Frischer Wind ist abgeflaut

Krienser Stadtpräsidentin zur fünften Schlappe an der Urne

Stadtpräsidentin Kriens, Christine Kaufmann-Wolf, CVP, Stadtrat (Bild: bic)

Der Krienser Stadtrat hat fast alle kommunalen Abstimmungen seit dem Legislaturbeginn am 1. September 2020 verloren – so auch letzten Sonntag. Wie ist das zu erklären? zentralplus hat bei der Stadtpräsidentin Christine Kaufmann nachgefragt.

Seit dem Amtsantritt der fünf neuen Köpfe am 1. September 2020 stimmte die Bevölkerung fünfmal gegen den Willen des Stadtrates – nur gerade einmal folgte eine Mehrheit seiner Empfehlung (zentralplus berichtete). Was ist da los? Die «Schuld» allein dem Stadtrat zu geben, wäre aber verkürzt, meint die Krienser Stadtpräsidentin Christine Kaufmann. «Die Erarbeitung der Abstimmungsvorlagen waren unter anderem Aufträge aus dem Parlament, die der Stadtrat engagiert ausgeführt hat», schreibt sie auf Anfrage.

Auch die Mehrheit des Parlaments habe diesen jeweils zugestimmt. «Leider haben die Empfehlungen des Stadtrats wie auch die des Einwohnerrats schlussendlich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu wenig erreicht.»

Es scheint, als hätte das Versprechen vom frischen Wind seine Kraft verloren (zentralplus berichtete). Wieso gelingt es nicht, die Krienser Bevölkerung an Bord zu holen? «Der Stadtrat ist sehr engagiert und setzt sich stets für die Stadt Kriens und deren Anliegen ein», wiederholt Kaufmann das Wahlversprechen.

Die Stadtregierung habe vom Parlament und damit von der Stimmbevölkerung den Auftrag erhalten, die Stadtfinanzen ins Gleichgewicht zu bringen. «Sparen ist weder einfach noch angenehm. Diesen Auftrag setzen wir um. Nebenbei darf die Stadt sich nicht den Entwicklungen verschliessen. Für einen Teil der Bevölkerung sparen wir zu stark und für die anderen zu wenig.»

Der Stadtrat werde die Situation nun analysieren und besprechen, kündigt die Krienser Stadtpräsidentin an.

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7 Kommentare
  • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
    Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 15.02.2022, 19:30 Uhr

    1. Kriens wird mit dem neuen Stadtrat leben (müssen). Wir sollten ihn bei den nächsten Wahlen nicht schon wieder in die Wüste schicken, wie wir das beim letzten Stadtrat im 2020 zu ausserordentlichen 100% gemacht haben. Im Prinzip sind es keine schlechten Leute, die wir hier im Stadthaus haben. Sie haben einfach, wie der Artikel klar aufzeigt, das Gefühl verloren, was in der Krienser Bevölkerung Anklang findet, und was nicht. Aber daran kann man arbeiten.
    2. Der Stadtrat muss wieder die Nähe zur Krienser Bevölkerung finden. Mit dem Ende von Corona sollte das auch leichter sein. Einfach gestaltete Informationsveranstaltungen in unserem neuen Pilatussaal oder Informationsstände mit Stadträten auf dem Stadtplatz, wo man das direkte Gesrpäch suchen kann, können hier helfen.
    3. Der Krienser Stadtrat braucht ein bisschen mehr Marketing-Gefühl. Das Thema Steuererhöhungen sollte definitiv vom Tisch sein. Schon alleine das Wort «Steuererhöhungen» und die ganze Diskussion darüber schreckt potente Zuzüger ab. Gerade z.B. Interessenten für die noch freien oberen Wohnungen im Pilatusarena-Hochhaus, wo die Wohnungen bis über 4 Millionen kosten, sind steuer-sensitiv.
    4. Kriens ist sehr nahe am extrem steuergünstigen Hergiswil NW und auch Meggen hat einen Steuerfuss von nur 0.95 Einheiten, verglichen mit den 1.95 Einheiten in Kriens. Da sollte man nicht mit Steinen im Glashaus werfen – nur immer wieder von Steuererhöhungen sprechen. Das Resultat sind viele Scherben am Boden.
    5. Die Krienser Bevölkerung ist klar der Meinung, dass das Stadthaus mit den vorhandenen finanziellen Mitteln haushalten soll. Das kam jetzt schon mehrmals an der Urne zum Ausdruck. Wie viele Male müssen wir das nochmals an der Urne sagen, bis der ganze Stadtrat das endlich mitbekommt?

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  • Profilfoto von Walter
    Walter, 15.02.2022, 17:25 Uhr

    Frau Kaufmann
    Alles gut gemeint, aber haben sie auch schon daran gedacht, dass sie völlig überfordert und am falschen Ort sind. Denken sie doch da mal nach.

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      Libero, 16.02.2022, 13:10 Uhr

      ….. ja, da bleibt mittelfristig nur noch die Fusion mit Luzern

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      Kasimir Pfyffer, 16.02.2022, 13:29 Uhr

      Eine Fusion? Dazu sagen die KrienserInnen doch niemals Ja. Es sei denn, bei einem Nein würden vom Kanton
      – die Sonnenbergbahn, das Kleinfeld und das Schlössli gesprengt
      – die Gallizunft verboten
      – der 1er-Bus zur Pferdekutsche heruntergestuft und sämtliche Haltebuchten durch Mitten-auf-der-Strasse-Haltestellen ersetzt

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        Tobias Mueller, 16.02.2022, 15:02 Uhr

        @Pfyffer: Ihr Beitrag geht viel tiefer, als er auf den ersten Blick vermuten lässt. Reflektiert er doch die unterschwellige dörfliche Mentalität einer Agglomerationsgemeinde, welche um jeden Preis Stadt spielen wollte. Deshalb gehe ich mit Ihnen einig, dass eine Fusion nicht realisierbar ist. Die Magistraten im «Stadthaus» haben auch mit noch so viel vermeintlichem frischen Wind weniger Einfluss, als die über Generationen vernetzten Namen in der von Ihnen erwähnten Zunft.

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    • Profilfoto von Libero
      Libero, 16.02.2022, 14:42 Uhr

      ……. Ja, dann bleibt Kriens Mittelfristig nur noch die Fusion mit Luzern!
      Ich bin nicht verwandt mit Frau Kaufmann;
      ….. damit darf sollte dieser Test nicht vorn der Zensur entfernt werden,
      vielen Dank!

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  • Profilfoto von Philipp
    Philipp, 15.02.2022, 15:39 Uhr

    Spart mal bei der Stadtverwaltung selbst. Weniger Angestellte, tiefere Löhne, weniger Sozialleistungen und keine systematischen Lohnerhöhungen. Wenn es in der Privatwirtschaft nicht läuft sind genau das die Schritte.

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