Bunter Aktionstag «Park(ing) Day»

Picknicken inmitten Luzerner Parkplatz-Allee

Erstaunlich, wie viel Mobiliar auf einen einzigen Parkplatz passt. (Bild: ewi)

Wenn auf Parkplätzen anstatt der üblichen Autos plötzlich Picknick-Decken und Liegestühle ausgebreitet werden, heisst das: Es ist nationaler Park(ing) Day. An diesem Tag werden schweizweit Parkplätze in Mini-Lebensräume umgewandelt. So auch in der Zähringerstrasse in Luzern.

Das Bruchquartier ist bekannt für seine rechtwinklige Struktur, für die schönen Wohnhäuser aus dem frühen 20. Jahrhundert und – für die vielen Parkplätze, die die Strassenränder der meisten Strassen im Quartier säumen. Wer zum Beispiel vom Polizeigebäude entlang der Zähringerstrasse zum Hotel Alpha läuft, passiert eine schier endlose Kolonne an parkierten Autos, die sich links und rechts entlang der Strasse aufreihen.

Heute Freitag wird diese Monotonie aus Blech und Asphalt jedoch auf einem Parkplatz durchbrochen. Auf dem Parkplatz Nummer 23 steht nämlich kein Auto, sondern ein Gartentisch. Daneben eine Sitzbank, Picknick-Decken, Liegestühle und ein paar Pflanzen. Umrahmt wird das ganze von bunten Fähnchen und Kreidemalereien auf der Strasse.

Die Parkplatz-Aktion in der Zähringerstrasse ist Teil des nationalen Park(ing) Days, an welchem an verschiedensten Orten in der Schweiz Autoparkplätze umgenutzt werden. Die Umweltorganisation Umverkehr organisiert diesen Tag schon seit einigen Jahren. Ziel des Tages ist es, aus Parkplätzen für einen Tag «lebenswerte Strassenräume» zu schaffen, wie es auf der Homepage von Umwerkehr heisst. So finden am Freitag, 17. September, insgesamt über 70 verschiedene solcher Aktionen in über 20 Schweizer Städten statt.

In Luzern gibt es nebst der Aktion in der Zähringerstrasse auch eine in der Libellen- und Bahnhofsstrasse, wobei letztere nicht offiziell über die Organisation Umverkehr läuft. Damit ist der Aktionstag in Luzern relativ bescheiden vertreten. In Zürich wurden rund 20 Aktionen angekündigt, in Basel 14.

Ziel sind Interaktionen mit Passanten

Für die Aktion in der Zähringerstrasse ist die Klimagruppe Bruchquartier zuständig. «Wir wollen mit der Aktion einen Denkanstoss über die Nutzung des öffentlichen Raums und der Strassenräume liefern», sagt Angela, die Hauptverantwortliche.

Aus diesem Grund sei es wichtig, dass der besetzte Parkplatz gut sichtbar ist. So sollen möglichst viele Passantinnen erreicht werden, damit man miteinander ins Gespräch kommt. So befinden sich zur Mittagszeit rund 15 Erwachsene und Kinder auf dem Parkplatz, die dort gemeinsam picknicken.

Zur Mittagszeit hatten sich rund 15 Erwachsene und Kinder auf dem Parkplatz in der Zähringerstrasse eingefunden. (Bild: ewi)

Angela hätte sich zwar noch mehr Interaktionen erhofft, gleichzeitig freut sie sich aber, was die Gruppe aus dem Parkplatz herausgeholt hat: «All dieses Material steht auf nur einem Parkplatz», und deutet auf das viele Mobiliar. «Das zeigt doch, wie viel potenzieller Lebensraum mit den normal genutzten Parkplätzen verschwendet wird.»

Die Aktion ist von der Stadt Luzern bewilligt und mit relativ hohen Kosten verbunden. So kostet es die Klimagruppe Bruchquartier 110 Franken, den Parkplatz für einen Tag zu reservieren. Würde man hingegen ein Auto hinstellen und die Parkuhr einen Tag lang füttern, würde das nur rund 20 Franken kosten.

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