2014 weniger Konkurse

Im Jahr 2014 hat das Kantonsgericht des Kantons Zug 402 Konkurse eröffnet, und damit 11 Prozent weniger als im Jahr davor. Bei knapp der Hälfte sei keine Überschuldung, sondern ein Organisationsmangel die Ursache für die Anordnung einer konkursamtlichen Liquidation.
 

Im vergangenen Jahr wurden im Kanton Zug laut dem Handelsregisteramt 402 Konkurse neu eröffnet, das sind 44 Verfahren (11 Prozent) weniger als im Vorjahr. Davon sind 197 auf einen Organisationsmangel gemäss den Bestimmungen des Obligationenrechts zurückzuführen. Somit hatten im Jahr 2014 nur 205 Verfahren, also gut die Hälfte, ihren Ursprung im Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG); im Jahr 2013 waren es noch 223.
 
Der Gesamtbetrag der zu Verlust gekommenen Forderungen, für welche im Jahr 2014 ein Verlustschein ausgestellt wurde, erhöhte sich unwesentlich auf 287’263’275 Franken; im Jahr 2013 waren es 277’863’540 Franken. 

Immer noch viele Verfahren wegen Organisationsmängeln

Von den neu eröffneten Konkursen seien 355 Verfahren auf im Handelsregister eingetragene Firmen und Personen entfallen. Davon seien 100 Verfahren aufgrund einer ordentlichen Betreibung eröffnet worden. 197 Konkurseröffnungen (Vorjahr: 223) hätten ihre Ursache in einem Organisationsmangel. Ein solcher liege laut Handelsregisteramt vor, wenn die Organisation einer Gesellschaft hinsichtlich ihrer Verwaltung, Vertretung oder der Revision nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht und dies zur konkursamtlichen Liquidation führt, falls der Mangel nicht rechtzeitig behoben wird.
 
Zusätzlich zu den vom Kantonsgericht eröffneten Konkursverfahren sei bei fünf Verfahren das vormals mangels Aktiven eingestellte Verfahren im vergangenen Jahr wieder eröffnet worden. Grund dafür seien die nachträgliche Entdeckung oder die Freigabe von Vermögenswerten durch die Strafverfolgungsbehörden gewesen.
 
In neun Fällen sei die Konkurseröffnung aufgrund der Insolvenzerklärung einer natürlichen Person erfolgt. Im Vorjahr hätten sieben im Handelsregister nicht eingetragene Personen die konkursamtliche Liquidation ihres Vermögens verlangt. Für 38 (Vorjahr: 33) von den Erben ausgeschlagene Erbschaften ordnete das Kantonsgericht Zug die Liquidation durch das Konkursamt an. 

Durchführung, Einstellung, Widerruf oder Anfechtung der Konkursverfahren

Zusammen mit den aus dem Jahr 2013 übernommenen 293 pendenten und den fünf wieder eröffneten Verfahren hätten die 402 neu eröffneten Konkurse insgesamt 700 im Jahr 2014 zu behandelnde Konkursverfahren ergeben. Im Jahr 2013 seien es noch 761 gewesen.
 
Von den 700 zu behandelnden Konkursverfahren wurden 110 (Vorjahr: 132) Konkurse nach durchgeführtem Verfahren geschlossen. 226 Verfahren gelangten nicht zur Durchführung und wurden mangels Aktiven eingestellt; im Vorjahr waren es noch 305. Dieser massive Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass mit dem Antrag auf Einstellung der Verfahren mangels Aktiven seit dem vergangenen Jahr länger zugewartet wird. In 15 Fällen erfolgte ein Widerruf des Konkursverfahrens, nachdem sämtliche Forderungen getilgt oder von den Gläubigern zurückgezogen wurden. Dies sind sechs Konkurswiderrufe mehr als im Vorjahr. Nur zehn Konkurseröffnungen (Vorjahr: 22) wurden mittels Beschwerde erfolgreich angefochten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mit 339 pendenten Verfahren 46 mehr auf das neue Jahr übertragen.

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