Verschwörungs-Theoretiker

Attila Hildmann hetzt auf Telegram gegen Luzerner Hotel

Attila Hildmann, der polizeilich gesucht wird, ruft auf dem Messengerdienst Telegram zu einem Shitstorm gegen das Kurhotel Sonnmatt auf. (Bild: sonnmatt.ch)

Attila Hildmann wird wegen Verdachts auf Volksverhetzung noch immer gesucht. Auf der App Telegramm ist er nach wie vor aktiv. Hildmann, der offen antisemitische Parolen und Verschwörungstheorien verbreitet, ruft nun auf dem Messengerdienst zu einem Shitstorm gegenüber dem Luzerner Kurhotel Sonnmatt auf.

Er war Starkoch, nun wird er per Haftbefehl von der Polizei gesucht: Attila Hildmann. Ihm wird Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung vorgeworfen. In Dutzenden Fällen wird gegen ihn ermittelt, berichtete die «Süddeutsche Zeitung». Hildmann ist untergetaucht, verbreitet aber offen antisemitische Parolen und wirre Verschwörungstheorien auf seinem Telegram-Kanal.

Wie der «Blick» nun berichtet, soll Hildmann seine Anhänger dazu aufgefordert haben, das Kurhotel Sonnmatt – in seine Augen «ein sadistischer Arbeitgeber» – mit Anrufen und Mails einzudecken. Dabei soll Hildmann auch gleich die Kontaktdaten des Betriebs publiziert haben.

Grund für den Aufruf ist laut Medienbericht, dass das Kurhotel einer Pflegeassistentin gekündigt haben soll. Diese Pflegeassistentin sagte gegenüber «20 Minuten», dass sie sich sicher sei, dass der Grund ihrer Kündigung darin liege, dass sie sich nicht habe impfen wollen. «Für eine Kündigung gibt es immer multifaktorielle, in Krisenzeiten insbesondere ökonomische Gründe», begründeten die Hotel-Verantwortlichen (zentralplus berichtete).

Kurhotel Sonnmatt erhielt mehrere Dutzend Telefonate

Dennoch hat das Hotel nach dem Aufruf von Attila Hildmann mehrere Dutzend Telefonate erhalten, berichtet der «Blick». Sachliche, aber auch «ohne Niveau und Stil.» Direktor Urs Niffeler sagt im Medienbericht: «Unsere Rezeptionistinnen wurden teils persönlich und obszön angegangen und ich wurde Faschist genannt.» Man definiere sich aber als offenes Haus und sei sich gewohnt, mit allen Leuten umzugehen. «Grundsätzlich verwahren wir uns gegen diese Vorwürfe und behalten uns rechtliche Schritte vor. Ich hoffe nun, dass sich die Situation schnell wieder beruhigt.»

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