Froscheier erfolgreich ins All geschossen

Die Rakete kurz nach dem Start im nordschwedischen Kiruna. (Bild: PD)

Eine Forschungsrakete von Studenten der Hochschule Luzern ist erfolgreich ins All gestartet. Der Flug dauerte nur wenige Minuten, an Bord waren Froscheier. Der Kurztrip ins All fand am Montag früh im schwedischen Kiruna statt – er soll wichtige Erkenntnisse über die Auswirkung von Schwerelosigkeit liefern.

Für das Projekt haben Studenten der Hochschule Luzern – Technik & Architektur Froscheier des südafrikanischen Krallenfroschs in den Weltraum geschickt (zentralplus berichtete). Für das Experiment reisten die Studierenden anfangs März ins schwedische Kiruna, am Montagmorgen war nun der erfolgreiche Raketenstart.

«Der Flug ist nach Plan verlaufen», sagt Projektleiter Simon Wüest. Während des kurzen Flugs, er dauerte lediglich wenige Minuten, wurden viele Daten aufgezeichnet, die Erkenntnisse über den Einfluss von Schwerelosigkeit auf biologische Zellen liefern sollen. Das soll helfen, Symptome, an denen ältere und bettlägerige Patienten häufig leiden, besser zu verstehen. Wie Raumfahrer leiden auch diese oft an Muskelschwund oder einer Verringerung der Knochendichte. «Die Froscheier eignen sich besonders gut, um den Einfluss der Schwerelosigkeit auf biologische Zellen zu untersuchen» erklärt Wüest.

«Die Rakete fiel danach in einem Sperrgebiet auf die Erde zurück», erklärt Wüest. «Per GPS wurde sie geortet und dann per Helikopter geborgen.»

Video des Raketenstarts:

 

Lange Nacht und Wetterglück

Der Start erfolgte in den frühen Morgenstunden. Es war eine lange Nacht für das Team von Studierenden der Hochschule Luzern. Die Vorbereitungen dauerten bis kurz vor dem Start. Dabei stand lange in den Sternen, ob dieser überhaupt erfolgen kann. «Es herrschte sehr windiges Wetter in Kiruna», sagt Wüest. Aber sie hätten Glück gehabt und ein Zeitfenster mit guten Bedingungen erwischt.

Und das ist die Rakete vor dem Start.

Und das ist die Rakete vor dem Start.

(Bild: PD)

Das Experiment CEMIOS (Cellular Effects of Microgravity Induced Oocyte Samples) findet im Rahmen des Ausbildungsprogramms REXUS statt, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie dem Swedish National Space Board getragen wird. Die Studierenden hatten sich mit dem Froscheier-Experiment um einen Raketenflug beworben und den Zuschlag erhalten. Nach fast zweijähriger Vorbereitungszeit und dem geglückten Flug folgt nun die Auswertung der Daten.

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