.2020, 13:31 Uhr Die ganze vollkommen intellektfreie und hysterische Idiotie wird irgendwann auch wieder versickern, so wie sie aus den Senkgruben selbstgefälligen Pharisäertums und kurzschlüssiger Moralfahnenschwingerei hochgeblubbert ist. Diese sogenannten „shitstorms“ sind ja nichts Anderes als der Pranger und die Denunziationsbriefkästen des Mittelalters und stehen jedem Demokratieverständnis und jeder offenen Debatte diametral entgegen. Dabei werden sie getragen von einer jämmerlichen Minderheit, die ja etwa auch bereits nach Zensur missliebiger Meinungen hier auf „Z+“ schreit.
Für die stets einwandfreien, sympathischen, originellen und dazu kulturell engagierten Optiker tut es mir leid.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterolga von der wolga, 26.06.2020, 14:07 Uhr ach peter….denk an deinen blutdruck ❤️
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMarie-Françoise Arouet, 26.06.2020, 15:31 Uhr Ach Du bist das! 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
Ich dachte ja an irgendeine Ex. Sind wir schon soweit?👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterLischer Jürg, 26.06.2020, 18:28 Uhr Lieber Peter, danke für deine moralische Unterstützung. Und Olga hat recht, immer schön auf den Blutdruck achten.
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Silvan Studer, 26.06.2020, 12:51 Uhr Der Antirassismus-Wahn frisst seine eigenen Kinder.
Man muss sich von all dem distanzieren und kann nur den kühlen Kopf schütteln.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter