Bereit für eine rüüdige Fasnacht

Die Vereinigte: Freude trotz fehlenden Bewilligungen

Urs «Strunk» Amberg, Gabriel «Gäbu» Kaspar, Carmen Isaak, Robert Marty und Marc «Röhru» Rohrer (v.l.n.r.)

Die Guuggenmusigen bereiten sich mit Vollgas auf die drei schönsten Tage in Luzern vor. Jetzt fehlen nur noch die Bewilligungen.

Die Vereinigten haben heute Donnerstag über die aussergewöhnliche Fasnacht informiert, die dieses Jahr auf Luzern zukommt.

Begeistert zeigt sich Präsident Robert Marty von der neuen Beflaggung der Pfistergasse. Letztes Jahr wurde ja der Guuggerbaum von Kindern geschmückt. Normalerweise zieren den Baum Guuggenmusig-Signete, Fahnen und sonstige Exponate der Vereinigte-Mitgliedern.

Dieses Jahr dürfen die Kinder die Pfistergasse verschönern. «Nach der Fasnacht setzen wir uns zusammen, um zu überlegen, ob und wie wir dieses Projekt im ganzen Kanton umsetzen können.» (zentralplus berichtete).

Allein für die Gestaltung der Flaggen, die nun in der Pfistergasse wehen, hätten sich Tausende Schulkinder ins Zeug gelegt. Und weils so schön ist, könnten für die nächste Ausgabe bald noch mehr Schulen und Gemeinden angefragt werden, ob sie mitmachen möchten.

«Das ist ein ganz wichtiges Projekt für den Nachwuchs. Wir verfolgen es mit entsprechender Begeisterung», sagte Präsident Robert Marty.

Guuggerbaum wird 40 und deshalb besonders gestaltet

Die Luzerner Fasnacht feiert dieses Jahr ein rüüdig bäumiges Jubiläum: Der Guuggerbaum feiert sein 40-jähriges Bestehen. Die Idee zu ihm kam den Guuggen einst, um ihre Kreativität ein wenig zur Schau stellen zu können. Damit der diesjährige Baum besonderes wird, arbeiten 20 Bäumeler für den Guuggerbaum. «Er wird dieses Jahr anders aussehen als sonst», sagt Marty. Zu viel wolle er aber noch nicht verraten. Aufgestellt wird der Guuggerbaum am Mittwoc, 23. Februar. Um 18 Uhr startet der Guuggerapéro, zu dem etwa die Präsidenten der Jubiläums-Guuggen und die Zunftmeister eingeladen sind.


Programm bäumige Mettwoch, 23. Februar 2022

19:00 Uhr Treffen auf dem Mühleplatz mit Kafi-Ausschank. Der Kornmarkt ist gesperrt. Traditionell schwarz mit weissen Handschuhen.

19:30 Uhr Fackelumzug auf den Kornmarkt

20:00 Uhr Enthüllung und Aufrichte des Guuggerbaums

20:30 Uhr Apéro beim Baum


Programm truurige Friitig, 4. März 2022

16:00 Uhr Start Festbetrieb «Unter der Egg»

19:30 Uhr Guuggerbaum-Fällen

22:00 Uhr Verpflegung und Ende der Festivitäten


Die neue App hat schon nach vier Tagen Tausende Nutzer

Begeistert ist das Komitee vom Start seiner neuen Fasnachts-App. «Die Vereinigte» (Play Store, App Store) informiert über alle Guuggenkonzerte, Umzüge und allerlei Neuigkeiten aus den Guuggen. Ein Journalist fragte bei der Pressekonferenz, weshalb es nun mit den Angeboten von den Vereinigten und dem Lozärner Fasnachtskomitee gleich zwei Apps für die Fasnacht gebe.

Die ehrliche Antwort: «Da haben wir zu wenig miteinander geredet. Wir wussten nicht, dass auch das LFK an einer App arbeitet», so Marty. Dafür hätten die Vereinigten nun eine eigene Plattform, auf der sich die 80 Guuggen-Mitglieder auch austauschen und sich ins rechte Licht rücken können.

Verschiedentlich hätten die Vereinigten Anfragen bekommen, ob beispielsweise auch Restaurants ihre Fasnachtsveranstaltungen in der App eintragen dürfen. «Das wollen wir fürs Erste noch nicht, überlegen es uns aber für später», so Marty. Zumindest zum Start der App wünschen sich die Vereinigten, dass auf der App die Guuggen im Mittelpunkt stehen.

Die Luzerner Fasnacht bekommt eine neue Guuggenbühne

Zwei grosse und eine kleine waren es bisher, nun kommt noch eine dritte grosse Bühne dazu: Neu paukts und trompetets auch auf dem Falkenplatz. «Mit der neuen Bühne hoffen wir, dass wir die Leute etwas besser verteilen können», sagt Marty.

«Im Dezember glaubte noch niemand, dass wir auch nur einen Schritt in die Altstadt machen werden.»

Robert Marty, Präsident Die Vereinigte

Die Bewilligungen für die Umzüge an der Luzerner Fasnacht fehlen noch

Ob Monstercorso oder Chindermonschter: Für alle grossen Umzüge laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. «Im Dezember glaubte noch niemand, dass wir auch nur einen Schritt in die Altstadt machen werden», sagt Marty. Entsprechend improvisiert gehen die Guuggen an die diesjährige Fasnacht heran.

«Es wird sicher die eine oder andere Guugge geben, die in einem Kostüm aus den Vorjahren kommt.» Aber auf Neues dürfe man sich auch freuen. «Wir wissen sogar von einer Guugge, die daran arbeitet, in Rekordzeit einen Wagen auf die Beine zu stellen.» Und der Baumchef, der für den Guuggerbaum jeweils den Kontakt zu den Guuggen hält, weiss bis jetzt nur von einer einzigen Guugge, dass sie dieses keine Fasnacht feiert.

Das Musizieren scheint trotz der langen Pause noch ganz gut zu funktionieren, vernimmt das OK aus den grösseren Guuggen. Einige würden allenfalls mit einem etwas kleineren Liederrepertoire auftreten, um der kurzen Vorbereitungszeit gerecht zu werden. «Von allen grösseren Guuggen wissen wir, dass sie fleissig am Üben sind», sagt Marty.

Jetzt braucht es nur noch die Bewilligungen für die Umzüge. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass das nach dem Bundesratsentscheid über mögliche Lockerungen der Pandemiemassnahmen möglich sein wird», beruhigt Robert Marty alle rüüdigen Fasnächtler, die die rüüdig schönsten Tage im Jahr kaum erwarten können. Schon Anfang Monat hat der Kanton «möglich gemacht werden soll, was möglich ist» (zentralplus berichtete).

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 11.02.2022, 09:06 Uhr

    Der Hintergrund sagt mehr über die Fasnacht aus, als die Protagonisten und Fasnachts-Fetischisten im Vordergrund. Diese könnten nämlich noch etwas von Leopold Haefliger oder der Bohème Musig lernen. So geht Fasnacht.

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