WWF und VCS mit klarer Ansage

Umweltverbände wollen ganz auf Luzerner Bypass verzichten

Durch den Bypass würde die Ein-/Ausfahrt zum Sonnenbergtunnel doppelt so breit. Deshalb fordert Kriens eine Überdeckelung dieses Abschnitts.

(Bild: iPhoto)

Noch bis am 7. Juli läuft die Auflage Bypass Luzern ab. Die Umweltverbände VCS und WWF fordern den Verzicht auf das Autobahnprojekt. Es beruhe auf falschen und unzureichenden Grundlagen – und sei nicht mehr aktuell.

Wenn der Bund die verbindlichen Klimaziele im Bereich der Mobilität erreichen wolle, brauche es eine «rasche Umlagerung vom Auto auf den öffentlichen Verkehr», so die Luzerner Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) und dem World Wildlife Fund (WWF).

Die Zielvorgabe «Netto-null-2050» wurde an der Pariser Klimakonferenz beschlossen. Der Bypass aber bewirke mit seinem massiven Kapazitätsausbau für den motorisierten Verkehr das Gegenteil: Die Umweltverbände beantragen deshalb in einer gemeinsamen Einsprache am Freitag den Verzicht auf das Projekt, wie sie am Freitag mitteilen.

Ein massiver Kapazitätsausbau für den motorisierten Individualverkehr sei nicht kompatibel mit den verbindlichen Klimazielen von Paris und dem «Netto-null-2050»-Ziel von Bund und Kanton. «In der Agglomeration Luzern müssen wir jetzt auf den öffentlichen Verkehr und den Velo- und Fussverkehr setzen», lässt sich Nationalrat Michael Töngi (Grüne), Präsident des VCS Luzern, in der Mitteilung zitieren.

Nutzen des Bypass «mehr als fraglich»

Die beiden Verbände fordern, dass der Bund die Auswirkungen des Bypass-Projekts auf die verbindlichen Klimaziele ausweist. Im aktuellen Projekt fehle aber «jede seriöse Bezugnahme auf die Klimaproblematik». Angeprangert wird zum Beispiel die «fehlende Berücksichtigung der Klimafrage», ein «fehlerhaftes Verkehrsmodell», «falsche Verkehrsprognosen» sowie eine «falsche Kosten-Nutzen-Analyse». Kurz: Der Nutzen des Projekts sei «mehr als fraglich».

Werde der Bypass trotzdem realisiert, wollen die Umweltverbände entweder eine Umnutzung der heutigen Stadtautobahn für den ÖV oder einen Rückbau ebendieser. Weiter wären aus ihrer Sicht flankierende Massnahmen nötig, etwa bezüglich Lärmschutz oder Siedlungsverträglichkeit.

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