Dodo in der Schüür

Zu Ostern: Jamaica-Feeling mit Bodenhaftung

Rapper Dodo rockte diesen Freitag die Schüür. (Bild: Alle Bilder von Oliver Gutfleisch)

Dodo machte Halt in der Schüür. Sein Auftritt vermochte unsere Kritikerin voll und ganz zu überzeugen. Auf seinen Hit «Hippiebus» musste man jedoch bis zum Ende des Konzerts warten. Zuerst gab’s Sex und Rösti.

In die Schüür an einem Karfreitag in einer ruhigen Stadt wie Luzern fühlt es sich irgendwie ländlich und dunkel an, denn auf dem Weg dahin waren nur wenige Bars offen. Als Einstieg in den Abend gab es Mundart-Rap von Visu und seinen Guests, was ganz gut passte. Er hatte ein paar freche Songs auf Lager und als Luzerner ein lockeres Heimspiel. Sex und Rösti EP, ja ja. Sind das die Themen, die die jungen Innerschweizer bewegen?

Der Luzerner Visu heizte die Stimmung in der Schüür richtig auf.

Der Luzerner Visu heizte die Stimmung in der Schüür richtig auf.

Karfreitag vergessen

Dann nach einer kurzen Umbauzeit hörte man einen Soundteppich wie aus dem Dschungel, und die Bühne lag in blauem Dunst. Die Band von Dodo kam auf die Bühne und gleich mit fettem Beat startete das Konzert. Dodo als Reaggae Dandy mit Hut und Sacko konnte das Publikum gleich mitreissen. Die beiden Background-Sängerinnen sangen von Beginn weg die Chörlis perfekt und präzise. «Guete Morge», als erster Song, right on, Karfreitag, 21.30 Uhr, war vergessen. Die Leute wogen sich schnell hin und her und die Arme hoben sich in die Luft. Man liess sich anstecken. Reaggae ist so. Und der Stil von Dodo beschränkt sich zum Glück nicht auf den Hippie-Bus-Song.

Dodo sorgte für Open-Air-Stimmung.

Dodo sorgte für Open-Air-Stimmung.

Drei, vier Lieder waren gespielt und bereits hüpfte der Saal. Dodo selbst immer sympathisch und kraftvoll. Er singt ja mit dem Zürcher Gaumen-R und rollt es nie. Dafür rollt und grollt das Keyboard tief und bassig. Spannende Sounds waren zu hören. Momente mit Unterbrüchen zu Grime, Dub und vielen Echos. Auch Gitarre und Schlagzeug waren sehr stark in diesem Trio der Instrumentalisten. Das Konzert also eingeölt.

Besuch sorgte für Open-Air-Stimmung

Mit «Din Pulli» folgte eine Ballade, etwas ruhiger und besinnlicher. Die Sängerinnen brachten immer die nötige Power, um Dodo zu unterstützen, in grosser Reaggae-Afro-Manier, und wenn es nicht Mundart wäre, könnte man sich wirklich Jamaica vorstellen. «Ha ke Ahnig» von Steff La Cheffe wurde auch kurz in einen Song am Rande eingebaut. Ob als Produzent oder Performer, er ist ein Vollblutmusiker, das ist klar.

Die beiden Background-Sängerinnen in Aktion.

Die beiden Background-Sängerinnen in Aktion.

Dodo sagt selbst, er ist schon lange dabei und seine Bühnenpräsenz zeugt davon, wie viel er an Bodenhaftung hat. Seine Texte sind positiv aufbauend, die Melodien eingänglich und das macht seinen Erfolg aus. Locker leicht. Als er «Mister Lover Lover» von Shaggy antönte, bekam man kurz einen Aha-Moment zu einem bekannten Pendant mit tiefer Stimme. Und dann spielte die Band gegen Schluss auch den obligaten Hippie-Bus-Song, den ja alle mitsingen können. Die Open-Air-Saison lässt zwar noch auf sich warten, aber beim Verlassen der Schüür fühlte es sich sichtlich wärmer an. Dank Dodos Feelgood Reaggae.

Dodo vermochte mit seinen eingänglichen Songs zu überzeugen.

Dodo vermochte mit seinen eingänglichen Songs zu überzeugen.

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