Für die Brauer wird ein Wunsch wahr

Baarer Bier wird bald auch mit Zuger Bio-Gerste gebraut

Der Anbau von Braugerste steckt in der Schweiz noch in den Kinderschuhen. Gemeinsam mit der IG Bio Zugerland lässt die Brauerei Baar nun erstmals in Zug an drei Standorten die wichtige Zutat für Bier anpflanzen.

«Zuger Braugerste anzupflanzen, davon haben wir schon vor vielen Jahren geträumt», sagt Martin Uster, Geschäftsleiter der Brauerei Baar. Mit «wir» meint Uster auch Braumeister Urs Rüegg, der in Zukunft dem Wunsch nach noch mehr Regionalität beim beliebten Bier aus Baar gerecht werden kann.

Wie die meisten Schweizer Brauer beziehen auch Baarer ihre Gerste nämlich zu grossen Teilen aus Deutschland. Seit Ende April wächst die Sommergerste laut einer Mitteilung von Baarer Bier aber auch auf zwei Feldern in Edlibach, in der Unterschwand und auf dem Neuhof in Menzingen.

Insgesamt sind es 3,5 Hektaren Gerste, die auf hiesigen Feldern angebaut werden. «Wir erwarten voraussichtlich einen Ernteertrag von fünf bis sechs Tonnen gemälzter Braugerste», erklärt Baarer-Bier-Geschäftsführer Martin Uster auf Anfrage.

Der Jahresbedarf an Braugerste in der Brauerei Baar liege etwa bei 400 bis 430 Tonnen. Dafür würden rund 125 Fussballfelder Anbaufläche benötigt. Bisher werden jedoch nur knapp 4 Prozent der benötigten Gerste in der Umgebung angepflanzt. «Es ist unwahrscheinlich, dass wir die gesamte Produktion einmal auf regionale Gerste umstellen können», sagt Uster.

Der Anbau sei eine echte Herausforderung, schreiben die Brauer, da für die Herstellung von Braugerste ein konstanter Proteingehalt zwischen 9.5 und 10.5-Prozent benötigt wird, um auch tatsächlich für Bier zu taugen. Mit der Verwendung von Sommergerste soll das aber gelingen.

Bio Zugerland hilft beim Anbau

Unterstützung erhalten die Zuger Bauern und Brauer von Bio Zugerland, die den Anbau als Partner begleitet und auf verschiedenen Feldern koordiniert. «Im Sinne einer möglichst klimaneutralen Handhabung liegt uns viel daran, die hiesigen landwirtschaftlichen Produkte auch möglichst lokal zu vermarkten», lässt sich Präsident Peter Waltenspül zitieren. «Deshalb mach die Zusammenarbeit mit der Braui einfach Sinn.»

Ende August wird die angebaute Gerste geerntet. Sie wird nicht reichen, um die gesamte Produktion auf einheimische Gerste umzustellen. Welche Bierspezialität die Brauerei Baar aus der Zuger Bio-Brauzutat machen wird, lässt sie noch offen. Martin Uster: «Wir haben da schon unsere Pläne, die aber noch nicht ganz spruchreif sind.»

Bauern und Brauer: Bio-Bauer Thomas Pfister, Brauerei-Geschäftsführer Martin Uster, Bio-Zugerland-Präsident Peter Waltenspühl und Brauermeister Urs Rüegg spannen zusammen. (Bild: zvg)
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