65-Millionen-Projekt startet am Samstag

Jetzt gilt’s ernst fürs neue IT-System am Kantonsspital

Die Ärztin erklärt der Patientin – hier in einer gestellten Situation – ihren Gesundheitszustand mittels Tablet. (Bild: zvg)

Der Luzerner Kantonsspital steht vor einer grossen Neuerung. Am Samstag geht das neue Klinikinformationssystem online. Bereits werden Mitarbeiter und Patienten um Verständnis für Verzögerungen gebeten.

Nach zwei Jahren Vorarbeit sind es nun noch zwei Tage bis zum grossen Start. Das Luzerner Kantonsspital führt sein neues Klinikinformationssystem Lukis ein. Der Papierkram wird am Kantonsspital Geschichte sein. Alle Dossiers werden konsequent digital geführt. Patienten können dereinst in einem Portal selber auf Arztberichte, Diagnosen und Analysen zugreifen. Die Verantwortlichen des Luzerner Kantonsspital vermittelten an diesem Donnerstag an einer Medienkonferenz den Eindruck, bereit zu sein.

Am Samstag um 3 Uhr morgens erfolgt der Startschuss für das neue System. Es ist die bisher erste Einführung eines solchen integrierten Systems in einem deutschsprachigen Land. Ab diesem Moment arbeiten rund 5’500 Mitarbeitende, welche in Medizin, Pflege und Administration direkt mit den Patienten zu tun haben, mit der neuen gemeinsamen digitalen Arbeitsplattform.

Es kann zu Verzögerungen kommen

«Mehr als zwei Jahre haben wir uns detailliert auf diesen Moment vorbereitet. Nun erwarten wir mit Spannung den Start unserer neuen digitalen Arbeitsplattform LUKiS», erklärte Benno Fuchs, Direktor des LUKS. «Wir erleben eine intensive Phase in der Geschichte des LUKS, die allen Mitarbeitenden viel abverlangt.»

Vorsorglich bat Fuchs die Bevölkerung um Verständnis, dass in der Startphase gewisse Arbeitsschritte länger dauern können. Trotz der umfassenden Vorbereitung könne es in den ersten Wochen zu Verzögerungen und Störungen bei der Datenbearbeitung kommen. Viele Prozesse in der Medizin, Pflege und den Supportbereichen mussten neu konzipiert werden.

Projektleiter Xaver Vonlanthen (links) und LUKS-CEO Benno Fuchs freuen sich auf die Einführung des neuen Systems. (Bild: les)

Für die Mitarbeiter bedeutet die Umstellung anfänglich Mehraufwand und Mehrarbeit, für die Patienten kann es zu zusätzlichen Wartezeiten kommen. «Ab sofort arbeitet das ganze Spital mit einer digitalen Plattform, mit der wir für die Zukunft gerüstet sind. Wir geben uns 100 Tage Zeit, bis das System eingespielt und Gewohnheit ist», sagte Projektleiter Xaver Vonlanthen.

Datenschutz wird hoch gewichtet

Die Verantwortlichen machten mehrfach auf die anspruchsvolle Einführung aufmerksam. Auf dem Weg habe es einige Hürden zu meistern gegeben. Das System wurde von einem eigens gebildeten Team zusammen mit einem amerikanischen Systemanbieter konfiguriert. Die Kosten für das System betragen 65 Millionen Franken.

In den vergangenen Monaten haben alle LUKS-Mitarbeiter eine Schulung absolviert. 800 speziell ausgebildete Super-User stehen ihren Teams in der Einführungsphase vor Ort unterstützend zur Seite. Während drei Wochen ist eine Zentrale rund um die Uhr besetzt. Symbolisch fand die Medienkonferenz in diesen Räumlichkeiten statt.

Ein grosses Thema rund um das neue System ist der Datenschutz. Sämtliche Daten bleiben in der Schweiz und werden nach modernsten Standards mehrfach gesichert, heisst es seitens des Spitals. Zudem gibt es im neuen System mehrere Kontrollmechanismen.

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