Kitesurfer kämpfen um ihr Stück Wasser

Der Kitesurf Club Schweiz will das drohende Verbot auf dem Sempachersee bekämpfen. Den Kitern will man Seeflächen freigeben, welche für diese Sportart nicht geeignet sind, schreibt der Verein in einer Mitteilung.

Ab 2016 ist das Kitesurfen auf den Schweizer Seen erlaubt. Die meisten Kantone haben im Gespräch mit den Kitesurfern und anderen Nutzergruppen einen Konsens gefunden und allfällige Regeln erlassen. «Obwohl die Rechtslage geändert hat, planen die Luzerner Behörden das Kitesurf-Verbot auf dem Sempachersee trotzdem durchzusetzen», moniert der Kitesurf Club Schweiz in einer Mitteilung.

«Die Kitesurfer werden weiterhin diskriminiert und bekamen bis dato nie die Gelegenheit auf ein persönliches Gespräch mit der zuständigen Arbeitsgruppe des Kantons. Stattdessen wurde darauf verwiesen, dass man sich im Rahmen einer Vernehmlassung äussern könne.»  Aufgrund der topografischen Lage ist der Sempachersee der einzige See im Kanton Luzern, für welchen die umweltfreundlichen Sportarten Wind- und Kitesurfen geeignet ist. 

Natürliche Laichgebiete betroffen

Die umfassenden Erläuterungen in der aktuell laufenden Vernehmlassung seien mehr als fraglich, so der Verein. «Durch lückenhafte und einseitige Zitate und den Verweis auf nicht fundierte Studien entsteht der Eindruck, dass Kitesurfen für die Flora und Fauna schädlicher sein soll als andere Segelklassen oder gar motorbetriebene Schiffe.» So begründen die Behörden ihr Verbot beispielsweise damit, dass durch das Kitesurfen die natürlichen Laichgebiete des Hechtes im Schilf gefährdet seien. 

Zudem sollen Brutvögel durch die Kiter erheblich gestört werden und eine einschneidende Dezimierung von Vogelbeständen sei die Folge, befürchtet der Kanton. Der Haubentaucher und seine heute stabile Population wird speziell erwähnt. Auch Fischer würden durch die Kitesurfer beeinträchtigt, heisst es als Begründung in der Vernehmlassung. Als Genugtuung wollen die Luzerner Behörden einen grossen Teil des Vierwaldstättersees freigeben. «Die Windverhältnisse auf dem Luzerner Teil dieses Sees sind jedoch praktisch unmöglich für das Wind- und Kitesurfen. Diese Tatsache ist auch den Behörden bekannt.»

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