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In der Kunsthalle Luzern ist am Samstag die Ausstellung «Von den Dingen» eröffnet worden. Sechs Künstler stellen Werke aus - Künstlerinnen sind keine dabei.
Was ist ein Ding? Oft ist damit ein Gegenstand oder ein Objekt gemeint. Umgangssprachlich hilft uns das Wort Ding aber auch, etwas Unbezeichenbares, Undefinierbares oder etwas, wovon uns der Name gerade nicht einfällt, zu benennen. Der Begriff schafft damit einen unbegrenzten Raum von Bedeutungen. Mit dem Ausstellungstitel «Von den Dingen» wird den Künstlern die Freiheit gegeben, ihn auf das eigene Werk zu beziehen und für sich selbst zu definieren.
Verschiedene gestalterische Ausdrucksformen
Der Kurator Michael Sutter hat für die Ausstellung sechs Künstler ausgesucht, welche durch ihre Ausbildung an der HSLU Design & Kunst oder ihren Wohnort einen Bezug zu Luzern haben. Das Spektrum an Medien, welche die Künstler für ihre Arbeit anwenden, ist breit. Die Künstler bedienen sich der Installation, der Video- oder Objektkunst und In-situ-Interventionen, um sich gestalterisch auszudrücken. Malerei und Zeichnung werden bewusst ausgelassen.
Zu beschreiben, was die einzelnen Werke darstellen, gelingt kaum besser als mit dem Wort «Ding». Viele Arbeiten bestehen aus Alltagsobjekten, welche bearbeitet und dadurch von ihrer ursprünglichen Funktion entfremdet oder mit anderen Gegenständen kombiniert wurden.
Bauschaum, Schraubzwingen und Wassertropfen
An einer Wand hängen 15 Rechtecke aus Bauschaum, aus welchen der Künstler Sven Egert kleinere und grössere Stücke herausgeschnitzt hat. Dadurch sind Strukturen entstanden, welche in Form und Farbe an Bienenwaben erinnern.
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Im Raum verteilt stehen die Installationen von Roman Sonderegger, welcher Schaltafeln, Schraubzwingen, Holzlatten und andere Produkte aus dem Baumarkt nach Gleichgewicht und Stabilität suchend miteinander kombiniert.
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Im Kabinett hat der Künstler Piero Good eine Klanginstallation errichtet. In eine mit Steinen gefüllte Schale tropft Wasser. Der Hohlraum des Tongefässes, auf welchem die Schale steht, lässt besondere Klänge entstehen. Die Besuchenden können den Tropfen mit einem Bambusrohr lauschen. Die Arbeit von Piero Good ist von Wasserspielen japanischer Gärten inspiriert, lässt sich aber, wie auch die anderen Werke in der Ausstellung, nur schwer sprachlich mit einem Wort erfassen, ausser, wie es der Ausstellungstitel bereits andeutet, mit dem Wort Ding.
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Kleine Erkundungsreise der Dinge
Die sechs Künstler haben jeder für sich einen individuellen Zugang zum «Ding» gefunden. Trotzdem wird in der Kunsthalle Raum geschaffen, Verbindungen zwischen den einzelnen Werken entstehen zu lassen. Der Ausstellungstitel schafft mit der Vielzahl der damit verbundenen Assoziationen einen roten Faden durch die Ausstellung. Dadurch dass dieser rote Faden nicht immer gleich sichtbar ist, wird den Besuchenden eine aktive Rolle zugeschrieben, um diesen zu finden. Die Kunsthalle wird zu einem Erkundungsraum der «Dinge», wobei die dadurch angestossene Erforschung des Begriffs auch ausserhalb der Ausstellung weitergeführt werden kann.
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Diversität nicht auf allen Ebenen
Die Diversität der Geschlechter mit sechs ausstellenden Männern enttäuschend. Die Wahl der Künstler wurde jedoch bewusst getroffen. Im Januar 2023 folgt eine Gruppenausstellung von sechs Künstlerinnen.
Soundperformance von Musik-Kollektiv
Die Ausstellung «Von den Dingen» ist vom 26. Juni 2022 bis zum 7. August zugänglich. Passend dazu findet am Freitag, 1. Juli 2022, eine mit verschiedenen Dingen erzeugte Soundperformance des Kollektivs OSZILOT, bestehend aus Luc Gut und Rolf Hellat, statt. Das Duo erzeugt mit Alltagsgegenständen und einem Pendel Musik. Weitere Informationen zur Ausstellung und den Veranstaltungen sind hier zu finden.
- Besuch der Ausstellung «Von den Dingen»
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