Sie schossen übers Kreuz

Schützenskandal: Vater und Sohn betrogen beim Rütlischiessen

Das historische Rütlischiessen gibt es schon seit Jahrzehnten. Ein Betrug an der Ausgabe 2019 kommt nun ans Licht.. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Vater und Sohn verhielten sich am Rütlischiessen im letzten Jahr betrügerisch. Während die diesjährige Ausgabe des Wettschiessens am Mittwoch vor Martini nicht stattfinden konnte, gibt es dafür noch ein Nachgang zur letztjährigen Edition.

Wie nun bekannt wurde, kam es bei der letzten Ausgabe des Rütlischiessen zu einem Disziplinarfall. Ein Vater und sein Sohn sollen sich im vergangenen Jahr äusserst unsportlich verhalten haben, wie die «Luzerner Zeitung» berichtete. Dies verkündete der Präsident Daniel Epp anlässlich der diesjährigen Jahresversammlung. Dabei habe der bekannte Karabinerschütze, der einer ständigen Gastsektion angehört und bereits im Besitz der sogenannten Bundesgabe ist, für seinen Sohn geschossen haben.

Vom Rütligeist nichts kapiert

Dies, indem die beiden Teilnehmer übers Kreuz zielten. Dabei machte der Meisterschütze 87 Punkte, was dazu führte, dass sein Sohn die Bundesgabe, den Meisterbecher und den Kopfkranz gewann. Die Punkte jener beiden Schützen wurden nach einer Untersuchung der Rütli-Schiess- und Disziplinarkommission auf null korrigiert.

Auch die drei Preise musste der Bundesgabengewinner zurückgeben. Zudem sind beiden während zwei Jahren vom Rütlischiessen ausgeschlossen. Epp sagt dabei gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Vom viel gelobten Rütligeist haben diese beiden Schützen definitiv nichts kapiert. Durch ihre eigennützige Machtgier haben sie insbesondere Marina Schnider um die einzigartigen Emotionen gebracht, einmal als Siegerin auf dem Rütli ausgerufen zu werden.»

Frau ist «neue» Siegerin

Auf der neu erstellten Rangliste steht nun – nach der Korrektur – eine Frau an erster Stelle. Und zwar die Meisterschützin Marina Schnider der Freiämter Rütlischützen.

Am Mittwoch vor Martini 2020 musste das Schiessen wegen COVID-19 zwar abgesagt werden. Dennoch solle nicht auf die Verbundenheit unter den Schützen der Schweiz verzichtet werden. Deswegen wird am Mittwoch vor Martini der Rütlitag als «vaterländische Feier» gefeiert.

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