Noch genau 36 Stadtluzerner gehen an die Urne

Der Gang an die Urne stirbt einen einsamen Tod. Mehr als 99 Prozent aller Luzernerinnen und Luzern wählen per Brief.

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Redaktion zentralplus

Keine einzige Seele aus dem Würzenbach, drei Nasen im Obergrund und rekordverdächtige fünf Personen aus dem Wahlkreis Säli haben sich persönlich an die Urne bemüht. In der ganzen Stadt Luzern sind es gesamt noch 36 Personen, die den Wahlzettel in die Urne stecken. Alle andere wählen per Post – seit Beginn des Jahres müssen sie das Couvert nicht einmal mehr frankieren.

In Prozenten ausgedrückt heisst das, dass nur noch 0.15 Prozent aller Wahlzettel direkt in die Urne geworfen werden. Mit einem kleinen Geschlechterunterscheid: Während es bei den Frauen 0.17 Prozent sind, sind die Männer noch urnen-scheuer: Nur 0.13 Prozent pflegen noch den Urnengang.

Auffälligkeiten auch bei der Altersstruktur

Schaut man sich die Stimmbeteiligung nach Jahrgangsgruppen an, gilt es, die Alten zu loben und die Jungen zu schelten: Geben doch bei den 70- bis 79-Jährigen fast 62 Prozent ihre Stimme ab, sind es bei den unter Dreissigjährigen nicht einmal 30 Prozent. Die Lust an der Demokratie wächst also mit dem Alter.

Ein lustige Feststellung hier zum Gender Gap: Die Frauen scheinen nach 80 Jahren und älter so langsam die Lust an der Politik zu verlieren, während die Männer auch im hohen Alter noch fleissig ihre politische Meinung kundtun – der Unterschied von 60 Prozent (Männer) zu 48 Prozent (Frauen) ist doch recht frappant.