Verweigerter Händedruck: «Das ist nicht akzeptabel»

Felix Müri, SVP

Für den Luzerner Nationalrat Felix Müri (SVP), Präsident der nationalrätlichen Bildungskommission, ist der Entscheid einer Basler Gemeinde nicht akzeptabel: «Der Händedruck gehört zu unserer Kultur. Es ist eine Geste des Respekts und eine Frage von Anstand.» Daran dürfe nicht gerüttelt werden, sagt Müri gegenüber «20 Minuten». «Heute ist es der Händedruck und was ist es morgen?»

Nach dem Unterricht verabschieden sich die Schüler der Sekundarschule Therwil BL bei der Lehrerin mit einem Händedruck. Allerdings nicht alle. Mit muslimischen Schülern wurde eine Vereinbarung abgeschlossen, die es ihnen erlaubt, den Lehrerinnen die Hand nicht zu schütteln. Dies, nachdem sich zwei Schüler geweigert hatten, ihrer Klassenlehrerin die Hand zu geben. Gemäss Informationen der Zeitung «Schweiz am Sonntag» befassen sich mehrere Gemeinden mit dieser Frage, so in Baselland und der Zentralschweiz.

Müri sowie zahlreiche Politker und Feministinnen warnen vor einer Parallelgesellschaft, in der andere Rechte und Pflichten gelten. «Wir müssen nur nach Brüssel oder Paris schauen, um zu sehen, wohin das führen kann», sagt er gegenüber 20 Minuten. Man müsse aufhören, Intoleranz länger mit Toleranz zu begegnen. Sonst entstünden hierzulande noch Scharia-Gerichte, so wie das in Grossbritannien bereits der Fall sei.

Händeschütteln im Islam

Im Islam gilt gemäss einigen Rechtsschulen, dass ein Mann eine Frau, die nicht seine Ehefrau ist, nicht berühren darf. Diese islamische Tradition stammt vom Hadith-Gelehrten Tabarani, der im 9./10. Jahrhundert gelebt hat. In seinem «grossen Lexikon» hielt er fest: «Es ist besser, dass einer von euch mit einem Eisenstachel in den Kopf gestochen wird, als dass er eine Frau berührt, die er nicht berühren darf.»

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